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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Unschuldige gemeuchelt haben.«
    »Und Euer Name?« Ein Elf hatte das Schwert inzwischen gesenkt. »Ich bin Galen, Aurions Sohn«, antwortete der Prinz leise.
    »Hai!« Die Elfen steckten ihre Klingen nun in die Scheide, und einer drehte sich um und machte Zeichen zu den Felswänden über ihnen. »Ich bin Duorn, und das ist Tillaron, und man hat uns geschickt, Euch zu töten, falls ihr dem Bösen dient, oder hereinzuholen, falls Ihr Freunde seid, denn Ihr lagert direkt auf unser Türschwelle.«
    »Aber wie... ich habe euch nicht kommen hören«, stammelte Tuck und war offenbar über sich selbst empört. »Dieser Fels dort würde ja noch einen besseren Wächter abgeben als ich!«
    »Ihr müsst Euch nicht schuldig fühlen, Winzling«, sagte Tillaron, »denn manchmal bewegen wir uns gerade so leise wie ein Waerling.« Und seine schräg stehenden Augen funkelten, während Tucks jämmerliches Lachen leise durch die Felsen hallte.
    »Wer hat Euch geschickt, wenn Ihr uns holen sollt, und wohin gehen wir?«, fragte Prinz Galen.
    »Hauptmann Alaria schickt uns«, antwortete Duorn. »Und wohin wir gehen - na, ins Ardental natürlich.«
    »Arden?«, platzte Tuck heraus. »Dort hieß uns Fürst Inarion Hilfe suchen, falls wir welche brauchen. Fürst Gildor hat ebenfalls davon gesprochen. Aber ich dachte, Arden läge im Süden, in der Nähe der Kreuzlandstraße.«
    »Ja, es liegt im Süden, Winzling«, antwortete Tillaron, »doch Arden erstreckt sich auch weit nach Norden, und von hier sind es nur ein paar Schritte - keine drei Meilen bis zu Unterkunft und warmem Essen.«
    Also brachen sie das Lager ab, löschten das Feuer und die glühende Holzkohle mit Schnee. Dann gingen sie zu Fuß zu der zerklüfteten Steilwand; Gagat wurde geführt. Sie schritten geradewegs auf den blanken Fels zu, und Tuck wunderte sich über die eingeschlagene Richtung. Nun zwängten sie sich zwischen dicht stehenden Kiefern hindurch und in einen verborgenen Spalt im Felsen. Gagats Hufe hallten auf dem Stein, als sie in eine gewölbte Granithöhle geführt wurden, die Hände ausstreckend, denn sie konnten in der Dunkelheit nichts erkennen. »Tastet Euch mit der Hand an der Wand zu Eurer Linken entlang«, ertönte Duorns Stimme mit leisem Nachhall, »und fürchtet nicht um Eure Zehen oder Euer Haupt, denn der Boden ist glatt und die Decke hoch. Wir werden fünfhundert Schritte im Dunkeln gehen, denn ein Licht könnte von unfreundlichen Augen gesehen werden.« Es waren nach Tucks Zählung fast neunhundert Schritte, ehe sie aus dem Tunnel herauskamen, aber damit hatte er gerechnet, denn seine Schrittlänge war jener der hochgewachsenen Lian nicht ebenbürtig. Als sie in das Schattenlicht hinaustraten, sah Tuck eine tiefe Schlucht vor sich liegen, gesäumt von hohen Kiefern. Sie wuchsen üppig auf dem Boden zu beiden Seiten des Flusses, der nun in der Winterkälte erstarrt war.
    Ein schmaler, steiler Pfad führte an der Wand der Schlucht zu den Kiefern hinab. Und zwischen die Bäume duckten sich mehrere lang gestreckte, flache Gebäude. Als sie den Pfad hinabschritten, hörten sie das Horn eines Wachpostens, das die Ankunft der Fremden in der Schlucht verkündete. Hinab zu den Kiefern stiegen sie und gelangten schließlich zum zentralen Schutzgebäude. Ein Elf nahm Gagat und führte ihn weg, während Tuck und Galen nach drinnen geschoben wurden. Lebhafte Farben, Wärme und der Geruch nach Essen bestürmten Tucks Sinne, als sie den großen Gemeinschaftsraum betraten, wo gelbe Lampen sanft strahlten und Feuer in den Kaminen brannten. Muntere Elfen drehten sich um, als die Fremden eintraten, und Stille herrschte, als sich der Anführer der Elfen und seine Gemahlin erhoben, um sie zu begrüßen.
    Tuck und Galen legten ihre Umhänge ab. Auch ihre daunengefütterte Oberbekleidung zogen sie aus. Und vor den Augen der Versammlung kamen zwei glänzende Krieger zum Vorschein, Tuck in einer silbernen Rüstung und Galen in einer leuchtend roten. Galen betrachtete den »kleinen Prinzen« und zeigte ein breites Lächeln, das erwidert wurde, da bisher jeder den anderen nur in unförmigen Daunen gesehen hatte, und nun wirkten sie eher wie Krieger.
    Als sie zum Podest schritten, gab es erstauntes Gemurmel unter den Elfen, denn Besuche von Menschen in Arden waren schon selten genug, aber hier war sogar ein juwelenäugiger Waerling unter ihnen.
    »Fürst Talarin«, sagte Duorn so laut, dass es alle hören konnten, »ich bringe Euch Prinz Galen, König Aurions Sohn, und Herrn

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