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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Scherze auch.
    Und seither gibt es im Siebental Ein Fest in jedem Jahr. Mit Feuerwerk, Tanz und froher Musik Und einem bunten Basar.
    O - Fidel-di dum, ro ro ro, Ha ha-ha, ho ha hi. Didel di dum, didel di do, Tralala, Lalali - Hei!
    Und mit diesem letzten Hei! ließ Patrel die Saiten der Laute schwirren, und der Tanz stoppte; die vier Tänzer fielen sich lachend um den Hals und keuchten vor Erschöpfung. Ein tosender, wilder Jubel brach aus, es wurde gepfiffen, mit den Füßen getrampelt, geklatscht und mit den Bechern auf die Tische geschlagen. Marschall Vidron brüllte vor Lachen, während König Aurion mit seinem Kelch trommelte und Fürst Gildor klatschte.
    Laurelin und Igon, Danner, Tuck und Patrel verbeugten sich voreinander und vor dem Publikum, und Laurelins Augen funkelten vor Glück. Doch in diesem Augenblick geschah es: Bum, bum, bum, buum!
    Die mächtigen Türflügel flogen mit einem markerschütterndem Knall auf, der wie der Ruf des Schicksals durch den Festsaal hallte, und ein schmutzstarrender Krieger stapfte in Windeseile herein, aus einer klaffenden Wunde am linken Arm blutend. Lächelnde Gesichter wandten sich ihm zu, aber jegliche Fröhlichkeit floh vor seinem festen Schritt. Stille sauste klirrend herab, wie der Hieb einer Axt auf Stein, und die einzigen Geräusche waren die harten Tritte des Mannes auf seinem langen Weg durch den Saal. Und als der Soldat an den Wurrlingen, Laurelin und Igon vorbeikam und auf den König zuschritt, wurde Tuck von einer schrecklichen Ahnung überwältigt, und er fühlte sich wie am Boden festgenagelt.
    Alle Augen blickten unverwandt auf den Krieger, der nun vor dem Thronpodest stand.
    Er schlug sich mit der rechten Faust ans Herz und beugte vor dem König das Knie. Blut tropfte auf den Steinboden. Und in dem lastenden Schweigen hörten alle Anwesenden seine Worte: »Majestät, an diesem düstren Julabend bringe ich Euch Kunde von Fürst Galen, meinem Herrn, doch sind es unheilvolle Neuigkeiten: Der Dusterschlund schiebt sich in unsre Richtung, die schwarze Wand bewegt sich auf die Feste Challerain zu. Und in der Winternacht, die dem Dusterschlund folgt, marschiert die gierige Horde. Der Krieg mit Modru hat begonnen.«

FÜNFTES KAPITEL
     
    Die schwarze Flut
     
    Großer Aufruhr machte sich im Saal breit, und vergeblich fuhren Hände an leere Gürtel, denn alle waren unbewaffnet zum Fest erschienen. Zornige Rufe wurden laut, geballte Fäuste schlugen wütend auf Tische, und manch Anwesender raufte sich die Haare. Tucks Herz schlug heftig in der Brust, eine Eiseskälte fuhr ihm in die Adern, und aus seinem verwirrten Geist erhob sich ein Gedanke über alle anderen: Er kommt! Auf ein Zeichen Aurions hin stieß ein Haushofmeister dreimal einen kräftigen Stab auf den Boden, und der Klang durchschnitt das Getöse. Schließlich kehrte wieder Ruhe im Saal ein, und der König bat den Krieger fortzufahren.
    »Eure Majestät, erst vor fünf Stunden kehrte ich aus dem Dusterschlund zurück«, erklärte er. »Zwei von uns beauftragte Fürst Galen, die Nachricht zu überbringen. Drei Pferde hatte jeder von uns, und alle ritten wir sie, bis sie zusammenbrachen. Doch sind nur ich und mein letztes Ross ans Ziel gelangt, denn mein Kamerad wurde unterwegs vom Vulg getötet und ich selbst verletzt.«
    »Modrus dreckige Hunde!«, spie Aurion hervor. Er hatte die Fäuste geballt, und der scharlachrote Flicken auf seinem linken Auge schien Zorneswellen auszusenden. Wütende Rufe erfüllten den Saal.
    »Du meine Güte, Euer Arm!« Laurelins Stimme klang besorgt, und sie stürzte an die Seite des Soldaten. Sanft fasste sie ihn am Arm und rief durch den Tumult nach einem Heiler, und ein nahe stehender Page machte sich eilends auf, einen zu suchen. Die Erstarrung, die Tuck erfasst hatte, wich von ihm, und er lief, um Laurelin zu helfen. Gemeinsam schnitten sie den Ärmel des Kriegers mit dem Dolch des Mannes ab und legten eine lange, hässliche Risswunde frei. »Diesen Kratzer habe ich am Tor der ersten Mauer bekommen«, stöhnte der Soldat, nahm dankbar ein Horn voll Met von Patrel entgegen und leerte es in einem Zug. Danner füllte aus einem Krug nach. »Nanu, ihr seid ja Waerlinga!«, rief der Mann aus, der jetzt erst sah, dass er von Angehörigen des Kleinen Volks versorgt wurde. Erneut tönte das Hämmern des haushofmeisterlichen Stabes durch den Lärm, und langsam kehrte Ruhe ein. »Wie heißt Ihr, Krieger?«, fragte Aurion, während Igon an die Seite seines Vaters trat.
    »Haddon,

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