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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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mit Waffen und über jedes Maß grausam. Sie reiten auf Helrössern in die Schlacht, die Pferden ähneln, aber mit Klumphufen und haarlosen Schwänzen.« Vidron verstummte, strich sich über den Silberbart und dachte angestrengt nach. Der Heiler kam mit einem Kelch, der einen Schlaftrunk enthielt. »Er muss ruhen, Majestät, sonst wird er sterben.
    Und wir müssen die Wunde ausbrennen, andernfalls fällt er in schäumende Raserei. Auch ein Breiumschlag, welcher das Fieber zieht, ist nötig, damit es sich nicht ungehindert in seinen Adern ausbreitet, falls es das nicht bereits tut.« Als Tuck den Heiler hörte, wanderten seine Gedanken zurück zu der furchterfüllten Nacht auf der Krähenruh, jener Nacht, in der Hob am Biss des Vulgs starb, und er begriff nun, dass sie damals nicht die Mittel zur Verfügung hatten, den Jungbokker am Leben zu erhalten; doch nahm diese Erkenntnis nichts von der Bitternis, die Tuck empfand.
    Der König nickte dem Heiler zu, und man flößte Haddon den Schlaftrunk ein. Die Augen des Kriegers wurden langsam glasig, doch er blieb noch lange genug wach, um den König zu sich zu winken. Aurion beugte sich hinab, um Haddons leises Flüstern hören zu können, und er lauschte aufmerksam. Schließlich fielen dem Mann die Augen zu, und er sagte nichts mehr.
    Während Gildor einen glühenden Dolch aus dem Feuer zog, fragte Igon: »Was hat er gesagt, Vater?«
    Der König drehte sich müde um. »Er sagte >Rukha, Lokha, Ogrus<.« Man hörte einen Schrei und roch versengtes Fleisch, als Gildor den rot glühenden Dolch an die Wunde setzte, während der Heiler einen Thymianumschlag vorbereitete und Laurelin über Haddons Schmerz weinte.
    »Rukhs, Hlöks und Ogrus?«, stellte Delber die Frage, die alle Wurrlinge der Kompanie im Sinn hatten.
    »Und Ghule«, ergänzte Argo. »Vergiss die Ghule nicht.«
    »Ich wusste es! Ich wusste es einfach!«, rief Sandor aus. »Diese schwarze Wand stand wie ein böses Schicksal dort am Horizont. Man spürte es förmlich in der Luft, wie kurz vor einem Sturm. Und jetzt kommt Modru schließlich.« Die gesamte Kompanie murmelte zustimmend, denn jeder einzelne Wurrling hatte die Bedrohung gespürt, die über das Land kroch. Und nun, in den frühen Morgenstunden, waren Tuck, Danner und Patrel gekommen, um ihnen die grausame Nachricht zu überbringen.
    »Einen Augenblick, Bokker«, sagte Patrel über das Stimmengewirr hinweg. Als Ruhe eingekehrt war, fuhr er fort: »Ich habe euch jetzt von den Ghulen und ihren rattenschwänzigen Helrössern erzählt, so wie Vidron sie uns beschrieben hat, nur dass er sie Guula nannte, während sie bei Gildor Ghülka heißen. Aber lasst mich noch berichten, was die beiden über Rukhs, Hlöks und Ogrus zu sagen wussten.« Erneut erhob sich leises Gemurmel in den Reihen der Kompanie, bis Patrel durch Heben der Hände um Ruhe bat.
    »Wie es aussieht, waren die Dinge, die man uns früher erzählt hat, größtenteils richtig«, sagte Patrel in die Stille hinein. »Der Rukh ist ein, zwei Handbreit größer als wir, und im Gegensatz zu den leichenblassen Ghulen ist er schwarz wie die Nacht. Er hat Säbelbeine und hagere Arme. Seine Ohren sehen aus wie Fledermausflügel, und er hat die Augen einer Giftschlange - gelb und schlitzartig. Breitmäulig ist er, mit lückenhaften, spitzen Zähnen. Er ist nicht sonderlich geschickt im Umgang mit Waffen, aber Gildor sagt, das braucht er auch gar nicht zu sein, weil es so viele von diesen Wesen gibt. Sie fallen einfach wie ein Schwärm über dich her und besiegen dich durch ihre schiere Zahl. Vidron nennt sie Rutcha und Goblins, bei Gildor heißen sie Rucha; aber tödlich sind sie unter jedem Namen.«
    Patrel hielt inne, und über den neuerlich aufkommenden Tumult hinweg rief Dilbi: »Womit kämpfen sie, Danner? Hat Gildor etwas darüber gesagt?«
    »Hauptsächlich mit Knüppeln und Hämmern. Mit Schlagwaffen, sagte er«, antwortete Danner. »Die Ghule benutzen Speere und Säbel, die Rukhs Schlagwaffen, einige verwenden allerdings auch Bogen, dazu Pfeile mit schwarzen Schäften. Hlöks führen normalerweise Krummsäbel und Streitkolben, und die Ogrus kämpfen meist mit langen Stangen. Natürlich benutzen alle auch andere Waffen - Peitschen, Messer, Würgeseile, Sicheln, Morgensterne, was du willst -, aber hauptsächlich bleiben sie bei denen, die ich zuerst genannt habe.«
    »Gildor sagt, die Waffen mit einer Schneide oder einer Spitze können auch vergiftet sein«, ergänzte Tuck. Ein leises Grollen machte

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