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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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strahlend zu ihm empor. »Es freut mich sehr, Euch als Beschützer zu haben, Prinz Igon, wenngleich ich wünschte, keiner von uns müsste diese Reise antreten.«
    Das Fest ging weiter. Ein Taschenspieler ließ zum Ergötzen aller Gäste Tauben aus Tüchern erscheinen und Blumen aus leeren Röhren. Dann kam einer, der Schwerter schluckte - was bei Tuck ein flaues Gefühl im Magen auslöste - und Messer mit bewundernswertem Geschick warf. Schließlich trat ein Harfenspieler auf, aber sein Lied handelte von verlorener Liebe und ging traurig ans Herz. Patrel sah Laurelin an und bemerkte, dass Tränen auf ihren Wimpern glänzten, und er stieß Tuck und Danner an, die ihre Traurigkeit ebenfalls sahen.
    Der kleine, golden gewandete Wurrling trank daraufhin einen kräftigen Schluck Bier und rief den Musiker zu sich. »Hast du auch eine Laute?«, fragte er. »Gut! Darf ich sie mir borgen?«
    Und schon hielt er eine vorzügliche Laute in Händen und wandte sich an die Prinzessin.
    »Prinzessin, es ist beinahe Mitternacht, und in wenigen Augenblicken werdet Ihr neunzehn. Wir von den Sieben Tälern haben kein Geschenk für Euch an diesem Vorabend Eures Geburtstags, doch es gibt ein fröhliches Lied, ein Liedchen eigentlich nur, das Euch vielleicht aufheitern wird. Es heißt Der fröhliche Gesell im Siebental, und praktisch jeder Wurrling in den Sieben Tälern kennt es sowie den dazugehörigen Tanz. Ich schlage vor, Tuck, Danner und ich bringen es als Geschenk für Euch dar.« Tuck und Danner waren wie vom schrecklichen Donner gerührt. Hatte Patrel tatsächlich vorgeschlagen, dass sie - sie - vor all diesen Kriegern ein schlichtes Wurrlingslied singen sollten?
    »Patrel!«, zischte Danner, »das kann nicht dein Ernst sein. Es ist wohl kaum die Zeit noch der Ort für ein solches Liedchen.«
    »Unsinn!«, röhrte Vidron ausgelassen. »Es gibt keine bessere Zeit für ein fröhliches Lied als jetzt.«
    »0 ja, bitte«, flehte die Prinzessin an Tuck und Danner gewandt. »Ich habe Aufheiterung bitter nötig.«
    Tuck sah in die bittenden Augen der Prinzessin und konnte nicht Nein sagen, und ebenso wenig konnte es offenbar Danner. Und so stiegen sie nach einem gehörigen Schluck Met höchst widerwillig auf die Mittelfläche hinab und traten nach vorn.
    König Aurion persönlich bat um Ruhe, und die Gäste verstummten. Patrel zupfte die Saiten an und stimmte die Laute, dann flüsterte er den beiden anderen zu: »Gebt euer Bestes.« Auf ihr Nicken hin begannen seine Finger über die Saiten zu fliegen. Und eine derart heitere und lebhafte Melodie erklang, dass sie sofort Fußwippen und Fingerschnippen in Gang setzte, und die Wurrlinge hoben kräftig zu singen an: O fidel-di hei, fidel-di ho Fidel-di hai ha hi. Schnickl-di dei, Schnickl-di do, Schnickl-di dong dei di.
    Es war einst ein fröhlicher Gesell, Der kam ins Siebental. Sein Rock war rot, sein Pferd braun und gelb, Und Handschuh hatf er drei an der Zahl.
    Das Pferd war klein, seine Beine war'n lang, Sie schleiften auf der Erd'. Wenn der Klepper müde wurd', stieg er nicht ab, Er lief einfach über ihm her.
    Brüllendes Gelächter erhob sich in der Gesellschaft, und an dieser Stelle tanzten Tuck und Danner in ihrer silbernen und schwarzen Rüstung eine schlichte aber exakte Gigue zum Rhythmus des Liedes, wobei sie sich entgegengesetzt im Kreis bewegten und gelegentlich die Arme einhakten. O - ho ho ho und ha ha ha Higgl di ho hei hi.
    Har bar bar, ja, ja, ja, Giggl di schnick, schnack, schnie. Er trug sieben Ringe, zeigte lustige Dinge, Lies Feuerwerkskörper knallen. Orange war sein Beinkleid, seine Schuhe waren grün, »Ein Jahrmarkt«, rief er, »gefällt allen!«
    Er spielt' eine Laute, die hatte sechs Saiten, Und sang so fröhlich dazu. Seine Stimme brach ein, er quiekt' wie ein Schwein, Das brachte ihn nicht aus der Ruh.
    Wiederum johlten die Hauptleute ausgelassen und schlugen mit ihren Metkelchen auf den Tisch. Laurelin und Igon liefen Hand in Hand auf die Tanzfläche und schlossen sich Tuck und Danner bei ihrer Gigue an. Hin und her, vor und zurück tanzten sie und strahlten übers ganze Gesicht. Blau, Rot, Silber und Schwarz drehten sich und schritten zu den Klängen, die Gold spielte. Und die Gesellschaft spendete donnernden Beifall. O - Har, har, har, fa la la la, Niggl-di ha ho hi. Ho ho ho, tra la la la, Giggl-di dum da di. Er verschwand unter Blitzen und lautem Zischen, Und in einem Wölkchen Rauch. Hinterließ uns sein Ross, seine Laute, sein Kleid, Und ein paar

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