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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Getriebes und dem Knirschen von Metall die Fallgitter herab, die Tore fielen klirrend zu, und Tuck blieb noch lange stehen und starrte auf das dunkle Eisen.
    Schließlich bestiegen die drei Wurrlinge die Brustwehr und standen lange in Begleitung von Danners Gruppe auf dem südlichen Wall. Sie sahen dem Wagenzug nach, der die Feste in Richtung Süden verließ und durch die Vorberge zu den Ebenen dahinter fuhr. Und allen war das Herz schwer, denn es schien, als wäre ein Glanz aus ihrem Leben verschwunden, und zurück blieben nur kalter, öder Stein, graues Eisen und kahle, unbevölkerte Ebenen unter einem bleiernen Himmel.
    So standen sie, als Finn zu ihnen kam. »Ach, da seid ihr ja«, sagte er. »Hab ich euch endlich gefunden. Ihr solltet lieber kommen, Patrel, Tuck und Danner, kommt zum Nordwall und seht euch Modrus schwarze Wand an. Sie wächst.«
    »Sie wächst?«, stieß Patrel hervor. »Das müssen wir sehen. « Eilig marschierten sie das zinnenbewehrte Bollwerk entlang und hatten bald den Nordwall erreicht. Sie stellten sich auf den Waffensockel und spähten durch die Schießscharten nach Norden. Tucks Herz vollführte vor Schreck einen Sprung, und das Blut hämmerte in seinen Schläfen, denn Modrus bedrohliche Wand des Dusterschlunds schien noch einmal um die Hälfte höher zu sein, als er sie zuletzt gesehen hatte. »Ruft Marschall Vidron«, sagte Patrel, ohne den Blick von der wachsenden Dunkelheit abzuwenden.
    »Schon geschehen, Hauptmann«, entgegnete Finn. »Er ist an der Bastion des Mittelwalls.«
    »Dann kommt«, befahl Patrel Tuck und Danner, stieg vom Sockel und marschierte zur Mitte des Bollwerks. Als sie zu Vidron gingen, schritt auch König Aurion zusammen mit Gildor gerade die nahe Rampe der Bastion herauf. Sie kamen an die Rückseite der Bastion, und wieder stiegen die Jungbokker auf den Sockel und blickten zu der schwarzen Wand am Horizont.
    »Wieso wächst sie bloß?«, fragte Tuck schließlich.
    »Sie wächst nicht, Tuck«, antwortete Danner. »Sie kommt näher.«
    Natürlich!, dachte Tuck, überrascht, dass er nicht selbst darauf gekommen war. Wie dumm ich doch sein kann. Kein Wunder, dass sie höher aufragt - sie bewegt sich auf uns zu.
    Haddon sagte ja, dass sie kommt, und genauso ist es! Der König unterbrach Tucks Gedanken.
    »Wie eine große, schwarze Flut kommt sie, die alles auf ihrem Weg ertränkt«, sagte Aurion. »Wie viel Zeit, denkt Ihr, haben wir noch, Marschall Vidron?«
    »Zwei Tage vielleicht, auf keinen Fall mehr«, erwiderte der Mann aus Valon und strich sich über den Silberbart. »Modru kommt schnell.«
    »Nein«, widersprach Gildor, »nicht Modru. Nur seine Speichellecker kommen, seine Horde, aber nicht er selbst.«
    »Wie?«, brach es aus Patrel heraus. »Wollt Ihr etwa sagen, er ist nicht bei ihnen, er führt seine Armeen nicht an?«
    »O nein, kleiner Freund, er führt sie sehr wohl, aber mittels einer schrecklichen Kraft, und er bleibt zu diesem Zweck in seinem Turm in Gron«, erklärte Gildor mit leiser Stimme.
    Tuck erschauderte, wenngleich er nicht wusste, weshalb. Danner aber geiferte in Richtung Norden: »Modru, du feige Kröte, auch wenn du dich jetzt versteckst, eines Tages wirst du doch einem von uns gegenüberstehen, und diesen Kampf wirst du verlieren!« Dann wandte er dem Dusterschlund den Rücken zu, sprang vom Waffensockel herab und marschierte wütend zurück zu seiner Gruppe auf dem Südwall.
    Fürst Gildor sah ihm nach. »Ei, das ist einer, der seiner Angst durch Zorn Luft macht, aber erzählt ihm nicht, dass ich das gesagt habe. In Kampfzeiten wird es gut sein, ihn an der Seite zu haben - falls es ihm gelingt, seine Leidenschaft zu bezähmen. Vereinzelt habe ich Krieger wie ihn schon früher gesehen, wenn auch nicht unter den Waerlinga: Je schwieriger die Aufgabe, desto kühner streben sie den Sieg an.« Es stimmt, was Gildor über Danner sagt, dachte Tuck. Je härter die Aufgabe, desto mehr strengt er sich an. Kühnheit, nennt es Gildor, aber meine Mamme nannte Danner kampfeslustig, und mein Vater hielt ihn für streitsüchtig.
    »Ja«, sagte Vidron, »auch ich habe Krieger gesehen, die Furcht in Wut verwandelten, aber gelegentlich kommt der Berserker über sie, und dann sind sie fürchterlich anzuschauen, denn dann kennen sie nichts als Töten. Sollte dies jedoch einem aus dem Waldfolck widerfahren, er würde es nicht überleben, weil sie derart klein sind.«
    »Nein, Marschall Vidron«, entgegnete König Aurion. »Wenn einen Waerling kriegerische

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