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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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sie keine Dorngängerausbildung besaß. Zuletzt beschloss man, dass sie in Hauptmann Patreis Stab dienen sollte, bis sie mit den anderen an Erfahrung gleichgezogen hatte.
    Nun versammelten sich alle Leutnants um den Tisch; statt auf Stühlen saßen sie auf Fässern, und Patrel, Danner und Merrili traten zu ihnen hinab. Die anderen Bokker in der Scheune wurden still und lauschten angestrengt, um zu hören, was die acht besprachen. Es waren dies: die Hauptleute Patrel und Danner; die Leutnants Orbin Thied, Norv Otker, Dimbo Brüter, Albin Weidner und Lutz Glucker, der trotz seiner Vorbehalte gegen Merrili sofort zum Leutnant ernannt worden war, denn er genoss einen entsprechenden Ruf als Dorngänger; schließlich stand noch Merrili Holt am Tisch, und sie wirkte klein und zart zwischen den Kriegern. Und während sie Rat hielten und den Krieg vorbereiteten, trafen immer noch weitere Wurrlinge in Biskens Scheune ein, die den Aufrufen Folge leisteten.
    »Weiß jemand von euch über die Bewegungen der Ghule Bescheid?«, fragte Patrel. »Jawohl«, sagte Norv Otker, »jedenfalls bilde ich es mir ein. Sie streifen über die Straßen der Sieben Täler: über die Querlandstraße, den Tineweg und die Zweifurtenstraße mit Sicherheit. Und wenn das Muster stimmt, dann sind sie auch auf der Südbahn, dem Wendenweg, dem Weststeig und dem Oberlandweg - auf allen Straßen in den Sieben Tälern, und sie plündern sämtliche Ortschaften, durch die sie kommen.«
    »Mag sein, dass sie vorläufig nur die größeren Orte plündern«, sagte Merrili, »aber bald werden sie auch Höfe und Heime in den Wäldern und Sümpfen verwüsten. Keine Hütte, kein Häuschen, kein Pfahlbau, keine Höhle wird vor dem Gezücht sicher sein.« Zustimmendes Gemurmel erhob sich bei den bitteren Worten der Mamme in der Scheuer.
    »Wie sind sie in die Sieben Täler gekommen?«, fragte Danner. »Wie haben sie den Dornwall überwunden? Wie sind sie an den Jenseitswachen vorbeigekommen?« Niemand am Tisch kannte die Antwort auf diese Frage, aber einer der Neuankömmlinge bat ums Wort; Patrel erteilte es ihm und erkundigte sich nach seinem Namen.
    »Ich bin Dambo Rick aus Dinburg. Ich war oben in der Nähe von Düneburg, als bekannt wurde, dass Ghule in den Sieben Tälern seien. Es hieß, sie seien beim alten, aufgegebenen Nordwaldtunnel durch den Dornwall gekommen.«
    »Aber der führt nur noch teilweise durch den Wall«, unterbrach Orbin und schlug mit der Faust auf den Tisch.
    »Richtig«, sagte Dambo, »aber lass mich zu Ende reden. Sie drangen auf diesem Weg vor, so weit er führt, nämlich bis an den Oberlauf des Spindel. Dann ritten sie den zugefrorenen Wasserlauf entlang; das Eis ist dick und trägt sie leicht. Inzwischen ist der Fluss bis zum Grund gefroren, wie man hört. Sie ritten bis zum inneren Durchbruch an der Gabelung zehn Meilen westlich der Spindelfurt, den Granithang hinauf, und schon waren sie in den Sieben Tälern.«
    Dambos Worte lösten einen Tumult aus, denn das war ihnen allen neu. Der alte Nordwaldtunnel war vor Jahren aufgegeben worden; Wurrlingsbauern hatten den Spindeldorn dabei unterstützt, die südliche Hälfte zu füllen, und so war dieser Teil des Tunnels zugewachsen. Den nördlichen Abschnitt jedoch hatte man sich selbst überlassen, und ohne die Hilfe der Wurrlinge wächst der Spindeldorn notorisch langsam. Die alten Sperren im Norden hatte man zwar intakt gelassen, aber die konnten Modrus Beauftragte mit einiger Mühe entfernt haben. Der innere Durchbruch war eine große Lücke im Dornwall am Südufer des Spindel, wo sich ein massiver Granithang aus der Erde schob, eine riesige Steinplatte, die beinahe fünf Meilen weit in die Sieben Täler hineinreichte. Und der Spindel war in diesem Jahr zugefroren, ein Ereignis, das seit Wurrlingsgedenken noch nie vorgekommen war.
    Patrel bat um Ruhe, die rasch eintrat, worauf Merrili das Wort ergriff. »Hai! Dann sind die Vulgs am Anfang auch auf diesem Weg in die Sieben Täler gekommen: durch die nördliche Hälfte des Nordwaldtunnels, den zugefrorenen Spindel hinab und über den inneren Durchbruch hinauf.« Wieder erhob sich zustimmendes Gemurmel unter den Bokkern.
    »Gut«, meldete sich Danner, »dann wissen wir nun also, wie die Ghule und vor ihnen die Vulgs hereinkamen. Aber jetzt stellt sich das Problem, wie wir Modrus Räuber wieder vertreiben können. Wo fangen wir an?«
    Eine Weile sprach niemand, dann sagte Norv Otker: »Bis jetzt ist eine Gruppe der Ghule jeden Dunkeltag zwischen

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