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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Gruwenpass erholen konnten, und am Ende des dritten Tages kampierten sie am südlichen Rand des zugefrorenen Grumpf. Ein rauer Wind blies von den Gronspitzen im Osten herab, während sie um freudlose Torffeuer hockten und im kalten Luftzug bibberten.
    »He!«, rief Danner aus. »Eben ist mir etwas eingefallen. Wenn Modru wirklich der Beherrscher der Kälte ist, wa rum hat er dann nicht… warum bietet er nicht einfach einen Schneesturm auf und stoppt uns an Ort und Stelle? Er könnte uns hier im Freien zu Eisblöcken gefrieren lassen… wir haben keinen Schutz, kein Feuerholz. Beherrscht er die Kälte vielleicht gar nicht? Ist das etwa nur ein Mammenmärchen?«
    Merrili warf Danner einen Blick aus zusammengekniffenen Augen zu und entgegnete: »Vielleicht ist es aber auch ein altes Bokkermärchen, erzeugt durch ein Übermaß an Bier in der Einäugigen Krähe.«
    »Ach, du weißt schon, was ich meine«, wand sich Danner.
    »Und du weißt, was ich meine, du vorlauter Bengel«, entgegnete Merrili.
    »Nun ist aber gut«, beschwichtigte Tuck. »Wir frieren alle und sind müde und gereizt;
    lasst uns nicht aus purer Erschöpfung untereinander streiten.«
    »An Danners Überlegung ist auf jeden Fall was dran«, meldete sich der kleine Patrel. »Ich meine, dass Modru der Beherrscher der Kälte sein soll und alles. Wieso begräbt er uns nicht tatsächlich in einem Schneesturm? Oder stimmt eben doch nicht alles, was man ihm nachsagt?«
    »Modru besitzt die Macht«, ergriff der schlanke Flandrena das Wort. »Er ist wirklich der Beherrscher der Kälte, und er könnte sehr wohl einen Schneesturm über uns hereinbrechen lassen, denn das ist seine fürchterlichste Waffe. Warum er sie aber nicht einsetzt, das weiß ich nicht. Vielleicht würde es all seine Kraft erfordern, und er schont sich für einen anderen Zweck… vielleicht hebt er sich seine Kraft für den Schwärzesten Tag auf«
    Bei Flandrenas Worten wurde Tuck von einer unheilvollen Ahnung durchflutet, und er zitterte ob ihres düsteren Sinns; und als er aufschaute, bemerkte er auch in Merrilis Augen einen finsteren Ausdruck.
    »Nun denn«, sagte Danner und gähnte, »ich weiß es auch nicht, aber ich bin einfach zu müde, um noch länger aufzubleiben und mir den Kopf darüber zu zerbrechen.« Und damit breitete er sein Bettzeug aus und schickte sich an zu schlafen.
    Und wie auf Kommando krochen auch alle anderen in ihre Decken. Doch ehe Tuck in den Schlaf sank, hallten lang gezogene Klagelaute durch die Winternacht, da Modrus Köter durch die Ödnis von Gron heulten, und dem Bokker lief es eiskalt über den Rücken.
    Und viel weiter südlich, an der Öffnung des Gruwenpasses, beobachteten Vidron und Talarin mit den Wellenern und den Wächtern Lians, wie der Schwarm des Gezüchts auf sie zumarschierte, in nördlicher Richtung, den Anstieg zum Pass hinauf: zehntausend von der Brut, die zweitausend Verteidigern entgegen marschierten. Der nächste Dunkeltag sah die Legion über das Ödland zum Nordende des Grumpf reiten, wo sie ein Lager aufschlugen.
    Und wieder drang das Geheul der Vulgs durch das Schattenlicht, und auch andere Schreie klangen nordwärts, als würden geheulte Botschaften an den Norden übermittelt, an Modrus düstere Festung.
    Und im Süden, am Gruwenpass, hatte derselbe Dunkeltag vier Angriffe der Horde auf Menschen und Elfen gesehen, und vier Mal hatte Vidrons Heer das Gezücht zurückgeworfen. Aber jedes Mal war die Horde wie ein großer Rammbock in die Verteidiger gekracht, und das Bündnis von Wellen und Arden war taumelnd rückwärts, tiefer in den Pass getrieben worden.
    Ein weiterer Dunkeltag verging, und die reisemüde Legion ritt durch die Klauenschlucht und auf das Klauenmoor zu, Modrus Festung im Norden entgegen. Kein Feind ver sperrte ihnen den Weg oder trachtete, sie anzugreifen, obwohl Modrus Köter - seine Spione - an ihren Flanken entlang jagten und grässliche Botschaften übers Moor jaulten. Und schließlich hielt die Legion und machte mitten in dem eisigen Land Rast. Am nächsten Tag würden sie ihr Ziel erreichen.
    Und am Gruwenpass versuchte die Brut am selben Tag drei weitere Male, durch Vidrons Heer zu brechen. Und drei Mal gelang es den erschöpften Pferden, Menschen und Elfen mit vereinten Kräften, die Lücke geschlossen zu halten. Die Zahl der Getöteten aber stieg, da der Hammer des Gezüchts auf den Amboss der Verbündeten einschlug und sie noch einmal acht Meilen tiefer in den Pass und damit ins Verderben trieb.
    Es war Mittag,

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