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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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angestrengt. Modrus zornige Schreie hallten durch den Korridor; doch dann verstummte das Schrillen des Bösen mit einem Mal. Nun lauschte der Rukh noch angestrengter in die unheilvolle Stille hinter der schweren Tür, doch er hörte nichts.
    Plötzlich aber ging die Tür auf, sodass der Stumme der Länge nach zu Boden stürzte, und Modru schritt in den Raum, und seine Augen blitzten zornig hinter der abscheulichen Eisenmaske. Er ging auf die Prinzessin zu, die trotzig vor ihm stehen blieb, während der stumme Rukh humpelnd und vor Angst schnatternd nach draußen floh.
    »Dafür werden sie bezahlen! Dafür werden sie bezahlen!«, schrie ihr Modru entgegen. Dann senkte er die Stimme zum Flüstern einer gifttriefenden Schlange. »Ich werde sie aufspüren, diese vier, wenn ich Herr über ganz Mithgar bin, und dann werden sie endlose Tage in meiner Gewalt erdulden; sie werden auf ewig bedauern, dass sie die Höhlen der Dubh durchquert haben. Sie werden ewig den Tag bereuen, an dem sie meinen Negus des Schreckens getötet haben.«
    Laurelin wusste nicht, von welchem Ereignis Modru sprach oder was die Höhlen der Dubh oder ein Negus des Schreckens waren; aber es war klar, dass die vier unbekannten Helden irgendeinen schändlichen Plan des Großen Bösen durchkreuzt hatten. Und die Prinzessin lächelte Modru triumphierend an.
    Der Böse schnarrte, baute sich drohend vor ihr auf und hob die Faust mit dem schwarzen Handschuh zum Schlag, doch Laurelin zuckte nicht zusammen und duckte sich nicht. Und gerade als es schien, als würde Modrus Faust jeden Moment auf sie herabsausen, rief er sich mit einem gezischelten »Unbefleckt« zur Ordnung, machte wutschnaubend auf dem Absatz kehrt und schritt aus dem Raum, dass sich der schwarze Umhang hinter ihm blähte.
    In den langen Dunkeltagen, die folgten, erschien Modru häufig, um sich an ihr zu weiden - dann erfüllte sein schlangengleiches Zischen den Raum mit Bösartigkeit, wenn er mit seinen Siegen in Pellar und Hoven prahlte, in Aven und vor allem im Reich Riamon, wo Laurelins Vater, König Thorn, herrschte: »Dein altersschwacher Vater zieht sich vor meiner Stärke ins Rimmengebirge zurück. Bald wird Thal mein sein.
    Ich denke, ich werde es in ein großes Freudenfeuer verwandeln, und ich werde König Flachschädel Thorn bei dem Brand zuschauen lassen - von einem Platz in der Mitte des Scheiterhaufens!«
    Wenngleich Laurelin wusste, dass er ihr diese Dinge erzählte, um ihren Mut zu brechen, lauschte sie dennoch aufmerksam, denn sein Natterngezische enthielt immerhin Neuigkeiten aus dem Krieg: Neuigkeiten von den Dubh - den Zwergen -, die in Minenburg in der Falle saßen, »wo sie glauben, sie könnten mir trotzen! Pah! Nicht lange, und die Stinkbärte werden vor mir zu Kreuze kriechen und um Gnade flehen, aber ich werde sie an ihre Schmieden ketten, und dort werden sie essen, schlafen und schuften, und ihre Hämmer und Ambosse werden fortan Gron dienen. « Neuigkeiten von den Baeron, den Waldbewohnern von Grünhall, die in ihrer Zuflucht im Grimmwall oberhalb von Delon kämpften und sich mühten, die geheimen Rulthentüren an den Berghängen zu schließen, »sabbernde Schwachköpfe, die ewig bedauern werden, dass sie gegen mich gekämpft haben, wenn sie erst in Fesseln sind; ich glaube, ich werde sie neue Türen schnitzen und neue Säle in die Flanken des Grimmwalls schlagen lassen, denn ich höre, sie schreiten stolz unter freiem Himmel und durch die Wälder, deshalb erscheint es mir höchst angemessen, wenn sie sich gebeugt und krumm in den dunklen Labyrinthen unter den Bergen abplagen dürfen.« Und Neuigkeiten von den Dolh - den Elfen - mit ihren glänzenden Schwertern und schnellen Rössern, »stinkende kleine Herren - tsss -, die meinem Zorn nicht entkommen werden, denn wenn ich siege, wird nicht einmal mehr Adonar eine Zuflucht für sie sein. Und ich werde sie schreiend und um sich schlagend zurück nach Mithgar schleifen, und ich werde zusehen, wie sie jeden einzelnen ihrer widerlichen Bäume fällen, damit sie verrotten. Und dann werde ich die Dolh nach Norden schaffen und schauen, ob sie sich durch den Schlamm graben und den Boden des Grumpf finden können.« Das Zischen und Gurgeln von Modrus bösartigem Entzücken schien kein Ende zu nehmen. Doch nicht aus seinen Prahlereien las Laurelin jene Nachrichten, die den Funken der Hoffnung in ihrem Herzen am Leben hielten. Vielmehr fand sie in seinen wütenden Momenten, wenn sich das Geschick gegen ihn wandte, diese

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