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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Stunden vor der tiefsten Finsternis des Schwärzesten Tages. Und niemand, vielleicht nicht einmal Adon selbst, kannte ihr Schicksal. Die Zeit rückte näher, und die neun Kletterer standen vor dem Hochkönig: Brega, Flandrena, Prinz Igon, Tuck, Danner, Patrel, Rollo, Harven und Dink. Man hatte ihnen Ruß ins Gesicht geschmiert und Schmutz über die Kleidung gespritzt, um ihnen das Aussehen von Rukhs zu verleihen.
    König Galen trat vor ihre Reihen und umarmte einen nach dem anderen, wobei er an die meisten ein paar Worte richtete. Als er aber Tuck und danach Igon an sich drückte, sagte Galen nichts, denn er traute seiner Stimme nicht. Zuletzt zog er Brega rau an sich und ergriff die knorrige Hand des Zwergs. »Führt sie wohl, Krieger Brega, denn von die ser waghalsigen Kletterpartie hängt das Schicksal von ganz Mithgar ab.«
    Tucks Herz pochte heftig, als er solche Worte vernahm - das Schicksal von ganz Mithgar -
    aber Brega brummte nur und nickte.
    Nun trat Galen ein paar Schritte zurück und wandte sich an alle: »Wieder sieht sich die Welt den Mächten der Finsternis gegenüber, und wieder ist ein Bündnis aus Menschen, Elfen, Zwergen und dem Kleinen Volk aufgerufen, das Böse niederzuwerfen, und ja, einmal mehr ruht das Los der Welt auf der Tapferkeit von einigen wenigen. Der Böse hockt in seinem finstren Turm wie eine fette Spinne und knüpft seine Schicksalsnetze zum Leid der Welt, denn er will die Herzen aller Freien umstricken und sie in Verzweiflung binden.
    Doch Modru ist nichts als ein schattenhafter Diener des Großen Bösen, und vielleicht sehen wir hier in Wahrheit Gyphons Willen am Werk.
    Wir wissen nicht, was die dunkelste Stunde des Schwärzesten Tages bringen wird, aber es wird etwas äußerst Böses sein, daran besteht kein Zweifel. Und wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um Modrus schändliches Vorhaben zu vereiteln. Vielleicht können wir Mithgar auf diese Weise ein schreckliches Schicksal ersparen. Ich kann euch nicht versprechen, dass wir siegen werden; doch hört, was ich sage: Sollten wir eine Niederlage erleiden, sollten wir sterben, so lasst uns im eigenen Untergang Zerstörung über den Feind bringen. Wenn es uns gelingt, Modrus gemeinen Plan zu vereiteln, haben wir sogar in der Niederlage gesiegt.
    Nun habe ich nur noch eines zu sagen: Mögen eure Augen scharf sein wie eure Klingen und eure Schäfte ins Ziel treffen. Und möge Adon mit euch sein.« Galen verstummte, und für einen Moment sprach niemand. Tuck sah, dass Merrili weinte, und auch in seinen Augen brannten Tränen. Doch in seinem Kopf hallten die Worte des Hochkönigs wider: …das Schicksal von ganz Mithgar… das Los der Welt ruht auf der Tapferkeit von einigen wenigen… Und Tuck dachte: O Adon, diese niederdrückende Last, ich habe nicht die Kraft, sie zu tragen…
    Doch Tucks Gedanken wurden unterbrochen, weil Brega sich räusperte und knurrte: »Wenn wir den ganzen Tag hier herumstehen, werden wir das Tor nie öffnen. Kommt, lasst uns durch die schwarze Schlucht und über eine düstere Mauer klettern. Die Festung wartet, Sonne und Mond aber warten nicht.«
    Und als sich der Stoßtrupp zum Gehen wandte, stürzte Merrili vor, umarmte Tuck heftig und bemühte sich, durch ihre Tränen hindurch zu lächeln. Sie versuchte auch zu sprechen, aber alles, was sie herausbrachte, war: »Tuck, o mein Tuck… « Und Tuck küsste sie zärtlich und sagte: »Weine nicht, meine Liebe«, während ihm selbst Tränen über die Wangen kullerten, »denn ich werde wiederkommen. Schließlich trage ich dein Geschenk, das silberne Medaillon, und es hat mich schon durch mancherlei Gefahren geführt.«
    Fürst Gildor trat vor, kniete neben der Mamme nieder und legte einen Arm um sie, während Tuck sich sanft von ihr löste. Und Merrili barg das Gesicht an der Brust des Elfen und weinte hemmungslos, als Tuck sich umdrehte und den anderen nachlief, um gemeinsam mit ihnen die Welt zu retten.
    »Schaut, dort ist es«, sagte Brega leise und deutete auf die andere Seite der Schlucht. »Dort drüben werden wir nach oben klettern.«
    Die Angreifer lagen auf der schrägen Fläche hinter einem Felsvorsprung und blickten über den breiten Abgrund, der genau vor ihnen gähnte. Zusammen mit Ubrik, einem Kundschafter namens Arie und dem Bokker Bert Arboran waren die neun Kletterer von Galens Lager aus nach Westen geritten, fort von der schwarzen Festung und hinaus ins Schattenlicht, bis sie dem neugierigen Blick der Wächter auf den Wällen

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