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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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der Untergang des anderen gewesen sein.«
    »Mag sein, Flandrena«, polterte Brega; »Mag aber auch nicht sein. Ich denke mir halt, egal welche Kreatur die Schwerter zum Leuchten bringt, sie könnte auch das Messer an sich genommen haben.«
    Bei Bregas Wort raste Tucks Herz in der Brust, denn wenn der Zwerg recht hatte, war ein weiteres Angstzeichen in Mithgar unterwegs. Würde es eines Tages seine böse Bestimmung erfüllen?
    In dieser Nacht wurden die Wachen verdoppelt, denn niemand wusste, ob nicht das Böse im Dunkeln zuschlug. Wehe und das Langmesser standen unter ständiger Beobachtung, doch ihr Glimmen sprach nur von einer fernen Bedrohung, die in der Nacht nicht näher kam. Und das Ge sprächsthema bei den Menschen war, wie wild entschlossen die Wurrlinge das Zimmer des Blinden bewachten.
    Im Verlauf des neunten Tages ebbte die Wut des Sturmes weiter ab. Das schrille Kreischen des Windes wurde zu einem Stöhnen und schließlich zu einem Murmeln, und am Ende des Tages rieselte nur noch leichter Schneefall auf das Land. Schon am Nachmittag hatten Krieger den Befehl erhalten, einen Pfad von den Ställen zum Tor frei zu räumen, und Kundschafter waren ins Moor hinausgeschickt worden. Und als die Finsternis hereinbrach, kamen sie zurück und meldeten, dass sich gewaltige Schneeverwehungen an jedem Felsen und jeder anderen Erhebung im Gelände aufgetürmt hatten. Draußen im Flachland hingegen hatte der Sturm den Schnee übers Moor geblasen, und er hatte sich nirgendwo zu besonderer Höhe angehäuft - ja, an manchen Stellen hatte der Wind das Land regelrecht kahl gefegt.
    Als König Galen das hörte, wandte er sich an Ubrik. »Was meint Ihr, Reichsmarschall? Falls der Sturm heute Nacht ganz aufhört, und danach sieht es aus, ist die Legion dann morgen früh zum Aufbruch bereit?«
    »Jawohl, mein König«, erwiderte Ubrik und lächelte grimmig. »Die Leute können es kaum erwarten, diesen scheußlichen Ort zu verlassen und wieder in das offene Land unter dem weiten Himmel Valons zu kommen, wo ihre schnellen Pferde ungezügelt über das Gras jagen können. «
    »So sei es denn«, entgegnete Galen. »Wenn der Schneefall aufhört, reiten wir morgen früh los.«
    Jubelschreie wurden bei dieser Neuigkeit laut, und alle bereiteten sich auf die lange Heimreise vor. Für die am schwersten Verwundeten hatte man Zugbahren gebaut; sie sollten langsam nach Süden befördert werden, begleitet von Heilern und Wachmannschaften. Dem König jedoch oblag es, möglichst rasch nach Pellar zu reisen, denn viel Arbeit wartete auf ihn, wenn er das Königreich wieder in Ordnung bringen wollte. Deshalb würde er mit dem Gros der Legion vorausreiten - allerdings nicht in dem wahnwitzigen Tempo, in dem sie nach Norden gekommen waren.
    Alle Wurrlinge würden mit dem König reiten, denn keiner von ihnen hatte größere Verwundungen davongetragen, außer Tuck vielleicht, aber weder der gebrochene Fuß noch seine Blindheit würden ihn beim Reiten sonderlich beeinträchtigen. Auch in dieser Nacht wurden Posten aufgestellt gegen das ferne Böse, von dem die Elfenklingen flüsterten, aber nichts geschah. Und kurz nach Mitternacht hörte der Schneefall völlig auf. Der Sturm war zu Ende.
    Im grauen Licht der Morgendämmerung standen acht Wurrlinge um drei Steinhügel, draußen im Moor vor den Toren der düsteren Festung. Bei ihnen stand Brega, der Sohn Bekkis, Zwergenkrieger aus den Roten Bergen.
    »Ich habe sie im Schneesturm hier begraben«, sagte er leise unter der Kapuze hervor. »Harven, Rollo und Danner. Ich konnte sie nicht innerhalb dieser schändlichen Mauern liegen lassen, denn sie waren meine Waffengefährten. Deshalb habe ich sie hier unter diese Steine gelegt. Tapfere Krieger waren sie alle drei - tapfer wie nur ein Chäkka - und sie haben ehrenhaft gekämpft. Etwas Größeres kann ich von niemandem behaupten.« Ungehemmt liefen den Versammelten die Tränen übers Gesicht. Tuck kniete nieder und streckte die Hand aus, und Merrili führte sie, bis sie auf dem Stein von Danners Hügel zu liegen kam. Und Tuck sagte: »Einst - ach, es scheint so lange her zu sein - kniete ich neben einem Stein hügel wie diesem hier. Und ich legte die Hand auf einen Stein und schwor einen Eid, dass ich den Kameraden, der darunter lag, rächen werde. Und du, Danner, hast diesen Eid ebenfalls geschworen. Wir haben ihn gehalten, du und ich, Patrel… und all die anderen. Denn der Böse, der Hob, Tarpi und viele mehr getötet hat, er ist nun selbst tot. Aber

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