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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Entschlossenheit: »Ihr habt Recht, Ursor, Ihr habt mit allem Recht. Das Böse in Drimmenheim muss zerschmettert werden – und unsere Mission wird dafür sorgen.« Der Wurrling schaute grimmig nach Westen, als wolle er sein Augenlicht zwingen, weit über Land zu fliegen, die Dunkelheit zu durchdringen und tief in das Herz des Schwarzen Lochs zu schauen. »Morgen beginnt die letzte Etappe unserer Reise nach Kraggencor und Anfänge sind oft die Zeit für Schwüre und Vorhersagen. Aber ich werde keine Vorhersage machen, obwohl ich doch etwas zu sagen habe. Ich habe es schon einmal gesagt, als ich noch keine Ahnung hatte, aber jetzt sage ich es noch einmal: Hüte dich, Madenvolk.«

18
     
    Eingeschneit
     
    Zwirn schob den Kopf aus dem schneebedeckten Unterstand nach draußen in den heulenden grauen Morgen. Der Schneesturm tobte immer noch auf den Berghängen des Crestan-Passes, und die wirbelnden Schneeflocken verbargen alles bis auf die allernächste Umgebung. Der Wurrling spähte nach draußen, aber vom Heer war wenig zu sehen. Für ihn waren lediglich drei andere Unterstände zu erkennen – kleine Hügel im Schnee.
    In der letzten Nacht, als der Sturm sich verschlimmert hatte und die Kälte bitter und eisig geworden war, hatte Durek den Kriegern Befehl gegeben, paarweise auszuschwärmen, Pinienäste zu sammeln und Unterstände zu errichten. Die ganze, viertausend Mann starke Armee war daraufhin in den Wald gezogen, um die Äste zu sammeln, um bei ihrer Rückkehr die Schutzhütten anzulegen – eine Form des Schutzes vor dem Schnee, die denjenigen bekannt war, welche in den Bergen lebten. Bomar hatte Zwirn zu seinem Partner gewählt, indem er einfach gegrunzt hatte: »Kommt mit mir.« Sie hatten eine Laterne und etwas Seil mitgenommen und waren durch die Wehen in den Wald gestapft.
    Als Zwirn mitbekommen hatte, dass die Armee tatsächlich während eines Schneesturms ausschwärmte und sich teilte, hatte der Bokker protestiert. »Bomar, das ist Wahnsinn!«, hatte er geschrien, um den heulenden Wind zu übertönen. »In diesem Sturm werden wir uns alle verirren. Wir werden auseinander gerissen. Wir werden die anderen niemals wiederfinden – und die werden uns auch nie wiederfinden.«
    »Vergesst nicht, Freund Zwirn«, hatte Bomar zurückgebrüllt, »Ihr seid bei den Châkka und obwohl wir oft nicht wissen, wohin wir gehen, wissen wir immer genau, wo wir schon gewesen sind – sogar nachts in einem Schneesturm.« Zwirn und Bomar waren weiter durch das heulende Schneegestöber und knietiefen Schnee gewatet.
    Sie hatten Äste abgehackt und mit dem Seil zusammengebunden. Sie hatten das Bündel wie einen Schlitten zurück zur Lichtung gezogen. Bomar hatte ihren Unterstand errichtet. Zuerst hatte er einen Rahmen aus Ästen errichtet und ihn mit Eisenspitzen am Boden befestigt, die er »Felsnägel« nannte. Dann hatte er großzügig Äste an dem Rahmen festgebunden, und zwar so dicht, dass nichts durchgerieselt war, als er und Zwirn Schnee darauf häuften.
    Dann waren die beiden hineingekrochen, und es war gerade genug Platz für sie beide. So hatten sie die Nacht in behaglicher Wärme verbracht.
    Nun war es Morgen, und der Schneesturm hielt sie immer noch gefangen. »Was passiert jetzt, Bomar?«, fragte Zwirn, als er den Kopf wieder zurückgezogen hatte.
    Bomar griff nach der Laterne, die ihren Unterstand mit einem blaugrünen Schein erfüllte, und ließ den Schirm herab, sodass sie erlosch. Graues Morgenlicht fiel durch den fallenden Schnee und in die Öffnung des Unterstands. »Nichts«, grollte er. »Wir tun nichts, bis der Sturm nachlässt.«
    »Ich frage mich, wann das sein wird«, sagte Zwirn gereizt in der Düsternis. »Ich meine, naja, ich weiß nicht viel über Schneestürme – besonders nicht über solche in den Bergen. In den Sieben Tälern haben wir selten richtig schlimme Schneegestöber. Mal überlegen, ich kann mich eigentlich nur an einen richtig schlimmen Sturm erinnern. Seit es mich gibt, hat der Weiße Wolf nur ein einziges Mal um die Würze geheult. Das hat zwei Tage gedauert, und dabei sind fast zwei Fuß Schnee gefallen. Aber ich habe gehört, dass Schneestürme in den Bergen Wochen dauern können…
    Ach, Bomar, ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich darüber schwatze. Wovor ich wirklich Angst habe, ist, dass wir hier festsitzen und die Dämmertür nicht rechtzeitig erreichen und Herr Perry und die anderen dann in dem schwarzen Labyrinth mit den ganzen Rukhs und Hlöks und Ogrus, die hinter ihnen

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