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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Zwirn Anstalten traf, sich ebenfalls schlafen zu legen, kamen Durek und Rand an sein Feuer. Der Bokker hatte die beiden seit drei Tagen nicht mehr gesehen, aber sie unterhielten sich kaum, denn alle waren völlig erschöpft. In dieser Nacht kehrten weder der Prinz noch der König an die Spitze der Kolonne zurück. Stattdessen schliefen sie am letzten Feuer und nicht am ersten.
    Während Zwirn langsam einnickte, hörte er in der Ferne wieder ein leises, tiefes Grollen und wusste, dass irgendwo eine weiße Lawine einen Berghang herabrutschte. Er fragte sich, ob ihr altes Lager im Hochland wohl begraben worden war und ob die Knochenarbeit von Tagen in wenigen Augenblicken von rutschenden Schneemassen wieder verschüttet worden sein mochte. Doch bevor er weitere Spekulationen darüber anstellen konnte, schlief er bereits tief und fest.

19
     
    An der Tür
     
    Am nächsten Morgen frühstückten, Durek, Rand und Zwirn gemeinsam. Alle hatten es eilig, wieder aufzubrechen, denn der Schneesturm hatte die Armee drei Tage lang festgehalten und mittlerweile war es fraglich, ob sie den vereinbarten Termin des Zusammentreffens mit den Sieben noch würden einhalten können.
    »Wir sind spät, und die Legion ist müde«, knirschte Durek, »und das Ziel liegt weit im Süden und kann nur über eine verfallene Straße durch unwegsames, unwirtliches Gelände erreicht werden. Doch irgendwie müssen wir die verlorene Zeit wieder aufholen, aber dabei dürfen wir die Armee nicht verausgaben. Wir dürfen nicht zu erschöpft sein, wenn wir in Kraggencor einfallen, denn dort müssen wir stark sein, wenn wir dem Feind entgegentreten. Ich habe lange nachgedacht, wie wir Zeit wettmachen können, aber mir ist nichts Gutes eingefallen. Bei einem Gewaltmarsch würden wir nur unsere Kräfte schwächen. Wir können nicht auf den Wagen fahren, weil wir zu viele sind – und die Wagen wären ohnehin zu langsam. Prinz Rand, eine Frage: Können wir auf Flößen den Tumbel herunterfahren? Zwerge können nicht schwimmen und kennen sich auch nicht mit diesen Gefährten aus, aber wir würden diesen Weg beschreiten, wenn wir dadurch verlorene Zeit aufholen und gleichzeitig Kraft sparen könnten.«
    »Nay, nicht den Tumbel«, antwortete Rand kopfschüttelnd. »Was die Flöße betrifft, so könnte ich Euch zeigen, wie sie gebaut werden – und das Steuern und Staken ist recht einfach –, aber auf dem Tumbel können wir sie nicht benutzen, denn zwischen Arden und der Stelle im Süden, wo der Fluss in den Caire mündet, gibt es viele Stromschnellen und Wasserfalle… Nay, der Tumbel ist kein Fluss für ein Floß.
    Da die Armee weder mit dem Wagen noch über das Wasser fahren kann, glaube ich, dass wir keine andere Wahl haben, als einen Gewaltmarsch den Rellweg entlang zu machen. Es gibt keine andere Möglichkeit, und wir dürfen das Treffen mit meinem Bruder und den anderen nicht verpassen.«
    »Darin stimmen wir überein«, knirschte der Zwerg, »aber das wird unsere Legion noch mehr anstrengen. Wir wollen nicht so erschöpft eintreffen, dass wir unsere Äxte nicht mehr schwingen können.« Sein Blick kündete von hilfloser Enttäuschung.
    »König Durek, wenn wir den Gewaltmarsch nur eine Woche lang durchhalten, können wir den Zeitverlust beinah aufholen«, sagte Rand, »und dann bleiben uns immer noch fünf normale Marschtage, um wieder zu Kräften zu kommen, bevor wir die Dämmertür erreichen. An der Tür werden nur diejenigen arbeiten, welche das Geröll entfernen. Alle anderen ruhen sich aus, bis sie an der Reihe sind.«
    »Wiederum stimmen unsere Überlegungen überein«, grollte Durek, »aber für eine Armee, die in die Schlacht zieht, ist ein Gewaltmarsch eine schwere Bürde.«
    »Wo wir gerade von schweren Bürden reden«, mischte Zwirn sich ein, »warum laden wir nicht die Rüstungen auf die Wagen? Ich will damit sagen, na ja, wir können nicht die Krieger fahren lassen, aber die Rüstungen sind etwas anderes. Die meisten Proviantwagen sind mittlerweile nur noch zum Teil gefüllt und daher gibt es auf ihnen Platz. Die Pferde können das zusätzliche Gewicht ziehen. Kettenpanzer sind eine ziemliche Bürde, und die Krieger hätten ohne das Eisen nicht so schwer zu tragen und würden leichter und schneller marschieren.«
    Durek und Rand sahen sich überrascht an. Dieser simple Vorschlag war vollkommen offensichtlich für jemanden, der das Tragen einer Rüstung nicht gewöhnt war – wie zum Beispiel ein Wurrling –, aber Zwerge waren das Tragen

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