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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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gegenüberliegenden Seiten eines gewaltigen Gebirges, und er muss an der Furt entscheiden, welchen er nimmt, denn dort beginnt der Crestan-Pass.« Fürst Kian beendete seinen Vortrag mit einem tiefen Schluck aus seinem Krug.
    »Was ist mit dem Quadra-Pass?«, fragte Perry nach einem Augenblick der Stille. »Er liegt in der Nähe von Drimmenheim. Im Buch des Raben steht, das Westende des Passes liege weniger als einen Tagesmarsch nördlich der Dämmertür. Ich wiederhole: Was ist mit dem Quadra-Pass? Könnte Durek nicht auch den nehmen?«
    »Eine gute Frage, Perry«, erwiderte Kian, »und die Antwort lautet – vielleicht. Durek könnte diesen Weg nehmen, aber es gibt zwei Probleme: Zum einen könnte das Passende von Gezücht bewacht werden und eine Überquerung würde Gnar und seine Truppen warnen, sodass wir den Vorteil der Überraschung verlieren. Zum anderen naht der Winter und bis die Armee den Pass erreicht, ist er womöglich verschneit und damit unpassierbar. Nein, Durek muss sich an der Furt entscheiden, sodass er den Crestan-Pass nehmen kann, wenn er durch die Dämmertür angreifen will, oder sich nach Süden wenden und dem Fluss folgen, wenn er das Morgentor nehmen will. Unsere Aufgabe besteht darin, ihn an der Furt zu treffen und ihn mit den Informationen aus Eurem Buch des Raben zu versorgen, sodass er dieses Wissen zu seiner Entscheidungsfindung heranziehen kann.« Fürst Kian verstummte erneut, und alle starrten auf die vor ihm ausgebreiteten Probleme, während der Mensch wiederum einen tiefen Schluck aus seinem Krug nahm.
    »Tja, Dämmertür oder Morgentor, das ist wirklich eine harte Nuss«, sagte Zwirn schließlich, während er die Anordnung der Teller mit den Pilzen beäugte. »Aber das mag sein, wie es will: Reicht mir doch bitte noch etwas vom Grimmwall, und ich nehme auch etwas vom Minenburg-Salzstreuer und der Drimmenheimer Pfeffermühle, um ihn noch etwas würziger zu machen.« Fürst Kian verschluckte gurgelnd sein Bier, und die anderen lachten schallend, als der Wurrling Pilze auf seinen Teller häufte, sie mit Salz und Pfeffer bestreute und dann in seinen breit grinsenden Mund schob, um dann zu sagen: »Mmmm, leckere Berge! Köstliche Gipfel!«
    Auf diese Weise wurde das Tischgespräch weitere zwei Stunden fortgesetzt, während Wurrlinge, Zwerge und Mensch sich mit Hollis wunderbarem Essen beschäftigten. Schließlich waren alle satt, sogar Zwirn, der trotz seiner schlanken Gestalt – das heißt, schlank für einen Wurrling, denn sie tendieren allgemein zur Rundlichkeit – in dem Ruf stand, sogar nach den Maßstäben der Wurrlinge ein außergewöhnlich guter Esser zu sein. Doch Zwirn hatte in dieser Beziehung endlich seinen Meister gefunden, denn an diesem Tisch hatte Anval Zwirn noch übertroffen und nicht etwa nur ein Stück Apfelkuchen, sondern noch zwei mehr gegessen als der mannhafte Wurrling. Es war ein hervorragendes Gastmahl mit ausgezeichnetem Ale und vielen interessanten Gesprächen gewesen.
    Trotzdem hatte Borin zwar eine beachtliche Menge verzehrt, sich aber kaum an den Gesprächen beteiligt, und sein Gesicht hatte einen finsteren, brütenden Ausdruck. Als sie sich eine Tonpfeife mit Untertal-Tabak anzündeten und behaglich zurücklehnten, wobei Zwirn hin und wieder einen Rauchring blies, knurrte Borin und enthüllte schließlich, was ihn bekümmerte. »Das Buch des Raben ist uns in der bevorstehenden Schlacht keine oder höchstens eine geringe Hilfe. Die Darstellung darin ist nicht detailliert genug, um uns durch die Kavernen zu führen. Ja, das Buch hat uns Neues mitgeteilt – so bitter es auch ist –, denn wir wissen nun, dass beide Möglichkeiten, nach Kraggencor zu gelangen, noch viel unsicherer sind, als wir gedacht haben. Der östliche Weg durch Baralan – die Neige – und weiter nach Drimmenheim könnte unpassierbar sein, weil die Zugbrücke verbrannt und in die Große Tiefe gefallen ist. Diesen Graben zu überqueren, wenn er auf der anderen Seite von einer Armee üblen Gewürms verteidigt würde, wäre selbst mit einer Brücke mehr als gefährlich – aber ohne Brücke mag es unmöglich sein. Und der Westweg – durch die Dämmertür – ist wahrscheinlich versperrt und vielleicht irreparabel zerstört.
    Aber selbst wenn wir unbeschadet durch eines dieser Portale hineingelangen, wären wir gegenüber dem Gewürm immer noch gewaltig im Nachteil, denn wir kennen uns in unserer alten Heimat nicht aus. Daher haben die sabbernden Grg einen großen taktischen Vorteil,

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