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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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zuzuschlagen. Ihre Äxte tanzten und blitzten im Sonnenlicht und schienen ein Eigenleben entwickelt zu haben. Was die Hämmer, Knüppel und Streitkolben betraf, so war die zwergische Art ihrer Handhabung praktisch dieselbe. Die Wurrlinge lernten rasch, dass Schwerter gegen diese massiven Waffen anders eingesetzt werden müssen und Behändigkeit im Kampf gegen sie von überragender Bedeutung ist, denn ein leichtes Schwert wird sie nicht aufhalten und kann die gewaltigen Hiebe auch nicht immer ablenken. Die Strategie lautete, »weicht aus und lasst den Schwung ins Leere sausen und bevor das Gezücht sich fangen kann, benutzt euer Schwert.« In der Theorie war es eine ausgezeichnete Strategie, aber nicht gegen Anval und Borin, denn die zwergische Kraft gepaart mit ihrer Flinkheit ermöglichte es ihnen, sich beinah so schnell wieder zu fangen, als hätten sie einen leichten Stab anstatt Axt, Hammer, Streitkolben oder Knüppel geschwungen. Ihre Art des Axtkampfs – mit Heft, Dorn und Klinge – war verheerend wirkungsvoll. Also bekamen Perry und Zwirn mit Abstand die schlimmsten Prügel ihrer gesamten Ausbildung, als sie am über die Ufer getretenen Fluss Übungskämpfe gegen Anval und Borin bestritten. Doch am Ende des Tages hatten die Bokker sich eindeutig verbessert.
    An diesem Abend verkündete Fürst Kian bei Vollmond unter lautem Wurrlingsjubel, dass sie morgen die Flussüberquerung versuchen würden, denn der Fluss sei wieder in sein Bett zurückgekehrt, wenngleich die Strömung immer noch reißend sei. »Obwohl es riskant ist«, fügte Kian hinzu, »müssen wir bald hinüber, denn Durek und seine Armee müssten in fünf oder sechs Tagen an der Überlandstraßenfurt ankommen, und dann müssen wir dort sein, um sie in Empfang zu nehmen.«
     
    Am siebzehnten Tag gingen die Reisenden zusammen zur Arden-Furt und betrachteten das rauschende Wasser. Es war immer noch hoch und schoss brodelnd und schäumend dahin – ein wilder Sturzbach. Zwirn konnte mühelos einen Stein ans andere Ufer werfen, aber die Furt war dennoch ziemlich breit, insbesondere unter diesen Umständen. »Ich muss eine Sicherheitsleine anbringen«, erklärte Fürst Kian, während er seinen Umhang ablegte und sich bis zur Taille entkleidete. Er band sich ein weiches Seil um den Bauch und befestigte das andere Ende an einem Baum. Während Anval und Borin das Seil hielten und langsam nachließen, watete Fürst Kian in die eisigen Fluten. Dabei hielt er sich an großen Felsen fest, die hier und da aus dem tosenden Wasser ragten. Auf halbem Weg, als ihm das Wasser bis zur Hüfte reichte, glitt seine Hand von einem Felsen ab, und er wurde von der Strömung mitgerissen, bis das Seil ihn hielt und er zurück zum Ausgangsufer gezogen wurde.
    Beim zweiten Versuch hatte er drei Viertel des Weges hinter sich gebracht, und das Wasser reichte ihm bis zur Brust, als er stromabwärts gerissen wurde. Aber diesmal verfing das Seil sich an einem hohen aufragenden Felsen, und er konnte sich etwas eher fangen.
    »Aller guten Dinge sind drei«, murmelte Zwirn, als der Mensch sich an den nächsten Versuch machte. Diesmal war Kian beinah auf der anderen Seite, als er fiel, aber es gelang ihm ein paar tief hängende Zweige zu packen, die bis über das Wasser reichten, und sich auf das andere Ufer zu ziehen. Die Wurrlinge stießen freudige Erleichterungsrufe aus, denn sie hatten um die Sicherheit des jungen Fürsten gefürchtet.
    Kian band sein Ende des Seils um einen Baum auf der anderen Seite, sodass die Leine nun tief über dem Wasser hing. Dann watete er ans andere Ufer zurück, wobei er sich diesmal am Seil festhielt. »Das Wasser ist kalt und wird nah am anderen Ufer ziemlich tief, wo die Biegung des Flusses das Bett so geformt hat. Es ist beinah zu tief für das Gespann, denn wenn die Pferde stolpern, könnte die Strömung den Wagen umwerfen. Aber die Waerlinga müssen fahren.« Kian wandte sich an Perry und Zwirn. »Ich fürchte, Ihr habt nicht genug Kraft, um Euch am Seil auf die andere Seite zu hangeln. Den größten Teil des Weges würdet Ihr keinen Grund unter den Füßen haben und wenn Ihr es mit der Sicherheitsleine versucht, müsst Ihr in der Strömung hängen und Euch Hand über Hand nach drüben hangeln. Ich würde zweimal nach drüben wechseln und jedes Mal einen von Euch auf den Rücken nehmen, aber ich bin jetzt dreimal gefallen und ich glaube, Ihr würdet weggeschwemmt, sollte ich bei so einem Versuch noch einmal den Boden unter den Füßen verlieren.

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