Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
seine geplante Belagerung Kraggencors tatsächlich aufgegeben hatte, um den Zwergen das Überraschungsmoment nicht zu nehmen, und noch einmal, als Durek nach dem Zustand des Crestan-Passes fragte. Am Ende seines Berichts nahm Fürst Kian wieder seinen Platz ein.
    Dann fragte Durek Anval und Borin, ob sie etwas hinzuzufügen hätten. Nach einer längeren Pause stand Anval auf und verkündete: »Wir Eisenfäuste haben beide Waerans Châk-Sol (Zwergenfreund) genannt.« Dann setzte er sich wieder, von überraschtem Gemurmel der zwergischen Hauptleute begleitet.
    Durek hob die Hand und als wieder Ruhe herrschte, sagte er zu Perry und Zwirn: »Ihr seid vor dem Rat der Hauptleute Châk-Sol genannt worden. So wurde es gesagt, so soll es sein.« Durek rief einen Boten in den Ratskreis und verkündete: »Tu im ganzen Heer kund, dass fürderhin Peregrin Schönberg und Zwirn Spangengrat, Waerans aus den Sieben Tälern, Châk-Sol sind. Ich, Durek der König, erkläre es so.«
    Wiederum erhob sich leises Gemurmel im Kreis und die ernsten, finsteren Mienen der meisten Hauptleute wichen einem kurzen Lächeln und einem Nicken in die Richtung der Wurrlinge. Obwohl weder Perry noch Zwirn es wussten, war es eine ausgemachte Ehre, Zwergenfreund genannt zu werden, die in den vergangenen Zeitaltern nur sehr wenigen zuteil geworden war. Es bedeutete, dass die Zwerge aus Dureks Stamm künftig keine Geheimnisse mehr vor den Wurrlingen haben und sie an allen Beratungen teilnehmen lassen würden.
    Durek hob wiederum die Hand, um die Ruhe wieder herzustellen. Dann sagte er zu Perry: »Ihr verfügt über das Wissen des letzten Marsches durch Kraggencor. Nur jene von Euch, die in den Sieben Tälern waren, haben die vollständige Schilderung der Flucht der Grubengänger durch die Kavernen gehört. Von uns übrigen hier kennt niemand mehr als Bruchstücke der Geschichte. Erzählt uns von dem Marsch durch diese Châkkafeste unserer Vorfahren und berichtet dann von Bregas Weg.«
    Perry hatte nicht gewusst, dass er vor der Versammlung sprechen würde, doch obwohl er überrascht war, konnte es ihn nicht schrecken, denn er hatte diese Geschichte den Leuten in den Sieben Tälern schon oft vorgetragen und kannte sie gut. Perry begann an der Stelle, als die vier bei dem Versuch scheiterten, die Quadra am Berg Coron zu passieren. Obschon er frei aus dem Gedächtnis erzählte, war es fast so, als lese er die Geschichte aus dem Buch des Raben vor. Die Zwerge saßen wie verzaubert da, denn Perry war der geborene Erzähler. Sie grollten bei der Erwähnung des Kraken im Schwarzen Teich und schüttelten verbittert den Kopf über den Einsturz der Dämmertür. Sie grunzten bei jeder Erwähnung irgendeines legendären Merkmal Kraggencors und zogen sich die Kapuze über den Kopf an der Stelle, wo die Grubengänger den Ort von Braggis letztem Gefecht fanden. Sie ächzten und schnitten finstere Mienen bei der Erwähnung Gargons. Und sie murmelten ob der Zerstörung der Brücke über die Große Tiefe.
    Nachdem er von der Flucht der Überlebenden auf die Neige erzählt hatte, berichtete Perry vom wichtigen Treffen zwischen Tuck und Brega und von der Anfertigung der Brega-Schrift. Zwirn hatte Perrys Rucksack aus dem Lager geholt und ihm entnahm Perry Kopien der Schrift, die er in einem wasserdichten Beutel aufbewahrte. Sie waren um ein Stück Besenstiel gewickelt und mit einem Band zusammengebunden. Jede Kopie bestand aus feinem Leinenpapier, und alle zusammen nahmen wenig Platz ein. Perry gab eine Kopie Durek und die anderen den Hauptleuten. Borin versicherte dem Rat, dass die Kopien akkurat seien. Alle studierten sorgsam die Schrift, wobei jene in den hinteren Reihen denjenigen in den vorderen über die Schulter schauten. Die Schriften wurden von Hauptmann zu Hauptmann gereicht, bis jeder einen Blick in Bregas Aufzeichnungen geworfen hatte.
    Dann wandte Perry sich wieder an die Versammlung: »Bregas Weg ist lang und kompliziert. Von der Dämmertür zum Morgentor ist er ungefähr vierundsechzig Meilen lang, und es gibt Tausende von Stellen, wo man die falsche Abzweigung nehmen kann.« Im Kreis wurde zustimmendes Gemurmel laut. »Aber ich bin bereit, Euch hindurchzuführen, denn ich kenne Bregas Weg auswendig. Ich glaube aber, dass Ihr den Krieg leichter planen könnt, wenn Ihr Bregas Weg in seiner Gesamtheit vor Euch seht.« Perry wühlte wieder in seinem Rucksack und holte daraus ein anderes Papier hervor. »Diese Karte ist nur meine grobe Darstellung dieses gewundenen

Weitere Kostenlose Bücher