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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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scheint zu furchtsam zu sein, seine Truppen gegen unsere in offener Schlacht antreten zu lassen, also müssen wir ihn herauslocken. Wir müssen ihn zu einem Kampf hier im großen Mustersaal verleiten.« Durek deutete auf die riesige Kriegshalle. Diese gewaltige Galerie war über zweitausend Zwergenschritte lang und halb so breit, und die Decke war hundert Fuß hoch. Eine Vierfachreihe riesiger behauener Säulen säumte die gesamte Längsseite, die so gestaltet waren, dass sie großen, zusammengerollten Drachen ähnelten, wobei jedes der Ungeheuer in eine andere Richtung schaute. Steinerne Flammen und Säurestrahlen züngelten von ihren Mäulern zur Decke. Die Wände waren mit Skulpturen von Bären, Adlern, Eulen, Wölfen und anderen Bergtieren geschmückt, die auf hohen Simsen standen und aus den Schatten herabstarrten, welche von den vielen brennenden Zwergenlaternen in der Halle erzeugt wurden.
    »Dieser Saal wird das Zentrum unserer Vorstöße in die Tunnel, um das Gezücht zu vernichten«, grollte Durek und hielt dann kurz inne. Doch was er danach noch hatte sagen wollen, wird für immer ein Geheimnis bleiben, denn in diesem Augenblick verkündete Gnar, dass seine Armee sich in der Tat zum Kampf stellen würde. Das gewaltige, hallende Duumm! einer riesigen Trommel dröhnte durch den Saal. Der Trommelschlag war so laut, dass Perry den Widerhall am ganzen Körper spüren konnte.
    Buumm! Duumm!, ertönten die Trommelschläge erneut, und sogar das Gestein schien in ihrem Gedröhn mitzuschwingen.
    Buumm! Duumm! Duumm! Die mächtigen Vibrationen wehten Gesteinsstaub aus Spalten, der sich nur zögerlich setzte.
    »Zu Euren Kompanien! Bringt das Heer in Formation!«, rief Durek. »Gnar kommt doch noch!« Die Hauptleute sprangen auf und eilten zu ihren Kompanien.
    Buumm! Duumm! Perrys Herz erbebte vor Entsetzen ob der lauten Trommelschläge, und alles Blut wich aus seinem Gesicht. Nur die Ruhe, Bokker, dachte er, reg dich ab. Du weißt, was das ist: die große Marschtrommel einer Rukh-Horde – das Buch des Raben erwähnt sie. Perry warf einen Blick auf Zwirn. Die Züge des anderen Bokkers waren angespannt und seine Lippen zu einer dünnen weißen Linie zusammengepresst.
    Perry ergriff die Hand seines Gefährten und drückte sie. Zwirns betroffene Miene verzog sich zu einem flüchtigen Lächeln.
    Buumm! Buumm!, schlug die große Trommel, als werde der Berg selbst mit einem gewaltigen Hammer angeschlagen. Dann ertönten dissonante lärmende Hornsignale. Aus jedem Gang, der zum Mustersaal führte, erklangen Antwortsignale, denen ein ohrenbetäubendes Geklirr von Krummsäbel und Tulwar auf Dhal und Sipar folgte.
    Buumm! Duumm!
    Wie geplant formierte sich die Zwergenlegion in der Mitte der riesigen Halle, sodass alle Zwerge nach außen gewandt waren und Axt und Schild bereit hielten. Auf drei Seiten war das Heer von Steinwänden umgeben, in denen viele dunkle Löcher gähnten, wo Gänge in die schwarzen Tiefen Drimmenheims abzweigten. Einheiten der Zwergenarmee beobachteten diese Portale, denn durch sie würden Gnars Truppen kommen. Auf der vierten Seite befand sich die Große Tiefe, die nur von einer kleinen Einheit im Auge behalten wurde, denn sie deckte den Rücken der Armee besser, als dies eine zweite Legion vermocht hätte. Von Seitenwand zu Seitenwand und quer durch das Heer zogen sich mehrere breite Risse im Boden – große Spalten im Gestein. Hier und da wurden sie von mächtigen Steinplatten überbrückt, die das Zwergenvolk dort vor Äonen hinterlegt hatte.
    Duumm! Buumm!
    Perry und Zwirn waren beide zu klein, um über die Köpfe der Krieger zu schauen, also kletterten sie auf den Sockel einer der Säulen und schauten zu. Perry zückte Langmesser und Zwirn seine Atalar-Klinge. Langmessers Flamme war so hell, dass ihr Licht in den Augen schmerzte, während die goldenen Runen auf der Atalar-Klinge im phosphoreszierenden Schein der Zwergenlaternen funkelten.
    DUUMM! DUUMM!, dröhnte der hallende Trommelschlag und verstummte dann. Einmal noch erschallten Hörner, als ein rauer Ruf aus allen Gängen durch ebenso harschen Klang beantwortet wurde. Von weitem konnte das Heer das Gepolter von Rukh-Stiefeln auf dem Steinboden hören. Das Stampfen der Schritte wurde immer lauter und schwoll zu einem mächtigen Donnern an.
    Dann strömten aus jedem Gang und jeder Spalte Rukhs in die Halle, als hätten tausend Löcher schwarze Ameisen ausgespien. Zwischen den Rukhs bewegten sich Hlöks als Kompanieführer. Immer noch strömte

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