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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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das Gesicht des Menschen. »Wir wissen nicht, wo er ist«, antwortete Kian. »Wir wurden von den Rukhs bis zum unterirdischen Fluss zurück verfolgt. Bei unserer Ankunft dort haben wir beraten, ob wir den Gang nach Norden nehmen oder unter der Wand durchschwimmen und in die Gargon-Höhle zurückkehren und weitergehen sollten, um das Heer in den fünf Gängen am Gitterraum zu erwarten. Ursor wollte schwimmen und nachsehen, ob die Yrm aus der zu der Gargon-Höhle führenden Kaverne verschwunden seien. Er band ein Seil an einen Felsen und ließ sich von der starken Strömung unter der Wand hindurchziehen. Bei seiner Rückkehr sagte er, in der anderen Höhle sei alles dunkel – die Rucha seien nicht mehr da. Er hatte das Seil auf der anderen Seite befestigt und bat uns, vor ihm ins Wasser zu gehen. Mittlerweile hatten uns die verfolgenden Yrm beinah erreicht. Shannon und ich gingen ins Wasser und waren im Nu drüben auf der anderen Seite. Kaum dort angekommen, wurde das Seil schlaff, und wir holten es ein. Am Ende des Seils waren unsere Rucksäcke befestigt. Aber Ursor kam nicht. Wir versuchten zurückzukehren, aber weder Shannon noch ich sind so gute Schwimmer, dass wir ohne die Hilfe eines Seils zurück durch die Strömung gelangt wären. So konnten wir nicht zu ihm auf die andere Seite zurückkehren, um ihm zu helfen. Wir kennen sein Schicksal nicht, obwohl ich befürchte, dass ihm ein grimmiges widerfahren ist.« Fürst Kian verstummte, und Schmerz spiegelte sich in seinen Augen.
    »Wir haben uns lange ausgeruht«, nahm Shannon nach einem Augenblick den Faden der Geschichte wieder auf, »und dann sind wir durch das vergessene Gefängnis, den Silberonschacht und schließlich durch die Tunnel zum Gitterraum zurückgekehrt. Dann haben wir wieder geruht, diesmal im oberen, aufwärts führenden Gang der vier nach Osten führenden Wege. Doch es war uns nicht bestimmt, unsere Zeit bis zum Eintreffen der Drimm-Armee mit Abwarten zu verbringen, denn Truppen der Rûpt kamen praktisch gleichzeitig durch alle Gänge, auch durch den Westtunnel. Wir wurden entdeckt und flohen in den Gitterraum, wo wir Keile unter die Tür zwängten, sodass sie sich nicht öffnen ließ. Wir wollten tatsächlich versuchen, an der Kette durch den abwärts führenden Schacht zu entkommen, als wir den alten Schlachtruf Châkka shok! Châkka cor! der Drimma hörten, sodass uns dieser gefahrvolle Abstieg erspart blieb.«
    Shannon verstummte, doch bevor Perry oder Zwirn noch weitere Fragen stellen konnten, kehrten Durek, Anval und Borin zurück, und der Marsch wurde fortgesetzt. Borin übernahm wieder die Führung, denn die Legion schritt jetzt durch Gänge, die er schon begangen hatte.
     
    Das Heer machte in dem großen Runden Saal eine Ruhepause. Streifen wurden in die Gänge ausgesandt, und Langmesser wurde als stummer Wächter in der Mitte der Galerie postiert, sodass die Klinge von allen gesehen werden konnte. Perry schlief sofort ein, denn er hatte seit der Rast in der Gargon-Höhle keinen Schlaf mehr bekommen und war erschöpft. Zwirn vergewisserte sich hingegen, bevor er sich hinlegte, dass seinem Freund Bomar nichts geschehen war. Der Wurrling hatte sich große Sorgen um ihn gemacht, seit das Heer an der Seitenhalle vorbei gezogen war, und die Nachhut dabei angegriffen wurde. Bomar lachte und sagte zu Zwirn, es bedürfe mehr als eines Grg oder zwei, um ihm und der Mannschaft des Kochwagens den Garaus zu machen, und er solle sich keine Sorgen machen. Erleichtert kehrte Zwirn dorthin zurück, wo Perry schlief, und legte sich neben ihn. Auch Zwirn schlief rasch ein, und ihrer beider Schlummer blieb ungestört.
    Doch allzu bald wurde es Zeit, wieder aufzubrechen. Und so marschierte die Armee nach nur sechs Stunden Ruhe weiter Bregas Weg entlang nach Osten, noch immer mit Borin an der Spitze.
    Unterwegs war Zwirn unaufmerksam, als sei er tief in Gedanken. Schließlich, als Perry nachfragte, nahm Zwirn das Horn von Valon, hielt es so, dass Perry es sehen konnte, und sagte: »Nun ja, Herr, ich meine, schaut her. Seitdem wir in Kraggencor sind, hat sich das Reichshorn… verändert. Es sieht polierter aus oder, naja, als ob es irgendwie blanker wäre. Ich weiß nicht, was genau anders ist, aber mir kommt es so vor, als wäre es… lebendiger!«
    Perry betrachtete das Horn eingehend und auch er spürte, dass es sich verändert hatte. Das Metall schien mehr Tiefe zu besitzen, die dahinjagenden Gestalten wirkten nun viel plastischer, und die Runen

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