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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Wunde ist so weit verheilt, dass ich reisen kann« – und der Wurrling nahm zum Beweis den Arm aus der Schlinge, streckte die Finger, ballte die Faust und drehte die Hand hin und her – »aber ich muss dennoch an einen Ort der Ruhe und Abgeschiedenheit, weit weg von allen dunklen Erinnerungen an den Krieg. König Durek, ich kehre in die Sieben Täler zurück, denn die Wurzel ruft mich, und es verlangt mich sehr danach, heimzukehren und auszuruhen. Ich muss weg von diesem freudlosen Ort, an dem mein Herz und meine Seele keinen Frieden finden.«
    Durek erkannte, dass der Wurrling in der Tat eine schlimmere Wunde davongetragen hatte, als das Auge sehen konnte. »Kommt mit«, sagte Durek darum, und sie verließen den Großen Saal, wo die Reste des Heeres jetzt lagerten. Sie gingen durch den Nordeingang und höher hinauf in den Berg. Sie erklommen eine Treppe nach der anderen, die in den Fels des Stormhelm gehauen war, und passierten Ebene um Ebene. Viele Male ruhten sie sich aus, um anschließend immer noch weiter zu steigen. Die Treppe war alt, aber kaum begangen. Noch einmal rasteten sie und gingen dann weiter, bis sie schließlich einen Saal betraten. Der Zwerg hielt die Laterne hoch und führte den Wurrling in einen dunklen, gewundenen Tunnel, aus dem Rutschen in viele Richtungen abzweigten.
    Schließlich gelangten sie zu einer kleinen, aber massiven Bronzetür, deren mit Runen übersäte Oberfläche ein messingfarbenes Funkeln zurückwarf. Der Zwergenkönig ergriff die Klinke – ein großer Ring aus Messing – und murmelte leise sonderbare Worte, dann drehte er die Hand und damit den Ring und stieß die Tür auf.
    Helles Licht fiel durch das geöffnete Portal, und blauer Himmel war dahinter zu sehen. Der Zwergenkönig überquerte die bronzene Türschwelle und bedeutete Perry, ihm zu folgen. Die Augen des Wurrlings tränten ob der Helligkeit, und er blinzelte und schirmte sie mit der Hand ab, als er hinaus ins Licht trat.
    Perry stellte fest, dass er sich auf einem windumtosten Sims an einer hoch aufragenden Felswand an der Außenflanke des Râvenor befand – des Stormhelm. Er war hoch oben, doch der schneebedeckte Gipfel erhob sich dennoch weit über ihm. König Durek stand an einer niedrigen Brüstung, auf die er beide Hände stützte, und schaute herab auf das Land. Doch Perry schrak vor diesem Ausblick zurück, denn die Tiefe dahinter war Ehrfurcht gebietend. Durek drehte sich um und streckte die Hand aus, und trotz seiner Furcht trat Perry vor und nahm sie. Kraft schien vom Zwerg in den Wurrling zu strömen, und danach sollte Perry nie wieder Angst vor großen Höhen haben.
    Es war ein einzigartiger Tag auf dem Râvenor, denn kein Sturm pfiff über seinen Gipfel. Die kalte, dünne Luft war kristallklar und der endlose Himmel, über den einige wenige Wolken zogen, war ruhig. Im Norden und Süden zog sich der Grat des Grimmwall-Gebirges bis in weite Ferne. Die anderen drei Gipfel der Quadra – Aggarath und Uchan im Süden und Südosten und Ghatan im Osten – erhoben sich ganz in der Nähe. Die scharfen Augen des Wurrlings konnten unendlich weit in die Ferne schauen. Bis nach Darda Galion und weiter, zum Argon und sogar auf die Ausläufer von Darda Erynian. Perry ließ den Blick über die Südwestgrenzen Riamons und ins Nordreich von Valon wandern, wo vielleicht Pferde über die Prärien donnerten. Perry kam es so vor, als könne er von hier vielleicht sogar den Rand von Mithgar selbst sehen.
    Durek lenkte den Blick des Wurrlings auf die Neige. Als winzige Punkte waren dort einige Zwerge zu sehen, die Wasser aus dem Quadrill holten. Und Durek und Perry schauten tiefer in die Quadra und dort in einer großen Steinschlucht an Ghatans Flanke brodelte der Vorvor, ein tosender Strudel mit großer Bedeutung in den zwergischen Legenden. Dort trat ein unterirdischer Fluss an die Oberfläche, rauschte durch ein großes Steinbecken und stürzte dann wieder in die schwarze Tiefe. Die Zwerge erzählen sich, als die Welt noch jung war und der Erste Durek auf ihr wandelte, kam er an diesen Ort. Und schändliche Ükhs, die in hämischer Freude schrien, nahmen ihn gefangen und warfen ihn von einem hohen Felsvorsprung in den Strudel, dessen Sog ihn in die Tiefe zog. Der Sage nach hatte noch niemand anders dieses Schicksal überlebt. Doch dem Ersten Durek gelang es, wenngleich nicht überliefert ist, wie. Bis zum Rand des Gefildes des Todes und vielleicht sogar darüber hinaus wurde er gezogen, doch schließlich kehrte er an

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