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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Irgendwann sprang unmittelbar vor ihnen ein Schneehase aus seiner Deckung und erschreckte sowohl die Damman als auch die Elfe. Bevor Faeril jedoch dazu kam, ein Messer zu ziehen, war der Hase schon verschwunden. »Mist, Riatha! Da rennt unser Abendessen!«
    Doch sie rasteten nie lange, denn die Fährte der Brut zog sie immer weiter.
    In einer dieser Pausen, als Riatha erneut Zapfen und kleine Nüsse sammelte, fragte Faeril sie leise: »Sagt, Dara, warum hat die Brut Urus nicht ermordet, als sie auf dem Gletscher waren? Er war doch vollkommen hilflos. Sie hätten ihn ausgraben können, wie wir es getan haben, und sicherstellen können, dass er wirklich tot war. Warum haben sie ihn in Ruhe gelassen?«
    Riatha schüttelte den Kopf. »Ich kenne den Grund nicht, Faeril. Möglicherweise haben sie sich ihm nicht genähert, weil er noch im Eis war. Denn die äußere Schicht ist erst durch den Erdstoß weggebrochen, als wir ankamen. Dennoch habt Ihr recht, die Rüpt hätten ihn ausgraben können. Vielleicht hielten sie ihn schon für tot. Oder aber Stoke hat es ihnen befohlen, falls sie ihn tatsächlich gefunden haben. Allerdings denke ich, dass Stoke Urus mit Freuden ermordet hätte, hätte er gewusst, dass er noch lebte. Aber es war ihnen vielleicht wichtiger, Stoke in Sicherheit zu bringen, oder sie konnten das goldene Licht des Aspergillum nicht ertragen.« Riatha faltete das Tuch, in dem sie die Nüsse gesammelt hatte, und band es mit einem Stück Schnur zusammen. »Es gibt zu viele Unwägbarkeiten, Faeril. Wahrscheinlich werden wir es nie erfahren.«
    Während ihrer nächsten Rast untersuchte Faeril das so lange verschollene silberne Messer, das Gwylly in der Mulde entdeckt hatte. Es glich dem in der anderen Scheide. Sie reichte es der Elfe. »Riatha, man sagt, dass diese Klinge aus Silber gefertigt wurde, und das habe ich auch immer geglaubt; aber seht, es ist gar nicht angelaufen, obwohl es tausend Jahre in dem Gletscher gelegen hat. Wie kann das sein?«
    Riatha nahm das Messer und drehte es zwischen ihren Händen. »Es ist eine Arbeit der Drimma, Faeril, von Zwergen. Wie sie diese Waffen schmieden, weiß ich nicht, aber es ist zweifellos Silber, reines Silber. Doch wie es geschmiedet wurde, ist ein uraltes Geheimnis der Drimma.« Sie gab der Damman das Messer zurück.
    Faeril schob es in die Scheide und zog sein Gegenstück heraus. »Ich glaube nicht, dass das andere jemals anlaufen wird; allerdings hatte es wohl auch niemals eine Chance dazu. Wir haben es fast jeden Tag geputzt. Eigentlich müsste es nur noch eine winzige, hauchdünne Sichel sein, aber ich kann keine Spur einer Abnutzung daran erkennen.« Faeril sah Riatha fragend an. Die Elfe zuckte die Achseln, während Faeril auch dieses Messer in die Scheide zurückschob. »Ich weiß, Riatha, ich weiß. Noch ein Zwergengeheimnis, nicht wahr?«
     
    Am späten Vormittag erreichten sie die Schlucht, zwischen deren blanken, steilen Felswänden sich das Land sacht absenkte. Die Fährte der Brut führte dort hinein. Also gingen die beiden weiter, folgten den Spuren im Schnee. Nach einer Meile verengte sich zwischen den fast hundert Metern hohen Felswänden die Schlucht, bis sie kaum fünfzehn Meter von einer Wand zur anderen maß. Vor ihnen schien dagegen ein Kessel zu liegen, und nach kurzer Zeit erreichten sie das offene, fast kreisförmige Gelände, das etwa hundert Meter im Durchmesser betrug. Die senkrechten Felswände waren von Höhlen und Spalten durchzogen. Auf der gegenüberliegenden Seite schien sich die Schlucht weiter fortzusetzen, genauso schmal wie die Stelle, durch die sie den Kessel betreten hatten. Hoch über dem Schlitz spannte sich eine Schneebrücke. Ob der Weg weiter und in die Berge dahinter führte, konnten sie nicht sehen. Genauso gut mochte es eine Sackgasse sein.
    »Seid auf der Hut, Faeril«, zischte Riatha. »Mich deucht, dass wir Stokes Schlupfwinkel gefunden haben.«
    Sie hielten sich sorgfältig im Sonnenlicht, während sie den Spuren folgten. Diese führten in die Mitte des Kessels, und die beiden sahen bald, dass der Schnee dort niedergetrampelt worden war, als wären hier die Rüpt herumgelaufen. Von diesem zentralen Punkt führten Spuren in alle Richtungen in die Höhlen und Nischen der steilen Wände. Keine jedoch wies in die Schlucht unter der Schneebrücke.
    »Jetzt können wir herausfinden, wie viele Rüpt hier sind«, flüsterte Riatha. »Ihr zählt die Spuren auf Eurer Seite, trennt die Vulgs von den anderen, und ich die auf

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