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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Luft. »Sie gehörte meinem richtigen Vater. Jedenfalls hat mir Orith das erzählt.«
    Faerils Miene hellte sich auf. »Oh, das ist … das ist sehr vielversprechend.«
    Flupp! Staub wirbelte unter den halsbrecherisch landenden Grashüpfern auf. Doch bevor Gwylly etwas erwidern konnte, ertönte die blecherne Glocke, die zum Frühstück rief.
    Als der Bokker neben der Damman zum Haus ging, sah Faeril Gwylly verwirrt an. »Es ist nicht gut«, sagte sie dann, »wenn du so heftig mit den Zähnen knirschst. Hast du diese Angewohnheit schon lange?«
    Gwylly warf die Hände in die Luft und konnte ein resigniertes Lachen nicht unterdrücken.
     
    An diesem Morgen wirkte Neida beim Frühstück etwas erschöpft, als hätte sie nur wenig geschlafen. Und sie schien Oriths Blick auszuweichen. Doch als die Mahlzeit beendet war, sah sie ihn endlich an und nickte. Orith stand auf und kehrte nur wenige Augenblicke später mit einer kleinen Kiste aus Zedernholz in den Händen wieder zurück. Er stellte sie auf den Tisch und räusperte sich. »Gestern Nacht, Miss Faeril, habt Ihr gefragt, ob es irgendwelche Hinweise auf Gwyllys Vergangenheit gäbe. In diesem Augenblick habe ich nicht daran gedacht, aber später ist es mir wieder eingefallen.
    Ich habe Gwylly als verwundetes Kleinkind in dem zerstörten Lager gefunden und ihn sofort zu Neida gebracht. Sein Zustand war schlimm, er musste sofort behandelt werden. Später bin ich zu dem Lager zurückgekehrt, habe seinen Vater und seine Mutter begraben und alles für ihn eingesammelt, was von den Habseligkeiten seiner Eltern noch vorhanden und verwertbar war. Das meiste war fort, gestohlen, und es gab nur wenig, was ich von diesem Ort des Todes bergen konnte.
    Zum Beispiel die Schleuder und einige Stahlkugeln, die Gwylly erkannte. Sie gehörten seinem Vater, meinte er. Als ich ihm die Stahlkugeln gab, sagte er etwas sehr Merkwürdiges. Er wollte wissen, wo >die Glänzenden< wären. Damals wusste ich nicht, was er meinte, aber ich habe lange darüber nachgedacht. Allmählich jedoch vergaß ich es und habe dann seit Jahren nicht mehr daran gedacht, seit vielen Jahren. Heute Morgen jedoch, als ich Holz hackte, habe ich zufällig gehört, wie Ihr und Gwylly Euch unterhalten habt und Ihr ihn nach den Silberkugeln fragtet. Ich habe nicht gelauscht, sondern Eure Frage zufällig gehört. Plötzlich ist mir Gwyllys seltsame Frage von damals wieder eingefallen: >Wo sind die Glänzenden?< Und jetzt ist mir auch klar, was diese >Glänzenden< gewesen sein müssen: die Silberkugeln, von denen Ihr spracht.
    Natürlich haben die Rukha und ihresgleichen alle wertvollen Dinge mitgenommen, deshalb haben wir keine silbernen Kugeln gefunden. Sonst besäße Gwylly auch solche Geschosse.«
    Faeril sah Gwylly an. Ihre Aufregung wuchs. Gwylly hatte den Eindruck, dass ihre goldenen Augen beinahe glühten, und sie schien etwas sagen zu wollen. Doch bevor sie dazu kam, klappte Orith den Deckel des Zedernholzkästchens auf.
    »Gleichwohl, es befand sich noch etwas in diesem zerstörten Lager, das, im Gegensatz zu Silber, keinen Wert für jene hatte, die es überfielen: und zwar dies hier.« Orith griff in das Kästchen, nahm zwei Hefte heraus und reichte sie Faeril. Die Damman betrachtete sie eifrig, während Orith weiter sprach. »Ich habe mich erst daran erinnert, nachdem wir zu Bett gegangen sind, Miss Faeril. Immerhin ist es zwanzig Jahre her, seit ich sie gefunden habe.«
    Faeril blickte von den Seiten der Hefte hoch. »Das ist es, Gwylly!«, rief sie. »Die Tagebücher der Erstgeborenen, ein altes und ein neues. Vielleicht…«
    Sie blätterte zum Ende des neueren Buches. »Ja, ich hatte recht. Dies hier ist die Kopie, die dein Vater gemacht hat, denn hier hat er deinen Stammbaum aufgezeichnet und am Ende deinen Namen eingetragen. Gwylly Fenn. Der Name deines Vaters war Darby. Der seines Vaters Frek. Dein Stammbaum reicht zurück bis zu Tomlin, siehst du, hier ganz oben.
    Oh, Gwylly, das ist der Beweis, der zeigt, dass du wahrhaftig Gwylly Fenn, der Erstgeborene bist.«
    Sie reichte dem Bokker das aufgeschlagene Heft. Gwylly betrachtete neugierig die Seite, drehte sie herum und runzelte dann die Stirn.
    »Und das alte Tagebuch«, Faeril nahm es vom Tisch, »ja, das ist die Kopie, die Klein-Urus von Petals Originaltagebuch gemacht hat, vor tausend Jahren.«
    Faeril sah den Mann an. »Ach, Orith, wenn Ihr es nur gelesen hättet, dann hättet Ihr gewusst, wer und was Gwylly ist. Aber das kann ich Euch natürlich

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