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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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während Galron fortfuhr: »Man sagt, wenn der Baum nicht mehr existiert, werden auch wir nicht mehr in Ardental leben.«
    Faerlin sah ihn an, bestürzt über diese Worte. Gwylly stellte seine Eintopfschale ebenfalls zur Seite. Galron streckte die Hand aus, um sie zu trösten, ließ sie dann jedoch wieder sinken.
    »Kesa, vixi … Ihr kamt nicht her, um von alten Zeiten zu sprechen oder von denen, die uns noch bevorstehen. Ihr wolltet stattdessen Dara Riatha sehen, und sie ist …«, Galron warf einen Blick auf Schwarzschweif und Flecker, »zwei Tagesritte nördlich, mit Euren Ponys.«
     
    Langsam ritten die beiden Wurrlinge durch das mit Kiefern bewachsene Tal, am Ufer des reißenden Tumbel entlang. Jandrei ritt mit ihnen. Der Lian war von Galron beauftragt worden, sie nach Norden zu begleiten, zu Dara Riatha. Die hohen Felswände der Schlucht erhoben sich in der Ferne zur Rechten wie zur Linken, näherten sich manchmal an, wichen auf anderen Etappen zwei bis drei Meilen zurück. Ab und zu sahen sie Höhlen und Spalten, doch meist bestanden die hohen Felswände aus blankem Granit. Dort, wo sich die Schlucht drastisch verengte, ritten sie auf Wegen, die in den Fels der westlichen Wand gehauen worden waren. Jandrei beschrieb, wie der Tumbel an diesen Engpässen, wenn er im Frühjahr über die Ufer trat, die Täler unter ihnen überschwemmte und in reißende Ströme verwandelte. Um sicher hindurch gelangen zu können, hatten die Elfen diese Wege in den Fels geschlagen. Also ritten die drei abwechselnd auf diesen hohen Wegen oder durch die in gedämpftem, grünem Licht liegenden Hohlwege der Talsohle.
    An diesem Abend blickte Jandrei von seinem Tee auf, als sie in ihrem Nachtlager saßen. »Ihr seid die ersten Wurrlinge, die ich seit dem Winterkrieg zu Gesicht bekommen habe. Damals begegnete ich einem namens Tuck Sunderbank, dem Träger der Atalar-Klinge.«
    Faerlin sah ihn erstaunt an. »Ihr habt Tuck gesehen?«
    Gwylly blickte ebenfalls überrascht hoch, denn selbst der verwaiste Wurrling hatte die Legende von Tuck Sunderbank gehört, dem Helden des Winterkrieges.
    »Allerdings«, erwiderte Jandrei. »Herr Tuck, Alor Gildor und König Galen kamen auf ihrem Weg nach Pellar, wo sie ein Heer sammeln wollten, durch das Ardental. Ihr Plan wurde jedoch vereitelt, und so mussten sie etwas anderes ersinnen.
    Ich war Hauptmann der Ardenwache, damals, als der Dusterschlund über dem Land lag.«
    »Wie war er denn so, dieser Tuck?«, erkundigte sich Gwylly.
    Jandrei trank den Rest seines Tees und ließ den Becher sinken. »Klein, so wie Ihr, Gwylly. Er hatte schwarzes Haar, nicht so flammendes wie Ihr. Schwarz wie das Haar von Faerlin. Seine Augen waren wie Saphire, jedenfalls so blau. Alles in allem war er nicht viel anders als Ihr oder irgendwer von Eurer Art.«
    Aus irgendeinem Grund errötete Gwylly.
    Faerlin zog die Beine heran und umschlang ihre Knie. »Also saht ihr drei der vier Höhlenwanderer.« Es war keine Frage.
    »Nein, Faerlin, nicht drei, sondern alle vier.«
    Das überraschte die Damman. »Aber ich dachte, Brega wäre im Süden …«
    »War er auch, Kleine, das war er. Doch nach der Schlacht in Kregyn und dem Ende des Krieges kamen sie erneut nach Arden, die Höhlenwanderer und andere, auf dem Rückweg von Modrus Eisernem Turm. Damals sah ich Brega, und auch Patrel in seiner goldenen Rüstung, wie auch Merrilee. Fünf weitere vom Kleinen Volk waren dabei, unter den Überlebenden, allesamt Helden.
    Also waren es zusammen acht Waerlinga, die ich vor mehr als tausend Sommern sah, jeder von ihnen nur ein Winzling neben Elfen, Menschen oder auch Zwergen, und dennoch hätten wir ohne sie niemals überlebt.
    Hau! Ealle häl va Waerlinga!«
    Gwylly lag in dieser Nacht noch lange wach, seinen Arm um die schlafende Faerlin geschlungen, und dachte unablässig über Jandreis Worte nach, versuchte, ihre Bedeutung einzuschätzen. »Alles in allem war er nicht anders als Ihr, oder irgendwer von Eurer Art.« Gwylly blickte zu den Sternen empor. »Alles in allem nicht anders als Ihr«, … diese Worte gingen ihm unablässig durch den Kopf: »… nicht anders als Ihr… als Ihr…«
    Als die Sichel des Halbmondes aufging, schlief Gwylly schon fest.
     
    Nachdem sie ihr Lager am nächsten Morgen abgebrochen hatten, ritten sie nach Norden weiter. Jandrei führte die Wurrlinge durch die duftenden Kiefernwälder.
    Während einer Pause fragte Gwylly: »Ich will Euch nicht bedrängen, aber gestern sagtet Ihr, dass Ihr Hauptmann der

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