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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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sein.«
    Erneut nickte Rein nur.
    Riatha hielt ihrer Dam das Schwert hin. »Mutter, ich glaube, für jemanden wie mich ist es viel zu kostbar …«
    »Still, Kind«, ermahnte Rein sie und drückte ihrer Tochter das Geschenk wieder sanft in die Arme zurück. »Sagte ich nicht, dass es hier in Adonar nutzlos ist? Außerdem könnte ich mir niemanden denken, der als sein Träger geeigneter wäre als du. Widersprich mir nicht, Tochter, denn ich will es nicht anders haben. Außerdem bin ich nicht hier, um mit dir darüber zu disputieren, wer das Schwert tragen soll. So groß Dünamis auch sein mag, ich bin wegen einer noch bedeutenderen Angelegenheit gekommen.«
    Riatha setzte sich wieder hin, legte das Schwert in seiner Scheide sorgfältig auf ihren Schoß und sah ihre Mutter an.
    »Riatha, dein Vater hat heute auf der Lichtung viel gesagt, aber er hat nicht alles angesprochen - was er auch nicht konnte. Weisheit entsteht durch Erfahrung, nicht durch Worte.«
    Riatha nickte, als sie die Traurigkeit in den Augen ihrer Mutter bemerkte. Sie enthielt sich jedoch eines Kommentars, sondern wartete einfach nur.
    Rein machte eine Pause, als suchte sie nach den richtigen Worten. »Dein Vater hat gefragt: >Was bedeutet es, einen Sterblichen zu lieben?< Bedenke, ich weiß nicht, ob Daor jemals eine Sterbliche geliebt hat, aber eines weiß ich: Ich, Rein, deine Mutter, weiß, was es bedeutet, einen Sterblichen zu lieben, und dieses Wissen bringt mich noch heute zum Weinen.«
    Riatha sah, wie ihrer Mutter die Tränen in die Augen traten. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen.
    Rein blickte auf ihre Hände hinab, die sie im Schoß gefaltet hatte. Leise sprach sie weiter, während das Zwielicht heraufzog. »Als ich Lian-Wächterin war, liebte ich einen sterblichen Mann.
    Er war stark und sanft«, sagte sie ruhig und sah dann Riatha an. Ihre Augen schimmerten von ungeweinten Tränen. »Er konnte eine Harfe zum Erklingen bringen wie kein anderer.
    Und wir liebten uns. Oh, wie wir uns liebten.«
    Plötzlich liefen ihr die Tränen ungehindert über die Wangen. Sie konnte nicht weitersprechen.
    Riathas Wangen waren ebenfalls tränennass, als sie Dünamis beiseite legte, die Hände ihrer Mutter nahm, sanft ihre Fäuste öffnete, die Finger glättete und sie zärtlich und tröstend streichelte.
    Nach einer Weile hatte sich Rein wieder gefasst und sprach weiter, obschon ihr noch die Tränen in den Augen standen. »Wir haben den Untergang von Rwn überstanden, Evian und ich, wenngleich nur knapp.
    Was wir jedoch nicht überstanden haben, war die Zerstörung der Zeit.«
    Erneut weinte Rein und sah durch ihre Tränen hindurch ihre Tochter flehentlich an. »Ach, Riatha, liebe keinen Sterblichen, denn wenn du es tust, musst du mit ansehen, wie seine Jugend von den Wellen der Zeit fortgespült wird; du erlebst, wie seine Stärke allmählich verebbt, seine Lebenskraft versiegt. Dennoch wirst du ihn weiterlieben, während du zusiehst, wie er langsam alt wird. Und das wird dir das Herz brechen.
    Und obwohl er altert, wirst du dich nicht verändern. Du wirst so bleiben, wie du heute bist, so wie auch ich blieb, wie ich war.
    Wenn ich in Evians Augen blickte, sah ich hinter der Liebe, die darin lag, auch den Neid, manchmal vielleicht sogar den Hass, weil ich nicht den Pfad ging, auf den er durch die Zeit hinabschritt. Mein Weg war gerade, unberührt vom Ruf der Zeit.
    Ich sah zu, wie er ein alter, schwächlicher Mann wurde, obwohl für mich nur Augenblicke verstrichen waren.
    Als er verschied, starb auch mein Herz. Der Winter zog in mein Leben ein, ganz gleich, welche Jahreszeit herrschte, und das Leben erschien mir nicht mehr lebenswert.
    In dieser Zeit hätte ich nur von Kindern getröstet werden können, die Evian und ich gezeugt hätten. Aber nachdem er von mir gegangen war, hatte ich kein Verlangen mehr nach Kindern. Oder nur nach solchen, die ich unmöglich empfangen konnte.
    Doch selbst als Evian noch lebte, wusste ich - wie auch du weißt -, dass es keine Empfängnis bei der Paarung zwischen Elfen und Menschen geben kann und unserer Liebe folglich auch keine Kinder hätten entspringen können. Nicht nur, weil ich eine Elfe und er ein Mensch war, sondern weil wir in Mithgar lebten. Und dort kann kein Elfenkind empfangen werden. Nur hier in Adonar ist der Elfenrasse dieser Segen gewährt. Doch selbst wenn sich Menschen und Elfen hier in Adonar paarten, glaube ich doch nicht, dass Kinder daraus erwachsen können. Das ist unmöglich.
    Also war ich

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