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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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wie es an jenem Tag der Qual geschah, als Atala in einem Mahlstrom im Meer versank, durch Gyphons Hand, wie manche behaupten.
    Tausende und Abertausende verloren bei dieser monströsen Katastrophe ihr Leben, Menschen, Zwerge, Wurrlinge und Elfen. Und überall in Mithgar sanken die Elfen in die Knie, alle ohne Ausnahme, betäubt von dem körperlosen Todesschrei, den Hunderte und Aberhunderte ihrer Rasse im Augenblick ihres Sterbens von sich gaben; ihr Dahinscheiden fegte wie ein grausiger, eiskalter Windstoß durch die Seelen aller Elfen.
    Die Auswirkungen der Vernichtung von Atala endeten jedoch nicht damit, dass die Insel im Meer versank, o nein, denn auch andere Reiche in Mithgar wurden von dieser Katastrophe in Mitleidenschaft gezogen. Gewaltige Flutwellen rollten über den Westonischen Ozean, erhoben sich zu gigantischen Mauern aus Wasser, während sie sich dem Land näherten, donnerten an ferne Strände, überschwemmten alles, fegten Dörfer und Städte, Siedlungen und Leben einfach hinweg. Außerdem raste ein Donnerhall um die Welt, wie von einer mächtigen Explosion. Der Himmel verdunkelte sich, verdüstert von Steinstaub, während Asche auf die Länder jenseits des Meeres hinabrieselte.
    In einem dieser Länder war auch Riatha betäubt in die Knie gegangen. So viele Elfen waren bei der Zerstörung von Atala gestorben, dass kein einziger von ihnen auf dieser Weltenebene den Folgen entging. Obwohl sie von diesem ungeheuren Schrei der Verzweiflung benommen und auf die Knie gezwungen worden war, hatte sie von Talar keinen Todessermon erhalten. Also konnte er vielleicht überlebt haben, falls er seine Rede nicht an Trinith geschickt hatte. In dem Fall hätte Riatha von seinem Dahinscheiden nichts erfahren.
    Alle jene, deren gequälte Schreie sie gefühlt hatte, waren tot, dahingerafft; Riatha weinte um sie, diese Elfen, deren Leben gerade erst begonnen hatten, ungeachtet ihres Alters.
    Langsam jedoch ließ ihr Gram nach, denn der Große Krieg ging weiter und sie musste trotz ihrer Trauer Schlachten schlagen. Der Krieg nimmt auf niemanden Rücksicht. Sie kämpfte weiter und spürte eine Leere in ihrer Brust, wann immer sie an Talar oder Trinith dachte.
    Eines Tages jedoch ritt Talar in ein Lager im Wald, wo die Lian-Wächter kampierten, unter ihnen Riatha. Sie weinte vor Freude, ihn zu sehen, und auch er weinte, denn als Atala ohne Vorwarnung in den Fluten versank, war Trinith vom Meer verschlungen worden. Talar hatte im Hafen von Duellin an Bord eines Schiffes auf sie gewartet, eines Schiffes, das am nächsten Tag auslaufen sollte, nach Burg Hoven im Süden. Dort wollten sie sich den Lian des Darda Galion anschließen. Trinith war noch einmal an Land gegangen, um Glinner Lebewohl zu sagen, dem Harfenmeister, als der Karak explodierte und Atala versank. Das Schiff, auf dem sich Talar befand, wurde von der Urgewalt der Explosion zerstört, und er konnte sich an nichts mehr erinnern, bis er sich am nächsten Tag zwischen den Wrackteilen treibend wiederfand. Wie er dem gewaltigen Sog entkommen war, den die gewaltige Insel verursacht hatte, als sie im Meer versank, wusste er nicht. Doch er hatte überlebt.
    Einige Tage später, neun waren es seiner Schätzung nach, war er von einem vorüberfahrenden Schiff gerettet worden. Es brachte ihn zu einem Hafen nach Gothon, und von dort aus war er zum Darda Galion gereist, dann weiter zum Darda Erynian, der Kompanie Lian folgend, mit der Riatha ritt.
    Obwohl er von der Zerstörung des Schiffes erschüttert wurde, hatte er Triniths Todessermon erhalten. Ich liebe dich, hatte sie ihm übermittelt. Ich liebe dich. Weiter nichts.
    Und so, wie sich Riatha und Talar auf dieser Lichtung im Wald wiederfanden, stellten sich auch Freude und Leid bei diesem Wiedersehen ein.
    Der Krieg schleppte sich weiter, und Talar und Riatha kämpften Schulter an Schulter und Rücken an Rücken. Dann erreichte sie die Kunde, dass Gyphons Brut aus der Untergarda, Neddra, der Niederwelt, auf die Hochebene selbst eingefallen war.
    Als sie diese Nachricht erhielt, dachte Riatha daran, Dünamis zu ihrer Mutter zurückzubringen, denn gewiss wurde die Waffe nunmehr doch in Adonar benötigt werden. Aber noch während sie sich auf den Düsterritt vorbereitete, wurde ihre Kompanie vom Feind angegriffen, und sie focht, statt den Übergang zwischen den Ebenen zu vollziehen. Es war ein Rückzugsgefecht, das zehn Tage dauerte, und in dieser Zeit gelangten noch mehr Nachrichten aus der Hochebene Höhgarda zu ihnen.

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