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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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am Feuer sitzen konnte; außerdem gab es eine kleine Speisekammer und Schränke, einen Waschtisch, eine Bank und einen Schreibtisch. In dem anderen Raum standen ein Bett, ein Kleiderschrank, ein Frisiertisch und eine Kommode mit Schubladen. Dazu zwei Stühle und ein dritter vor einem kleinen Schreibtisch.
    Gwylly warf einen Blick zur Hintertür hinaus, sah den Brunnen dicht neben dem Haus und auch den Abtritt, der ein Stück entfernt war. An die hintere Veranda schloss sich ein kleines Stück Land an, auf dem ein Gemüsebeet angelegt war, und an der rückwärtigen Wand der Kate standen fein säuberlich Gartengeräte aufgereiht.
    »Ach, Riatha, das ist eine wundervolle Kate«, stieß Faeril ehrfürchtig hervor. »Wir werden unsere Zeit hier sehr genießen.«
     
    Nachdem Riatha sie verlassen hatte, damit sie sich in Ruhe einfinden konnten, nicht, ohne ihnen vorher zu verkünden, dass sie sie am Abend zum Bankett abholen würde, packten Faeril und Gwylly ihre spärlichen Habseligkeiten aus und erkundeten danach die Kate und ihre Umgebung. Gwylly wirkte jedoch ungewöhnlich ernst, und als sie sich auf den blumigen Hang setzten und über das Tal blickten, fragte Faeril ihn endlich nach dem Grund für seine nachdenkliche Miene.
    »Ich liebe dich mehr als das Leben, meine Dammia«, erwiderte Gwylly, »aber ich frage mich, ob wir genug >Grund< unter uns haben, um uns die Treue zu geloben.«
    Faerils Herz krampfte sich zusammen. »Was meinst du damit, Gwylly? Was brauchen wir mehr an Grund als die Liebe?«
    Gwylly nahm ihre Hand und sah ihr forschend in die bernsteinfarbenen Augen, als suchte er darin etwas. »Meine Dammia, ich weiß einfach nicht, ob ich deiner wert bin.« Er hob die Hand, um ihren Protest zu unterbinden. »Du kannst lesen, ich nicht. Du wurdest unter unseresgleichen aufgezogen, ich aber nicht. Du wusstest von der Prophezeiung, ich nicht. Du hast dich auf diese Mission vorbereitet, ich jedoch nicht. Du…«
    Faeril lachte, nahm Gwyllys Gesicht zwischen ihre Hände und brachte ihn mit einem Kuss zum Schweigen. »Ach, mein Liebster«, meinte sie dann. »Lass uns genauer betrachten, was du da sagst.
    Fürwahr, ich kann lesen. Was du noch in diesem Jahr ebenfalls können …«
    »Aber ich kenne gerade einmal alle Buchstaben«, protestierte Gwylly.
    »Bah!«, unterbrach ihn Faeril. »Du kannst bereits deinen Namen schreiben, und meinen auch, und hundert Worte buchstabieren. Nein, Liebster, noch in diesem Jahr wirst du die Gemeinsprache lesen und schreiben können. In zwei Jahren wirst du genauso gut Twyll beherrschen und es auch sprechen, die Sprache von uns Wurrlingen.«
    Gwylly knurrte wenig überzeugt.
    »Und was meine Kindheit in unserem Volk angeht«, fuhr Faeril fort, »wenn du die Sprache der Wurrlinge beherrschst, wirst du auch sehr viel über die Geschichten und Sagen unseres Volkes gelernt haben, denn ich werde eben diese Legenden benutzen, um das Sprechen und Lesen und Schreiben von Twyll mit dir zu üben.
    Ich kenne die Prophezeiung, gewiss, aber du wirst alles darüber in den Tagebüchern lesen, die wir mitgenommen haben.
    Außerdem haben wir genug Zeit, dich für unsere Mission auszubilden, auch wenn ich einen gewissen Vorsprung haben mag.
    Wenn wir dieses Abenteuer mit Riatha bestanden haben, werden wir beide mehr gemeinsamen Grund unter uns haben, als jeder andere, den ich mir vorstellen kann.
    Was nun die Frage betrifft, ob du meiner wert bist, Gwylly … ach, Liebster, du bist freundlich und zärtlich und hast ein Herz so groß wie die Welt. Auch deine Eltern hätten, wenn sie länger gelebt hätten, keinen besseren Wurrling aus dir machen können als Orith und Neida, obwohl sie Menschen sind.
    Mein Bokkerer, siehst du nicht, dass der Grund, auf dem wir beide stehen, so gut und fruchtbar ist, wie wir uns nur wünschen könnten, und dass er nur immer noch größer werden wird?«
    Gwylly stand auf und zog Faeril hoch. Dann nahm er sie in die Arme und küsste sie zärtlich. Sie schlenderten gemeinsam durch die Wildblumen zur Kate, während die Bienen aus den Blüten flogen, wenn die Wurrlinge die Blumen streiften, traten in die Hütte und schlossen die Tür hinter sich.
     
    Riatha holte Gwylly und Faeril ab, als sich das Zwielicht über das Tal legte. Sie trug Gewänder aus grüner Seide und Satin und hatte mit Jade besetzte Bänder in ihre goldblonden Locken geflochten. Die Wurrlinge hatten ihre beste Kleidung ausgewählt, aus der Menge, die sie mitgenommen hatten, und auch wenn das Material

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