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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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und die anderen«, erklärte Riatha. »Sie kehren von der Jagd zurück.«
    »Hai!«, rief Inarion. »Sie haben einen Hirsch erlegt. Das verheißt Gutes für das Fest morgen Nacht.«
    Begleitet von Riatha, Gwylly und Faeril bog Inarion von dem Weg zur Versammlungshalle ab und ging zu den Stallungen. Er hatte sie kaum erreicht, als sich die Elfenreiter bereits näherten, angeführt von einem großen, dunkelhaarigen Lian auf einem schwarzen Ross. Seine dunkle Lederkleidung war ebenso wie sein Gesicht und sein schwarzes Pferd schlammbespritzt. Über dem Widerrist des Hengstes lag ein von einem Pfeil erlegter Hirsch.
    »Hai!«, rief Inarion. »Fortuna war Euch wohlgesonnen, Aravan.«
    Aravan saß ab und deutete dann auf die ihm folgenden Lian. »Nicht nur mir, Alor, sondern sie begünstigte auch Alaria.«
    Eine Elfe mit dunkelbraunem Haar, schmutzbedeckt auch sie, ritt heran. Auf dem Widerrist ihres Pferdes lag ein weiterer erlegter Hirsch.
    »Hai!«, rief Inarion. »So können wir doppelt feiern!«
    Gwylly trat aus dem Schatten in das Mondlicht hinaus, Faeril an seinem Arm. Die Reiter lächelten, als sie die Wurrlinge sahen. Aravans Augen weiteten sich kurz beim Anblick der beiden, er warf Riatha einen raschen Blick zu. Die Elfe nickte als Antwort auf seine unausgesprochene Frage. Nachdem die Reiter abgestiegen waren, rief Riatha: »Alori, vi estare Faeril Twiggins e Gwylly Fenn. Eio ra e rintha anthi an e segein.«
    Aravan trat vor, den Hengst am Zügel führend, und verbeugte sich vor den Wurrlingen. »Ich werde Aravan geheißen.«
    Gwylly verneigte sich ebenfalls. »Ich heiße Gwylly, und das ist Faeril.« Die Damman machte einen Knicks.
    Einer nach dem anderen stellten sich die schlammbespritzten Elfen vor, während sie ihre schmutzigen Pferde an den Wurrlingen vorbei in die Stallungen führten.
     
    Die Versammlungshalle erstrahlte in Licht und Farben. Tische und Bänke waren bis zum letzten Platz besetzt, während das Fest seinen Gang nahm. Elfen bedienten die anderen Elfen, trugen große Tabletts mit den Früchten der Ernte umher, ebenso wie solche mit gebackenem Fisch, geröstetem Geflügel und gebratenem Wild.
    Faeril und Gwylly saßen mit Inarion und Riatha an einem Tisch. Während des Festes glitt Riathas Blick immer wieder über die Gesichter der beiden Wurrlinge, die Bilder in ihr auslösten, tausend Jahre alte Erinnerungen an die Gesichter Tomlins und Petals. Die Ähnlichkeit von Faeril und Gwylly mit ihren Urahnen aus uralten Zeiten verblüffte sie. Faeril mit ihrem schwarzen Haar und bernsteinfarbenen Augen, die denen von Petal so glichen; Gwylly mit rotem Haar und smaragdgrünen Augen wie die von Kiesel, Tomlin. Selbst der Schnitt ihrer Gesichter war fast gleich: Faerils ovales Antlitz, Gwyllys eckiges. Auch ihre schlanken Gestalten, ihre Agilität und Geschicklichkeit erinnerten an die der Waerlinga von damals. Riatha schloss die Augen, während sie sich erinnerte, und blickte dann die beiden wieder an. Wäre ich ein Zwerg, ich würde glauben, dass Tomlin und Petal wiederauferstanden wären.
    Sie wurde jedoch aus diesen Gedanken gerissen, als Aravan und die anderen Jäger auf dem Fest auftauchten. Sie hatten die Hirsche ausgeweidet, ihre Pferde versorgt und sich präsentabel gemacht. Der schwarzhaarige Lian setzte sich an ihre Seite, und schon bald wurde die Gruppe von den Geschichten der Hirschjagd im Ödwald unterhalten: Von dem Ritt durch die Sümpfe, dem beinah wundersamen Schuss von Alaria, als es schien, der erste Hirsch würde niemals zur Strecke gebracht werden können, einem weiteren wilden Ritt durch den Kiefernwald auf dem Heimweg, bei dem ihnen ein weiterer Hirsch vor die Bögen sprang; von dem Augenblick, als Aravan von einem tief hängenden Ast aus dem Sattel gefegt wurde, gerade, als der Hirsch zurückwich; wie er ihn beinahe überrannte, noch während er seinen Pfeil losschickte und der Hirsch tot vor seine Füße fiel.
    »Hai, Aravan«, lachte Inarion, »Dame Fortuna ist heute wahrlich vor Euch hergeritten.«
    »Nein, Inarion. Wahrscheinlicher ist, dass Sie an meinem Bein hing und nebenher gezerrt wurde«, gab Aravan zurück. Inarion lachte schallend auf, wie die anderen auch.
    Die Tische wurden abgeräumt, und erneut ertönte Musik, als sich Elf und Elfe im Spiel mit Flöte, Trommel, Harfe, Laute und Timbal abwechselten. Und der Gesang, ach, dieser Gesang! Silberhelle Stimmen erfüllten den Saal, wenn ein Alor und eine Dara, manchmal auch mehr als einer, die Melodie aufnahmen. Es

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