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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Dreißigern zu sein, obwohl er beinahe eintausendsechshundert Jahre alt sein musste, von denen er tausend Jahre in einem Gletscher eingeschlossen verbracht hatte. Dann blickte er zu seinen Gefangenen hoch. Seine Augen wirkten blass bernsteinfarben. Gelb, würden manche sagen.
    Faeril wich zur Wand zurück. Gwylly stand auf und trat zu ihr, als wollte er sich zwischen seine Dammia und Stoke stellen, was seine Ketten jedoch nicht zuließen.
    Riatha war ebenfalls aufgestanden und hatte den Blick ihrer silbergrauen Augen auf den Brudermörder gerichtet, der vor ihr stand. Ihre Augen glühten in bitterem Hass.
    Aravans Schultern sackten herunter. »Auch wenn er Galaruns Mörder ähnelt«, sagte er auf Sylva, »ist das nicht der Gelbäugige, den ich suche.«
    Sorgfältig platzierte Stoke die goldene Stange zwischen die anderen Instrumente und trat dann vor seine Gefangenen. Er hatte die Fäuste in die Hüften gestemmt, seine gelben Augen glühten.
    Unmittelbar hinter ihm stand der mannsgroße Ghül, dessen schwarze, tote, seelenlose Augen in der teigig weißen Haut glänzten. In dem roten Schlitz seines Mundes schimmerten spitze, gelbe Zähne, er hielt einen Speer mit Widerhaken in der Hand und hatte einen mit Stacheln bewehrten Eisenkragen um den Hals. Doch eine Seite seines Gesichtes war von Brandblasen entstellt, als wäre er dort verbrannt worden. Und die Hand, mit der er den Speer umklammerte, war ebenfalls verbrannt, so wie Knöchel, Handgelenke und Unterarm vom Feuer gezeichnet schienen.
    Er sah Gwylly hasserfüllt an, als würde er den Bokker am liebsten umbringen, und er knurrte hohl.
    Stoke jedoch schenkte dem Ghül keine Beachtung, sondern musterte nur aufmerksam seine Gefangenen. Als er Faeril und Gwylly sah, weiteten sich seine Augen ein wenig. Dann richtete er seinen wahnsinnigen Blick auf Riatha und sprach in einem Flüsterton, bei dem es Faeril kalt überlief. »Es ist schon lange her, seit ich das Vergnügen hatte, einen Elf zu ernten«, sein Blick zuckte zu Aravan, »geschweige denn deren zwei.«
    Riatha blieb stumm und ballte nur ihre Hände zu Fäusten.
    Stokes Blick glitt zu den Wurrlingen und wieder zurück. »Ich bin überrascht, dass diese beiden Euch noch begleiten, Elfe. Ich wusste gar nicht, dass ihre Rasse so langlebig ist. Sie werden mir sehr viel Freude bereiten.«
    Faeril warf Gwylly einen Seitenblick zu, bevor sie wieder Stoke anstarrte. Adon! Er glaubt, wir wären Tomlin und Petal!
    Stoke schaute zur gegenüberliegenden Wand, wo sich ihre Waffen befanden, und drehte sich dann wieder zu Riatha herum. »Zu schade um meinen alten Feind Urus. Es hätte mich entzückt, sein Heulen zu hören, wenn ich ihm die Haut abziehe. Aber auch wenn ich dieses Vergnügens nun beraubt bin, wird er mir trotzdem dienen. Ich habe seinen Kadaver heute Morgen in die Leichenhalle bringen lassen«, Stoke deutete auf die Tür, durch die er eingetreten war, »und später, aber noch in dieser Nacht wird er in die Reihen meiner unbesiegbaren Armee eintreten.«
    Riatha biss vor Wut die Zähne aufeinander und wäre vorgetreten, wenn die Ketten sie nicht daran gehindert hätten. »Urus ist ermordet worden, Stoke, und wird Euch nie mehr dienen!«
    Über ihre Erwiderung lachte Stoke boshaft. »Er wird mir nicht dienen? Ihr Närrin, Ihr wisst doch nicht, wovon ich spreche!«
    Er deutete mit einer Handbewegung auf die Leichen in der Kammer. »Als Ihr angekettet wurdet, hätte ich Euch im Dunkeln gelassen, aber ich wollte, dass Ihr meine … meine Kunstwerke seht. So hattet Ihr genug Zeit, sie zu bewundern und Euer bevorstehendes Schicksal zu erkennen und zu genießen.
    Aber nur durch den Anblick der Toten, wie wunderschön sie auch sein mögen, und ungeachtet der exquisiten Art und Weise, in der sie starben, könnt Ihr Eure Bestimmung nicht genügend schätzen.
    Nein, ich muss Euch zeigen, was Ihr selbst bald sein werdet, und wie Ihr und die Euren mir, Baron Stoke, dienen werdet.«
    Stoke drehte sich herum und blickte in das Verlies. Er blieb für einen Augenblick schweigend stehen, als müsste er sich sammeln, seine Kraft sammeln. Dann erhob er unvermittelt die Stimme.
    »Ö nekroi!«
    Die Worte in dieser uralten, geheimen Sprache schienen in der Luft zu hängen, so wie Eis, das sich still über die Dinge legt. Die Rucks und Hlöks sahen sich nervös um und wichen zur Tür zurück, als würden sie am liebsten aus dem Raum fliehen.
    »Ego gär ho Stökos de keleuo humäs!«
    Kälte sickerte in das Verlies, Gwylly erschauerte

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