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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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verstummte.
    Einen Augenblick lang schwiegen alle, bis Aravan schließlich das Wort ergriff. »Zuerst werden Riatha und ich es versuchen. Wenn wir die Stangen nicht biegen können, müssen wir ein Seil um den Hebel binden und durch die Stangen führen, damit Ihr daran ziehen könnt.«
    »Still!«, zischte Riatha. »Über uns bewegt sich jemand.«
    Sie hörten das Scharren von Füßen und dann ein rollendes Geräusch, wie von einer Glasflasche. Plötzlich fiel eine glitzernde Kugel durch ein Mörderloch und zerschellte auf dem Boden. Widerliche grüne Dämpfe quollen daraus hervor.
    »Haltet die Luft an!«, rief Riatha. »Das ist Gas!«
    Gwylly holte keuchend Luft und presste dann die Lippen aufeinander. Eine weitere Kugel fiel in die Vorhalle und zersplitterte. Auch aus ihr stiegen sofort die grünen Dämpfe auf.
    Aravan bedeutete Gwylly, Faeril und Riatha, sich auf den Boden zu legen, mit den Gesichtern zum Fallgitter, wo die Öffnung zu der großen Halle lag.
    Hinter ihnen fielen weitere Kugeln zu Boden und zersprangen.
    Gwylly konnte die widerlichen Dämpfe sehen, die an ihnen vorbei in die Haupthalle waberten. Er packte Faerils Hand und hielt den Atem an, presste die Lippen fest zusammen, während seine Lungen nach Luft schrien, sein Magen sich verkrampfte und sein ganzer Körper verzweifelt nach Atemluft verlangte. Der Rand seines Blickfeldes wurde schwarz, als er das Bewusstsein zu verlieren drohte. Nein!, schrie sein Verstand. Ich werde nicht atmen …!
    … Doch am Ende konnte er es nicht verhindern und sog mit keuchenden Atemzügen die gelbgrünen Dämpfe ein. Sein Verstand stürzte trudelnd in eine grenzenlose Finsternis hinab.

19. Kapitel
     
    VERGELTUNG
     
    Anfang 5E990 (Gegenwart)
     
    Faeril stand auf einem Friedhof in einem Schlachthaus, einem Totenhaus, und sah zu, wie Meister Tod, als Schlachter - als Baron Stoke - seine tödliche Sense schwang, Vieh mordete und ebenso Menschen, Elfen, Zwerge, Wurrlinge. Rukhs standen im Hintergrund und johlten, Blut lief ihnen über die Arme, während sie bis zum Ellbogen in den Kadavern gemetzelter Pferde wühlten, Fleischstücke hinausrissen, die in ihren Händen baumelten, während das Blut daran heruntertroff. Fliegen summten unaufhörlich um sie herum, und der grausige Gestank des Todes schwebte über allem. Sie hörte, wie irgendwo, hoch über ihr, wo ein dämmriges Licht schien, Gwylly ihren Namen rief.
    Faeril stöhnte vor Furcht und zerrte an ihren Fesseln, richtete sich in der schwarzen Dunkelheit mühsam auf und wandte sich dem Licht zu, zog die schweren, langen Fesseln hinter sich her, während schreckliche Bilder in der Dunkelheit ringsum lauerten - Ströme von Blut, brechende Knochen, herausquellende Eingeweide; einige Bilder waren zu grauenhaft, um sie auch nur zu beschreiben; der Verstand weigerte sich zu begreifen, was das Auge gesehen hatte - aber die Damman kämpfte sich weiter zur Stimme ihres Bokkerers vor, während Gwylly rief… und rief… und rief…
     
    Noch während Faeril das Bewusstsein erlangte, hörte sie, wie sie selbst vor Entsetzen stöhnte, als der Albtraum an ihr zerrte, sie nicht loslassen wollte. Ein widerlich fauliger Gestank lag in der Luft. Als sie die Augen öffnete, fand sie sich auf dem Steinboden einer schwach beleuchteten Kammer wieder. Sie hörte, wie Gwylly hinter ihr rief, und rollte sich herum. Der Bokker kniete ein Stück von ihr entfernt auf dem Boden. Jetzt erkannte sie auch, dass er ebenfalls gefesselt war und eiserne Schellen um seine Handgelenke trug, deren Ketten in der Steinwand verankert waren.
    Faeril richtete sich stöhnend auf. Von der Anstrengung verschwamm ihr alles vor den Augen. Ihre Handgelenke waren ebenfalls in Eisen geschlagen, und die rasselnden Ketten hatte man mit schweren Ringen verbunden, die in den Stein eingelassen waren.
    Auf Gwyllys Miene zeichnete sich Erleichterung und Sorge ab. »Liebste, geht es dir gut?«
    Faeril holte tief Luft und schüttelte den Kopf, versuchte, sowohl ihre Benommenheit abzuschütteln als auch die Reste dieses schrecklichen Traumes. »Mir ist etwas schwindlig, Gwylly.«
    »Das geht vorbei, Liebste. Dieses grüne Gas, weißt du … Genau, so ist es richtig: Tief durchatmen, das hilft. Aber nur durch den Mund.«
    Faeril atmete mehrmals ein und aus. »Wo sind wir? Und wo sind …?« Sie unterbrach sich, denn hinter Gwylly - und ebenfalls angekettet - lagen Aravan und Riatha. Die Elfen waren bewusstlos. »Leben sie noch, Gwylly?«
    »Sie atmen, Liebste. Und ich

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