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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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und sah Faeril an, die die Arme um sich schlang und die Augen voller böser Vorahnung weit aufriss.
    »Akoüsete me!«
    Aravans Hand zuckte zu seinem Hals. Der blaue Stein war eiskalt.
    »Peisesthe moi!«
    In dem flackernden Licht der Ollampen glaubte Faeril, eine schwache Bewegung zwischen den Kadavern zu erkennen. Ihr Herz hämmerte wie wild, und als sie den Kopf in die Richtung drehte, sah sie, wie ein schwarzer Käfer aus dem klaffenden Mund eines der Leichname kroch und hastig flüchtete. Oh, Adon, kam er aus seinem Mund?
    Dann durchdrangen Stokes barsche Worte die Kälte.
    »Stänton!«
    Ein geisterhaftes Wispern wie aus zehntausend Kehlen rann durch das Verlies, und jetzt war Faeril sicher, dass einer der Toten seinen Schädel bewegte. Er rollte auf die Seite - und die toten Augen starrten Stoke an. Oder glotzten sie in Faerils Richtung?
    »Stänton!«
    Zehntausend Stimmen stöhnten gequält, und die Leichen begannen, sich zu bewegen, hoben die toten Arme und Beine, während ein gespenstisches Klagen den Raum erfüllte. Die Rukhs hielten es nicht mehr aus und flüchteten in den dunklen Flur hinter der offenen Tür.
    Die Leichen richteten sich auf, stellten sich hin, die Waffen in der Hand, während die Eingeweide aus ihren aufgerissenen Bäuchen quollen.
    Als sie alle vor Stoke Aufstellung genommen hatten, streckte ihnen der Baron seine zu einer Klaue gekrümmte Hand entgegen.
    »Leksete!«
    Das Stöhnen von zehntausend Stimmen hallte durch das Verlies, drang aus den schlaffen Kiefern. M’alim … Kibr… Kümandän… Mir…
    Jetzt flüchteten auch die Hlöks und schlugen die Tür hinter sich zu.
    Nur der Ghül blieb stehen, das entstellte Gesicht zu einem bösartigen Grinsen verzogen.
    Stoke wandte sich zu Riatha herum. »Seht Ihr? Das erwartet auch Euch: Ihr werdet ein ebensolcher Soldat in meiner unbesiegbaren Armee sein. Hört Ihr, wie sie mich nennen?«
    Wispern und Stöhnen zischte durch den Kerker, als die geisterhaften Stimmen der Toten wie eine gespenstische Welle an- und abschwollen.
    »Sie sprechen die Sprache der Wüste«, antwortete Aravan, »und sie nennen Euch Meister, Erhabener, Kommandant, Prinz und mehr. Doch merkt auf, Stoke, Ihr seid von Übel, Euch solchen Dingen zu widmen, eine solche mörderische Übeltat auf diese Toten herabzubeschwören.«
    »Pah!«, gab Stoke unter dem grauenvollen Murmeln zurück. »Ich habe weit mehr…«
    Er brach jedoch ab und wirbelte zu den Toten herum. »Hesukhädsete!«, befahl er. Und die Stimmen verstummten.
    Daraufhin wandte sich der Baron erneut Aravan zu. »Ich habe die Fähigkeiten meines Mentors Yrdal bei Weitem übertroffen. Er war es, der mir einst die Freuden der Ernte zeigte, er, der jetzt gern selbst meine Geheimnisse erfahren würde.
    Doch würde ich einem anderen eine solche Macht in die Hand geben? Nein, denn sie gehört mir, mir ganz allein, und ich kann sie anwenden, wie ich will. Welche Rolle spielt es schon, dass er mein wahrer Vater ist? Er würde nur selbst eine Armee ausheben, um mit meiner zu wetteifern.«
    »Wo ist denn Euer Vater?«, erkundigte sich Aravan leise.
    Stokes Augen weiteten sich, doch ehe er antworten konnte…
    »Warum?«, schrie Faeril. »Warum braucht Ihr eine solch grauenvolle Armee. Eine Legion aus grausam Abgeschlachteten?«
    Stoke lachte und wandte sich zu der Dammia herum. »Weil ich mit ihr die Welt beherrschen kann. Denkt darüber nach, Zwerg! Wo ich marschiere, wird mir die Furcht vorauseilen. Waffen können nichts gegen die ausrichten, die bereits abgeschlachtet sind. Adons Bann hat keine Macht über diese Soldaten, und mit ihnen werde ich alles erobern.
    Pah, der Sultan von Hyree glaubt, ich stelle diese Armee für ihn auf, meine Armee der Toten. Er hat nicht die geringste Ahnung, was ich wirklich im Schilde führe.
    Soll er seinen religiösen Krieg ausfechten, seinen jihad. Ich habe Größeres im Sinn.«
    Aravan wiederholte seine Frage. »Stoke, ich fragte Euch, wo sich Euer Vater befindet. Wo ist Ydral?«
    Baron Stoke deutete unbestimmt nach Osten, doch dann glühten seine Augen vor Zorn. »Narr! Bin ich der Hüter meines Vaters? Ich bin nicht hier, um Fragen zu beantworten!«
    Aufgeregt marschierte er auf und ab und betrachtete seine Gefangenen, als wären sie Sklaven. Dann breitete sich ein grausames Lächeln auf seinem Gesicht aus. »Stattdessen bin ich hier, um mich meinen … bescheidenen Freuden zu widmen.«
    Er trat vor Gwylly. »Und du, Zwerg, wirst am meisten leiden.
    Hast du wirklich geglaubt,

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