Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
habe gesehen, dass sie sich bewegt haben.«
    Gwylly hob die Hand und deutete durch die Kammer.
    »Da wären wir also, meine Dammia, in einer Art von Helloch, würde ich sagen.«
    Faeril sah sich in der Dämmerung um und zuckte mit einem entsetzten Stöhnen zurück. In der Dunkelheit lagen Leichen herum - deren grinsende Kiefer aufgerissen waren und blicklos ins Leere starrten. Die Haut war von einem schrecklichen, dunklen Rot, als wären sie voll und ganz von getrocknetem Blut überzogen …
    Dann sah Faeril, dass sie gehäutet worden waren.
    Und gepfählt.
    Sie waren vom Schoß bis zum Nabel aufgerissen, ihre Unterleiber waren aufgerissen und ihre Eingeweide quollen heraus.
    Ich bin immer noch in meinem Albtraum gefangen! Doch nein, das war kein Albtraum. Es war grauenhaft wirklich.
    Faeril schlug die Hände vor ihr Gesicht, doch sie konnte die Bilder immer noch sehen. Und den fauligen Leichengeruch wahrnehmen.
    »Oh, Gwylly…«
    »Ich weiß, Liebste«, antwortete Gwylly leise. »Ich weiß.«
    Ohne die Leichen anzusehen kroch Faeril so weit an ihren Bokkerer heran, wie ihre Ketten es erlaubten. Sie hielten sie knapp vor ihm zurück. »Sie sind nicht so lang, dass die Gefangenen sich erreichen könnten«, erklärte Gwylly.
    Faeril untersuchte die Schellen und Ketten. Sie bestanden aus Eisen, die Schellen waren mit einem Schloss versehen und saßen eng auf den Handgelenken. Die Ketten waren vielleicht anderthalb Meter lang und in knapp einem Meter Höhe in der Wand verankert.
    Faeril blieb eine Weile reglos sitzen und sammelte ihren Mut, wappnete sich für das, was, wie sie wusste, als Nächstes kommen würde. Also gut, meine Liebe, du kannst keine Flucht planen, wenn du nicht weißt, wie es hier aussieht.
     
    Faeril knirschte mit den Zähnen, stand auf und zwang sich, sich in der dämmrigen Kammer umzusehen. Ihr Blick glitt über die verwesenden Kadaver.
    Das Verlies wurde von einer kleinen Öllampe erleuchtet, die an einer Kette in der Mitte des Raumes von der Decke hing. Sie spendete so viel Licht, dass Faeril die Ausmaße des Kerkers erkennen konnte. Es war ein fast viereckiger, riesiger Raum, zwanzig Meter lang und breit, und etwa fünfeinhalb Meter hoch. Von der Decke hingen noch weitere Öllampen herunter, die nicht brannten. In der Mitte des Raumes standen vier Steinpfeiler um eine etwa sieben Quadratmeter große Fläche herum und stützten einen Aufbau von schweren Balken, die kreuz und quer über ihren Köpfen hingen.
    Neben jedem Tisch stand ein langer, schmaler Tisch, und Faeril verließ fast der Mut, als sie sah, dass jeder Tisch blutüberströmt war und Riemen aufwies, mit denen man Gefangene binden konnte.
    Unter der Lampe stand ein weiterer Tisch, auf dem Werkzeuge lagen, Geräte, die Faeril, bis auf die Zangen und die Messer mit den langen, dünnen Klingen, nicht kannte.
    In der Mitte des Raumes hingen weitere Ketten und Schellen von den Balken herunter. Die Fesseln baumelten etwa zweieinhalb Meter über dem Boden.
    An der gegenüberliegenden Wand lagen keine Kadaver, wie Faeril zuerst angenommen hatte, sondern stattdessen Satteltaschen, Schlafrollen und ihre Waffen, und zwar in einem großen Haufen. Faerils Herz krampfte sich zusammen, als sie Urus’ Morgenstern erkannte, aber sie schüttelte heftig den Kopf. Trauern werde ich später, schwor sie sich, und konzentrierte sich wieder auf die Aufgabe, die vor ihr lag.
    In der Mitte der Wände waren Holztüren eingelassen, die fest verschlossen waren. In die restlichen Wandflächen waren in regelmäßigen Abständen ringsum Handschellen und Ketten an Ringen befestigt. Sie reichten für insgesamt sechzehn Gefangene, vier an jeder Wand, jeweils zwei rechts und links neben den Türen.
    Faeril und Gwylly waren nebeneinander angekettet, Faeril neben der Tür, Gwylly näher an der Ecke des Verlieses. Riatha lag an der anderen Wand neben Gwylly, und neben der Elfe Aravan.
    Als Faeril ihre Gefährten betrachtete, rührte sich Riatha und schlug die Augen auf. Die Elfe atmete tief durch und versuchte sofort, sich von den Nachwirkungen des Gases zu befreien.
    Während Riatha langsam zu sich kam, setzte Faeril die Musterung ihres Gefängnisses fort und zwang sich jetzt auch, die Leichen zu betrachten, ließ ihren Blick rasch von einem zum anderen gleiten. Adon sei Dank, Urus ist nicht unter ihnen!
    Erneut betrachtete sie die Leichen, die ausgestreckt und mit verrenkten Gliedern dalagen. Sie waren nackt und bewaffnet, wie zu einem Gefecht. Einige trugen Helme,

Weitere Kostenlose Bücher