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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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können. Die Marsch bebte von Gasen, die beständig aus dem schleimigen Wasser aufstiegen. Blasen zerplatzten und ein fauliger Gestank wehte zu ihnen hinüber.
    Sie ritten nach Süden, während die Sonne im Westen versank und die Schatten der geduckten Hügel länger wurden, der knorrigen Bäume, der scharfrandigen Gräser und des Schilfs, und Dämmerung sich über den Sumpf legte. Das kaum zu vernehmende Summen der Blutsauger wurde bald von anderen Geräuschen überlagert: einem Zirpen und Kreischen und Pfeifen von Sumpfbewohnern, zusammen mit dumpfem Platschen, Suhlen und Gleiten.
    »Himmel!«, stieß Gwylly hervor. »Ich bin froh, dass wir hier draußen sind und nicht da drin.«
    Die Sonne ging unter. Lange Schatten fielen über das dunkle Land und den morastigen Sumpf, überzogen die Landschaft mit finsterster Schwärze, während Schatten durch das Schilf krochen, an dem faulenden Moos vorbei, das von leblosen Ästen herabhing, über blubbernden Schlamm und auch über das moorige Wasser. Der Khalian-Sumpf strahlte des Nachts etwas sehr Unheimliches aus.
    Als die fünf an seinem Rand ihr Lager aufschlugen, blickte Faeril immer wieder zu dem bedrohlichen Dschungel hinüber. Plötzlich sprang sie auf und streckte die Hand aus. »Meiner Treu, da ruft jemand um Hilfe, denn ich sehe eine Laterne!«
    Alle sahen dorthin, wohin sie deutete. Gwylly sprang auf und machte Anstalten, sich in den Sumpf zu begeben.
    »Nein, Kleine«, meinte Aravan, »bleibt! Das ist keine Laterne dort drüben, sondern nur eine Geisterkerze.«
    Faeril wandte sich zu dem Elf herum. »Eine Geisterkerze?«
    »Aye. Das sind angeblich die Geister von solchen, die gestorben sind. Und locken die Unschuldigen und Unachtsamen in das Moor, also in ihren sicheren Untergang.«
    »Aravan hat nur einen ihrer Namen genannt«, bemerkte Riatha. »Andere heißen sie auch Irrlichter oder Phantome. Aber unter jedem Namen sind sie eine Gefahr, falls man ihnen tatsächlich folgt. Sie führen Euch auf eine nutzlose Jagd, verwirren den Verstand, sorgen dafür, dass Ihr Euch verirrt, und locken Euch in tiefes Wasser, wo Ihr ertrinken könnt. Also bleibt, denn Ihr seht dort keine Laterne, sondern einen listigen Geist des Sumpfes.«
    Zögernd setzten sich die Wurrlinge wieder hin. »Sagt, Aravan«, meinte Gwylly, »wie kommen die Geisterkerzen denn an diesen Ort?«
    Aravan beobachtete, wie das Licht des Lagerfeuers auf den Gesichtern der Wurrlinge tanzte. »Lasst mich Euch eine Geschichte erzählen, eine, die schon vor langer Zeit geschehen ist. Denn ich habe gehört, wie die Kahlian-Sümpfe entstanden sind, obwohl ich nicht auf Mithgar war, als es geschah, und infolge dessen die Ereignisse, von denen ich Euch berichte, nicht selbst mit angesehen habe. Also kann ich mich für ihre Wahrheit auch nicht verbürgen.«
    Riatha schenkte ihnen Tee nach, und alle machten es sich bequem, als Aravan begann.
    »In der Zeit des Davor gab es ein Kristallschloss mit einer Regenbogenbrücke, das mitten in einem wunderschönen Land lag, ähnlich den sanft geschwungenen Hügeln im Westen. Doch es war dicht bewaldet. Die Burg und ihre Brücke waren wundersam anzusehen und wurden von einem sehr schönen Volk bewohnt. Einige behaupten, es wären Elfen gewesen, andere sagen, es waren Menschen, aber keiner, den ich kenne, vermag mit Sicherheit zu bestimmen, um was es sich nun tatsächlich handelte. Denn Ihr müsst wissen, aus der Zeit des Davor ist nur wenig bekannt, außer dass es in der Zeit geschah, bevor die Elfen wussten, wonach zu streben sich lohnt, und einfach alles erobern wollten.
    Gleichwie, in der Mitte eines Waldes also stand dieses Kristallschloss mit seinen wunderschönen Bewohnern. Und um das Schloss herum und jenseits seiner Brücke lagen Gärten mit bemerkenswerten Blumen und Bäumen und Flüssen und sprudelnden Fontänen und einem Rasen - so grün, dass ihn selbst die Smaragde darum beneideten.
    Hinter diesen Gärten lag der weite Wald, ein Holz, in dem es von Wild nur so wimmelte: Hasen und Hirsche, Rotwild und Fasane, Wildschweine und mehr, oh, noch viel, viel mehr.
    Durch dieses Reich floss ein kristallklarer Fluss, dessen kühles Wasser allen Durst löschte, und in dem Fische und Aale und Krabben, Frösche und Schildkröten lebten. Zudem gab es Schwimmvögel, Enten, Gänse, Schwäne, Eistaucher und Teichhühner und andere Tiere ihrer Art.
    Vögel lebten ebenfalls in diesem Wald, Raubvögel ebenso wie Singvögel.
    Früchte und Nüsse wuchsen in Hülle und Fülle an den

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