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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Krieg, der Spaltung, von der Verbannung Gyphons durch Adon in den Schlund unterhalb der Spähren; vom Krieg des Usurpators, vom Drachenstern, dem Winterkrieg, der Schlacht um Drimmenheim; von Aravans Verfolgung eines Mannes mit gelben Augen; von den letzten Begegnungen mit Stoke.
    Als Riatha von der Vernichtung Rwns sprach, bemerkte Faeril, dass ein untröstlicher Ausdruck in Aravans Augen schimmerte. Er stand auf und ging in die Dunkelheit hinaus, weil er nicht länger zuhören wollte.
    In einer anderen Nacht, als Riatha vom Tod ihres Bruders Talar sprach, konnte die Elfe seinen Todessermon nicht erwähnen, sondern weinte, stand auf, verließ den Kreis und blieb in der Dunkelheit stehen.
    Als Urus ihr folgte, redete Aravan leise mit den Wurrlingen. »Riatha ist die Einzige unter uns, die Stokes Wahnsinn tatsächlich erlebt hat, Stokes grauenvolle Taten, das Häuten lebender Wesen, seine abscheuliche Art, sie zu pfählen.« Als der Bokker und seine Damman ihn verständnislos ansahen, nahm Aravan Gwyllys Hand und die von Faeril. »Versteht mich recht: Sie hat es erfahren! Es war fast so, als wäre es ihr selbst widerfahren. Es war ihre Haut, die abgezogen wurde, ihr Körper, der durchbohrt wurde, sie und ihr Bruder gleichzeitig. Das ist das Vermächtnis des Todessermons, den ihr Talar übermittelte.«
    Gwylly und Faeril zuckten unwillkürlich vor Aravan zurück, als sie endlich begriffen. Tränen traten Faeril in die Augen, und Gwylly nahm sie in die Arme. »Was für eine fürchterliche Gabe!«, sagte Gwylly, dessen Blick ebenfalls verriet, wie elend er sich fühlte.
     
    Als die Ortschaft Inge schließlich in Sicht kam, hielt Riatha die kleine Schar an. »Es wird nicht möglich sein, die Ortschaft mit einem Bären in unserer Mitte zu betreten.«
    Sie wandten sich zu dem Bären herum, banden ihm die Rucksäcke ab, mühsam, denn der Bär hockte da, kratzte sich, und half ihnen nicht, widersetzte sich allerdings auch nicht. Er schien einfach keine Notiz zu nehmen.
    Als sie die Rucksäcke endlich abgebunden hatten, sprach Riatha mit dem Bären. »Urus!«, rief sie. »Urus!«
    Ein dunkler Schimmer hüllte den Bären ein. Faeril und Gwylly verfolgten die Transformation ehrfürchtig, obwohl sie diese Wandlung während der letzten Tage jeden Morgen und jeden Abend gesehen hatten. Und kurz darauf saß dort, wo eben noch der Bär gewesen war, Urus.
    »Inge.« Riatha streckte die Hand aus.
    Urus nickte, stand auf, nahm seinen Rucksack, schnallte ihn an und griff dann nach dem Gwyllys. »Nein, Urus«, rief der Wurrling. »Ich glaube, es geht mir mittlerweile so gut, dass ich meine Bürde selbst tragen kann.« Er schwang sich knurrend den Rucksack auf den Rücken. »Puhl«, machte er. »Ich habe ganz vergessen, wie schwer die sind.« Aber er lehnte jede Hilfe ab.
    Dann stiegen sie nach Inge hinab.
     
    Obwohl kein Bär bei ihnen war, erregte bereits die bloße Ankunft von Fremden Aufsehen bei den Dorfbewohnern. Nicht weil sie Reisende waren, das nicht, nein, denn Inge lag an einem der kleineren Handelswege von Osten nach Westen, und es kamen häufig Reisende durch den Ort. Aber diese Gruppe aus fünf Fremden hier war so bemerkenswert, weil darin zwei Elfen, zwei vom Kleinen Volk und ein riesiger Mensch zusammen reisten. Es waren keine gewöhnlichen Besucher, wie Bauern und ihre Frauen, Handlungsreisende und Kaufleute, manchmal auch eine Händlerkarawane. Das waren meist Menschen, ab und zu auch ein Zwerg. Aber dies hier war Elfenvolk! Und Kleines Volk! Und, meine Güte, dieser Mensch war groß!
    Sie kamen in die Stadt, stiegen in der Herberge ab, kauften Pferde, Maultiere und Vorräte, und dann waren sie wieder verschwunden, nach insgesamt nur drei Tagen. Sie waren so schnell wieder weg, dass nicht einmal alle Dorfbewohner sie zu Gesicht bekommen hatten. Und was sie hier wollten, was ihre Mission war… nun, die war höchst geheimnisvoll.
    Wie Borlo Hensley, der Besitzer des Widderhorns, der einzigen Herberge in der Ortschaft, sagte, nachdem sie weitergezogen waren: »Wir haben sie mit offenen Armen empfangen, und das Erste, was diese Fremden taten, war, nach Neuigkeiten zu fragen. Ob wir welche von der Brut gesehen hätten? Ob Überfälle geschehen wären? Hatten wir Vulgs heulen hören? Waren Leute verschwunden? Hatten wir einen gelbäugigen Mann gesehen? Irgendwelche geheimnisvollen, fliegenden Wesen gesichtet? Und anderen Unsinn. Oh, Witwe Trucen sagte, sie hätte einen Vulg heulen hören, vor einigen Nächten, aber Burd, der

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