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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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um das Leben aus dem Blut, den Sehnen und den Knochen der armen Kerle zu saugen, derer sie habhaft werden.
    Und dies, meine Waerlinga, ist die Geschichte von den Schrecknissen der Khalian-Sümpfe. Hütet Euch vor dem Ruf der verfaulenden Untoten, vor den geisterhaften Lichtern, vor dem Fluch des Zauberers, aber vor allem«, Aravan beugte sich dicht zu den Wurrlingen herunter, und seine Stimme sank zu einem Flüstern herab, während die Augen der Wurrlinge so groß waren wie Untertassen, »vor allem aber hütet Euch vor denen, die solche Geschichten erzählen, denn die sind es, die Euch FANGEN!«
    Aravans Hände zuckten vor, packten die Wurrlinge, jeden an einem Arm. Die beiden kreischten auf, panisch vor Entsetzen. Dann jedoch brachen alle in schallendes Gelächter aus; Urus’ Lachen dröhnte durch die Nacht, Riathas silberne Stimme trillerte, Aravan bellte vor Lachen und Gwylly und Faeril wälzten sich kreischend vor Vergnügen auf dem Boden.
    Die Pferde und Maultiere sahen sich um, als wollten sie sagen: Was für Narren! Und als Riatha es sah, und - unfähig zu sprechen - auf sie zeigte, verstärkte sich das Lachen noch, bis die Kehlen ganz rau waren und die Rippen schmerzten.
     
    Doch mitten in den Kahlian-Sümpfen, tief in den verfallenen Ruinen einer uralten Burg, stand ein gelbäugiger Mann in den Trümmern einer Krypta und murmelte uralte Worte in einer geheimen Sprache - und dies alles über einem offenen Sarkophag, einem Sarkophag, in dem jemand lag. In dem blakenden Licht der Fackeln zuckten Drik und Ghok furchtsam zurück und versuchten, sich unsichtbar zu machen und sich in die tanzenden Schatten zurückzuziehen. Denn sie wussten nicht, was als Nächstes käme.

4. Kapitel
     
    LÓGOI TÔN NEKRÔN
     
    Frühling, 5E988 (Gegenwart)
     
    Stoke beugte sich über den uralten Sarkophag und starrte mit seinen gelben Augen auf die verfallenen Reste, die darin lagen. Verwelktes Fleisch, verhüllt von verrotteten Tuchfetzen. Auf der Brust des Leichnams umklammerten gefaltete Knochenhände ein Zepter. Getrocknete Haut, braun von Alter, spannten sich über einen Schädel, dessen Haut wie geschrumpeltes, ledernes Pergament wirkte. Leere Augenhöhlen starrten blicklos hinauf, und gelbe Zähne schimmerten unter mumifizierten Lippen, die zu einem ewig starren Grinsen verzogen waren. Der zerschmetterte Deckel des steinernen Sargs lag auf dem Boden daneben. Die ritterliche Figur, die ihn verziert haben musste, war in tausend Trümmer zerborsten. Das schwach flackernde Licht der Fackeln ließ Schatten in der Kammer tanzen, und dunkle Höhlen wiesen die Eingänge zu den unzähligen Gängen, welche die Katakomben durchzogen. In dem blakenden Licht fuhren Drik und Ghok furchtsam zurück, versuchten unsichtbar zu bleiben und sich in der Dämmerung zu verbergen, weil sie nicht wussten, was jetzt passieren würde.
    Es waren nur sieben Chün - Drik und Ghok - übrig geblieben, und dazu fünf Vulpen - Vulgs. Dabei hatte Stoke seinen Marsch durch den Schneesturm mit siebenundzwanzig Drik und Ghok sowie sieben Vulpen begonnen. Zwanzig Chün und vier Vulpen waren in der entlegenen Schlucht zurückgeblieben, um diejenigen in einen Hinterhalt zu locken, die Stoke folgen würden. Die restlichen sieben Chün und drei Vulpen waren mit Stoke in den Schneesturm hinausgezogen und hatten eine deutliche Spur hinterlassen, um ihre Verfolger anzulocken. Aber die Falle hatte sich schließlich als ein Desaster erwiesen, denn Stokes Schergen hatten in dem nächtlichen Sturm überhaupt nichts sehen können. Fünfzehn Drik und Ghok und zwei Vulpen waren getötet worden. Von den fünf Chün, die diese tödliche Begegnung überlebt hatten, war einer an einer Stichwunde gestorben, die er im Kampf erhalten hatte, und die anderen vier hatte Stoke selbst ermordet, nämlich aus Wut, weil sie versagt hatten. Die beiden überlebenden Vulpen, Stokes Lieblinge, waren dagegen verschont worden. Also hatte Stoke jetzt nur noch sieben Chün und fünf Vulpen zum Gefolge.
    Sie hatten die Verfolger abgeschüttelt, indem sie den Durchgang unter einem Berg zu einem versteckten Tal nahmen und dann durch einen anderen Tunnel weiterzogen. Danach waren sie nach Süden gegangen, obwohl sich die Tunnel der Erdbeben wegen in einem gefährlichen Zustand befanden. Während sie flohen, waren Felsbrocken auf sie herabgeprasselt. Zweimal hatten sie sich mehrere Tage durch einen gewaltigen Erdrutsch graben müssen, noch während die Erde bebte und zitterte und die Berge drohten,

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