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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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hünenhafte Baeron den Eimer hoch. Sie füllten erst ihre Trinkschläuche, und danach leerten sie einen Eimer nach dem anderen in den Trog am Rand des Brunnens. Jedes Kamel löschte seinen Durst, soff beinahe hundert Liter Wasser und ließ sich dabei genügend Zeit. Dann grunzte es aufgebläht und begann, an den Füßen gebunden, zu grasen, denn abgesehen von dem wenigen Getreide hatten die Tiere in den letzten fünf Tagen nichts gefressen. Ihre Höcker waren wegen des Mangels an Nahrung bereits schlaffer geworden.
    Urus zog noch mehrmals den Eimer hoch und füllte den Trog erneut bis zum Rand, nachdem das letzte Kamel getrunken hatte. Trotz seiner Kraft war er erschöpft, denn er hatte einen Eimer nach dem anderen hinaufgezogen. »Das ist der letzte«, knurrte er, als er den letzten Eimer gerade hochziehen wollte. Aber er ließ sich nicht heben. »Er hängt fest«, stöhnte er.
    »Woran?« Gwylly spähte hinab, sah jedoch in der finsteren Zisterne nur ein Teilstück des Seils, das im Nichts verschwand.
    »Vielleicht an einem Stück Mauerwerk oder an einem Felsen.« Urus ging an die andere Seite der Zisterne und gab von dem Seil nach. Dann zog er wieder, jedoch vergeblich. »Mist!«
    Erneut trat er an eine andere Stelle, stemmte den Fuß gegen den Brunnenrand und … riss mit einem mächtigen Stöhnen an dem Seil. Der Eimer löste sich, der Baeron stolperte zurück und landete auf seinem Gesäß, ließ die Leine aber nicht los.
    Gwylly lachte. »Hier, Urus«, meinte Aravan, der lächelte, »lasst mich ziehen.« Der Elf nahm dem Mann das Seil aus der Hand und trat an den Rand der Zisterne. Als er zog, riss er - erstaunt über das Gewicht von Seil, Eimer und Wasser - die Augen auf und sah Urus überrascht an. »Hai! Ihr seid wahrlich ein starker Mann, Urus. Wir hätten für diese Arbeit besser ein Kamel eingespannt.« Dennoch zog der schlanke Elf das Seil Hand über Hand hinauf, bis der letzte Eimer schließlich nach oben kam. In der Seite war ein Loch, aus dem das Wasser lief.
    »Hoy!«, rief Gwylly. »Gut, dass dies hier der letzte Eimer war!«
     
    Sie errichteten ihr Lager in der Nähe der Zisterne im dürftigen Schatten der verdorrten Palmen. Als sie ruhten, betrachtete Aravan Riathas Karte. »Wir haben siebenundsechzig Werst geschafft und sind jetzt einhundertsiebenundzwanzig Werst von Sabra entfernt. Es sind nur noch zwanzig Werst bis zu der Stelle, wo die Sandra-Bäume angeblich wuchsen. Dafür brauchen wir noch anderthalb Tage.«
    »Dodona!«, stieß Faeril hervor.
    »Hoffen wir es«, sagte Gwylly.
    Urus nickte nur, bemerkte jedoch nichts, während Riatha seinen Rücken und seine Schultermuskeln massierte. Es war sehr anstrengend gewesen, das Wasser zu schöpfen.
    Reigo lehnte mit dem Rücken an einer Palme und döste mit geschlossenen Augen.
    Halid stand da und sah sich um. Als Urus ihn fragend anblickte, sagte der Gjeenier: »Ich hätte Lust, nach einer weiteren Stele zu suchen, denn auch dies hier könnte ein Ort des Djado sein, wie die Oase von Falidii.«
    Urus lachte. »Der Ort hier ist verwünscht, allerdings … aber nur wegen dieser verflucht tiefen Zisterne.«
    Faeril stand auf. »Ich helfe Euch, Halid. Nach dem, was Ihr Gwylly erzählt habt, will auch ich wissen, ob es hier eine andere Djado-Stele gibt. Ich möchte nämlich lieber woanders sein, wenn der Meister Tod auf seinem schwarzen Kamel heute Abend hier vorbeikommt.« Sie bückte sich und zog Gwylly hoch. »Komm, mein Bokkerer, wer weiß, was wir da finden werden?«
    Aravan betrachtete weiter die Karte, Riatha aber massierte Urus. Reigo schlief.
    Sie suchten lange, die drei, und bewegten sich in größer werdenden Kreisen von der Zisterne weg, fanden jedoch nichts. Bei ihrer Rückkehr war es jedoch wieder Gwylly, der schon die Armschiene gefunden hatte und auch diesmal auf einen Beweis des Todes stieß: Zwanzig Meter südlich von der Zisterne fand er Teile eines zerschmetterten menschlichen Kiefers in der ausgetrockneten Erde. Einige Zähne steckten noch darin fest.
    Als Gwylly an der Reihe war, drückte ihm Aravan das blaue Amulett in die Hand. »Haltet Augen und Ohren auf, Gwylly, denn die Kälte steigt und fällt.«
    Gwylly nahm den kleinen Stein in die Hand und spürte seine Kälte. Aravan ging etwas beiseite und lehnte sich an eine Palme. Gwylly wusste, dass der Elf gleichzeitig wachte und schlief, so wie er es getan hatte, seit sie die Oase von Falidii verlassen hatten, den Ort, an dem sie die Djado-Stele gefunden hatten.
    Gwylly hielt

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