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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Rasch wischte ihr Urus das Gesicht ab, zog der Kleinen ihren nassen Umhang und ihr brussa aus. Er sah jedoch keine Wunden, denn Riatha hatte gehandelt, bevor das Ding begonnen hatte, Faeril auszusaugen. Urus legte sein Ohr auf ihre Brust. »Sie lebt zwar noch, aber kaum.« Die Damman tat einen flachen, schwachen Atemzug.
    Aravan hatte Riathas Worte gehört und kroch zu Gwylly. »Er atmet nicht … aber sein Herz schlägt, wenn auch sehr schwach.« Er hielt Gwyllys Nase zu, legte seinen Mund auf den des Bokkers und atmete in flachen, kurzen Stößen Luft in ihn hinein. Dann hielt er den Mund zur Seite und sah zu, wie der Bokker ausatmete. Der Elf atmete daraufhin erneut in den Mund des Wurrlings, machte eine Pause, atmete, Pause, atmete…
    Riatha hielt Dünamis so fest in der Faust, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Die Klinge war mit Schleim und Blut bedeckt. »Halid«, zischte sie, »Feuer. Koch Wasser für Tee!«
    »Tee?«, stieß Halid rau hervor.
    »Adon!«, knirschte Riatha und kroch weiter. »Stell keine Fragen, Halid. Setzt einfach Wasser auf!«
    Halid quälte sich vergeblich, versuchte aufzustehen, jedoch ohne Erfolg. Schließlich robbte auch er über den Sand zum Lagerfeuer, einen Blechtopf in der Hand.
    An ihrer Bettrolle löste Riatha ihre Hand von Dünamis Griff und stellte fest, dass sie immer noch Aravans Amulett in der Linken hielt. Der Stein war kühl, aber nicht mehr eiskalt. Wie es ihr gelungen war, ihn festzuhalten und gleichzeitig mit beiden Händen einen Schlag zu führen, sie wusste es nicht. Aravan war nur eine Armlänge von ihr entfernt, beatmete immer noch Gwylly, und Riatha hielt ihm das Amulett hin. Der Elf nahm es, schlang es dem Bokker über den Kopf und im selben Augenblick begann Gwylly, ganz allein zu atmen.
    Riatha durchsuchte ihr Gepäck, bis sie ein kleines Päckchen fand. »Güldminze?«, fragte Aravan. Die Elfe nickte, stand dann mühsam auf und stolperte zu Halid hinüber. Der Mann saß am Lagerfeuer, hatte einen kupfernen Topf mit Wasser auf den niedrigen Dreifuß über die brennenden Zweige gestellt.
    Halid hatte sich hingesetzt, wiegte sich nun vor und zurück und stöhnte, während er auf die Überreste von Reigo starrte. Der Leichnam des Reichsmannes ähnelte keinem Menschen mehr, sondern stellte nur noch eine flache, leere Hülle dar, die mit Schleim und Blut überzogen, sonst aber leer gesaugt war.
    Riatha ließ sich neben Halid in den Sand sinken. »Halid, seht nicht hin. Reigo würde nicht wollen, dass Ihr ihn so seht.«
    Aber Halid konnte seinen Blick nicht von dem Anblick losreißen. »Ich hörte Euren Schlachtruf! Ich sah, wie das blaue Licht das Dunkel durchdrang. Ich erkannte dieses … dieses Ding, aber ich konnte mich nicht rühren … ich konnte mich einfach nicht bewegen. Keinen Muskel! Und jetzt ist Reigo tot!«
    »Halid, seht mich an. SEHT MICH AN!« Langsam drehte Halid den Kopf zu der Elfe herum. Sie legte ihm eine Hand auf den Arm und unterband sein Schaukeln. »Ihr konntet nichts tun, Halid. Das Ding in der Zisterne hat uns alle mit einem Bann belegt. Ich glaube, dass es Gwylly gelungen ist, mir das Amulett in die Hand zu drücken. Aber selbst dann - versteht Ihr mich, Halid? - selbst dann war es zu spät, denn Reigo war bereits tot. Ohne die Macht meines Schwertes hätte uns alle dasselbe Schicksal ereilt.«
    Halid starrte sie verständnislos an. Sein Blick wirkte gequält.
    Das Wasser kochte. Riatha nahm den kupfernen Topf von dem Dreibein und stellte ihn in den Sand. Dann nahm sie drei goldene Blätter aus dem Päckchen und zerkrümelte sie sorgfältig in dem Wasser, rührte um und brühte den Tee auf. Ein Aroma von Minze erfüllte die Luft und vertrieb den feuchtmuffigen Gestank aus dem Lager.
    Dann nahm sie die Blechnäpfe aus dem Kochgeschirr, füllte einen davon mit Tee und reichte ihn Halid. »Hier, trinkt das. Trinkt es! In kleinen Schlucken, Halid!«
    Riatha spürte, wie ihre Kraft zurückkehrte, dann trat sie zu Urus und füllte zwei weitere Becher. »Hier, einen für Faeril und einen für dich, Geliebter!«
    Urus sah sie an, stumm und verwundert. »Riatha, sieh dir die Waldan an. Sieh hin.«
    Urus hatte Faeril die restliche beschmutzte Kleidung ausgezogen, sie von Schleim und Blut gereinigt und in eine Decke gehüllt. Riatha kniete sich hin und betrachtete die Kleine genau. Dann rang sie erschüttert nach Luft. Urus hatte auch den Turban der Damman entfernt, und Faerils einst rabenschwarzes Haar durchzog jetzt eine silbergraue Strähne,

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