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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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von ihrer rechten Braue bis zu ihrem Hinterkopf.
    In Riathas Erinnerung flüsterte die Stimme ihrer Mutter: «… wenn deine Not groß ist, wird Dünamis das Leben selbst aussaugen…«
    Riatha spürte eine schreckliche Leere in ihrer Brust und presste die Hände auf ihr heftig pochendes Herz. Aber sie unterdrückte das Gefühl, denn ihre Kameraden waren in Not. »Gib ihr den Tee. Nur kleine, langsame Schlucke. Und trink auch du deinen Tee auf diese Weise, Urus.« Sie betrachtete ihren Geliebten scharf, sah jedoch in seinem grau melierten Haar keinerlei Veränderung.
    Als sie zwei weitere Becher zu Aravan trug, untersuchte sie auch den Elf und den Wurrling. Auf Aravan schien die Anrufung des Wahren Namens von Dünamis keine Auswirkungen gehabt zu haben, Gwyllys Haar jedoch war unter seinem Turban an den Schläfen ergraut.
    Am Lagerfeuer wickelte sie Halids Turban ab. Sein schwarzes Haar war ebenfalls grau meliert.
    »… Dünamus wird das Leben selbst aussaugen …»
    Riatha schlug sich die Hände vor das Gesicht. Adon, bin ich denn nicht besser als der wyrm in der Zisterne?
     
    Der Güldminzetee verlieh ihnen neue Kraft; Faeril und Gwylly fielen in einen natürlichen Schlaf. Sobald sie konnten, verlegten Riatha, Urus, Aravan und Halid das Lager weit von der Zisterne weg. Urus und Aravan trugen die schlafenden Wurrlinge behutsam in ihr neues Lager. Nachdem sie all ihr Gepäck geholt hatten, kehrte Urus zu dem Brunnen zurück und wickelte Reigos sterbliche Überreste in eine Decke. Am Morgen würden sie eine Zeremonie abhalten, und die kläglichen Überreste ihres Gefährten verbrennen. Aravan und Halid gingen in das Bassin hinab und suchten die Kamele. Die Tiere waren in Panik davongelaufen, aber so gefesselt, wie sie waren, würden sie nicht weit kommen.
    Urus und Riatha blieben im Lager. Riatha trug das blaue Amulett um den Hals.
    Erneut ging Urus zu dem Brunnen. Der Rand war noch von dem Schleim des wyrms bedeckt. Und es stank wie in einem schwarzen Moor. Obwohl der Trog aus Stein bestand und voll von Wasser war, schleppte ihn Urus von der Zisterne weg und in das neue Lager hinein. Er konnte den Gestank der Kreatur nicht ertragen und wollte Faerils Kleidung säubern.
    Als der Baeron am Trog kniete und die Kleidung der Damman auswusch, gesellte sich Riatha neben ihn und reinigte Dünamis von Schleim und Blut. Sie rieb wie besessen an der Klinge, als wäre sie besudelt: von einem unaussprechlichen Schmutz befleckt, entweiht durch das Böse, als hätte die Kreatur ihr Schwert vergewaltigt. In der Hand hielt sie eine kleine Bürste und schlug damit auf das Schwert ein, schlug sie immer wieder gegen die Klinge, schlug und schlug. Ihre Atemstöße gingen in ein Schluchzen über, und die Tränen liefen ihr über die Wangen. Unablässig hieb sie mit der Bürste auf die Klinge ein.
    Bis Urus nach ihr griff und ihre Hände festhielt.
    Riatha bewegte sich überhaupt nicht mehr, ließ dafür jedoch ihren Tränen freien Lauf. Urus zog sie in die Arme und drückte sie fest an sich, streichelte ihr Haar. »Still, Geliebte, ganz ruhig«, flüsterte er.
    Riatha antwortete nicht, sondern schluchzte nur leise wie ein verirrtes Kind. Urus sagte nichts, sondern hielt sie, während sie weinte.
    Schließlich sprach Riatha: »Dünamis, mein Schwert. Ich habe seinen Wahren Namen genannt. Zum ersten Mal, seit ich es trage, habe ich Dünamis angerufen.«
    Urus nickte. »Ich habe gehört, wie du zu Halid sagtest, dass wir alle ohne die Macht deines Schwertes dem Verderben anheim gefallen wären.«
    »Aber es hat Lebenszeit gestohlen, Urus! Leben! Hast du Faerils Haar nicht gesehen, das von Gwylly, von Halid? Es hat ihnen Leben genommen und mir gegeben.« Wieder brach die Elfe in Tränen aus.
    Urus hielt sie sanft fest. »Hör mir zu, meine Liebste, hör mir zu: Hättest du die Macht deines Schwertes nicht angerufen, keiner von uns hätte mehr Leben in sich. Kein Einziger.«
    »Ich hätte mehr versuchen können, dieses … dieses Lied der Verzauberung zu überwinden. Vielleicht hätte ich Dünamis’ Macht nicht benötigt, aber ich habe nicht lange genug gewartet.«
    »Hättest du gezögert, Riatha, so wäre Faeril jetzt ebenfalls tot.«
    Riatha knirschte mit den Zähnen. »Noch nie zuvor habe ich seine Macht benutzt, und ich werde es auch nie wieder tun. Der Preis ist zu hoch.«
    »Hättest du es nicht getan, so wäre der Preis noch viel, viel höher gewesen.«
    Riatha weinte immer noch, aber schließlich stieß sie erstickt hervor: »Aber,

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