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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Land wurde angegriffen, und sie brauchte sofort eine Waffe. Die Reichweite und das Gewicht der Waffe waren nicht nur für einen männlichen Dylvana geeignet, sondern auch für eine weibliche Lian. Als der Krieg endete, gehörte die Waffe rechtmäßig meiner Mutter, und als ich nach Mithgar kam, schenkte sie sie mir. Keiner von uns hat je den Wahren Namen des Schwertes angerufen, bis dieser wyrm an der Zisterne auftauchte …« Riatha warf Urus einen kurzen Seitenblick zu. »Und da hatte ich keine Wahl.
    Ich habe das Schwert mit seinem Wahren Namen angerufen, und es hat die Energie gesogen, die es brauchte, die Stärke, das Leben, um jene Kreatur zu besiegen.« Tränen traten Riatha in die silbernen Augen. »Es hat Euch das Leben entzogen und mir gegeben, und deshalb ist Eure Strähne silbern und deshalb sind Gwyllys Schläfen grau und Halids Haar wirkt grau meliert.«
    Faeril stand auf, ging zu der Elfe und umschlang sie. Die kleine Dammia sagte nichts, sondern hielt Riatha einfach nur fest. Und Riatha, die leise weinte, umklammerte die Damman, wie eine Ertrinkende sich an einem vorübertreibenden Balken festhalten würde.
     
    Am späten Vormittag ritten sie schließlich einen langen, steinigen Hang zum breiten Rand einer Schlucht mit senkrechten Wänden hinauf. Die Sonne stand hoch am Himmel. Sie blickten hinab in diesen tiefen Abgrund und sahen tief unten auf dem Boden etwas Grünes. Und in der Stille der Wüste hörten sie ganz schwach das Rauschen eines Wasserfalls, das zu ihnen hinaufstieg.
    Aravan zog eine von Riathas Karten, die er seit Sabra bei sich trug, unter seinen Roben hervor. Er schaute erst auf die Karte, dann auf die Stellung der Sonne. »Wir sind an dem Ort«, verkündete er dann, »an dem angeblich die Kandra- Bäume gewachsen sind.«
    Faeril saß auf dem Doppelsattel vor dem Elf, mit dem sie seit Reigos Tod geritten war. »Dodona!«, stieß sie hervor.
    »Vielleicht, Kleine, vielleicht.«
    »Seht Ihr einen Weg, der hinabführt?«, brummte Urus.
    Sie suchten lange nach einem Abstieg. Schließlich deutete Riatha auf eine ferne, schmale Kluft, die die gesamte Felswand der gegenüberliegenden Klippe spaltete. »Dort. Vielleicht ermöglicht uns ja dieser Spalt einen Abstieg, falls wir darin einen Einstieg finden.«
    Es schien sich den sechsen keine andere Möglichkeit zu bieten, auf den Grund der Schlucht zu gelangen, obwohl der gewaltige Schlund hinter einer Biegung ihren Blicken entschwand, hinter der sich möglicherweise ein Zugang verbarg.
    Sie ritten zurück, nach Norden und dann nach Westen, und kamen an die nördliche Grenze dieser breiten Schlucht. Die Wände waren hier ebenso steil wie am Boden. Sie bogen um die Kurve und ritten erneut nach Süden, bis sie schließlich näher an die Kluft herankamen, die Riatha gesehen hatte. Sie folgten ihr bis zu ihrem Anfang und stellten fest, dass sich die Dromedare und Kamele hindurchzwängen konnten. Sollten sie jedoch feststecken, so würden die Tiere keine Möglichkeit haben, sich umzuwenden.
    »Halt«, rief Urus plötzlich, und dann: »Raka, raka!« Er befahl seinem männlichen - aber kastrierten - Dromedar niederzuknien. Zögernd und unter lautstarkem Protest gehorchte das Kamel. »Ich werde vorausgehen und nachsehen, ob eine Passage möglich ist«, erklärte der Baeron, während er abstieg.
    »Ich komme mit dir, Urus«, erklärte Riatha, und auch ihr Dromedar maulte, als es niederknien musste.
    In seine Proteste fiel ein Chor aus Knurren und Prusten ein, als sich auch die restlichen Kamele hinknieten, weil ihre Reiter abstiegen.
    Urus und Riatha ließen Kamele und Kameraden zurück, traten in den Spalt und verschwanden im Schatten hinter einer Biegung. Faeril hörte das leise metallische Singen, als Riatha ihr Schwert zog.
     
    Die Zeit verstrich, vielleicht eine halbe Stunde, als das Schreien einer jillianischen Krähe von den Wänden des Spalts widerhallte.
    Gwylly sprang von dem Felsen hoch, auf dem er gehockt hatte. »Sichere Passage!«
    Halid sah den Bokker fragend an.
    »Das ist Riatha«, erklärte Gwylly. »Der Krächzen einer Krähe bedeutet, dass alles gut ist und wir ihr folgen sollen.«
    Halid hob die Hände. »Woher wisst Ihr, dass es keine Wüstenkrähe ist, die einfach nur nach ihrem Partner ruft?«
    Gwylly lächelte. »Diese besondere Krähe findet man nur auf den Jillianischen Höhen, und sie hat einen ganz besonderen Ruf.«
    Halid nickte verstehend und folgte Gwylly zu den Kamelen. Sie banden die Zügel von Riathas Dromedar an das

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