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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Du hättest hier auf immer als ein wilder Falke gefangen sein können!«
    Faeril schrumpfte bei seinen vernichtenden Worten, doch plötzlich wallte Ärger in ihr auf. »Wen nennt Ihr einen Narren, Dodona?«, erwiderte sie wütend. »Habt Ihr mich gewarnt? Ich wusste es nicht - und Ihr habt es mir nicht gesagt.«
    »Ignoranz ist keine Entschuldigung«, erwiderte Dodona. »Narren hasten, wo der Weise innehält.«
    Bevor Faeril antworten konnte, knirschte Dodona mit den Zähnen. »Wissen diese ungeduldigen Dummköpfe denn nicht«, stieß er hervor, »dass die Zeit hier einem anderen Schlag gehorcht?« Er hob den Kopf, schüttelte die Faust und schrie: »WARTET!«
    Aravan wandte sich zu den anderen herum und schüttelte den Kopf. »Wir müssen noch warten.«
    Halid seufzte. »Neun Tage, bevor Legori in See sticht. Ich muss in drei Tagen aufbrechen.«
    Aravan sah, dass Gwylly weinte, und nahm den Wurrling in den Arm. »Keine Angst, Gwylly. Faeril ist in guten Händen. Das wenigstens sehe ich.«
     
    Der Alte blickte auf die Damman herab. Sie stand auf einer sechseckigen Kristallscheibe, hatte die Hände in die Hüften gestemmt und kochte vor Wut. Plötzlich lachte Dodona, kniete sich neben sie und umarmte sie. »Adon! Was fange ich nur mit dir an, Tochter? Du bist zu kühn!
    Und recht hast du obendrein. Ich habe dich nicht gewarnt, und das tut mir leid.
    Doch höre, alles innerhalb des Kristalls ist zu gefährlich für dich. Denn du stammst von der Mittleren Ebene ab und bist schlecht vorbereitet. Versuche nicht, den Kristall dafür zu nutzen, um zu sehen, denn dann könntest du für immer darin gefangen werden!
    Stattdessen kannst du ihn als Führer verwenden, als Helfer, der dir den Weg zeigt, wenn die Wahl unsicher ist. Benutze ihn, deine Intuition zu verstärken, um dir eine undeutliche Vorahnung zu verleihen, aber versuche niemals, dich hineinzubegeben. Denn für dich ist er nur eine Tür zu ewiger Gefangenschaft. Und du bist zu kostbar, um dich so zu verschwenden.«
    Faeril erwiderte Dodonas Umarmung, denn sie hatte ihn liebgewonnen, diesen Verborgenen, obwohl sie ihn erst seit zwei Stunden kannte, oder seit zwölf Tagen, je nachdem, wer die Zeit zählte.
    Dodona nahm sie an die Hand und blickte nach oben. »Ja! Jetzt! Nun könnt Ihr sie wiederhaben!«, rief er in einen Himmel, der mit sechseckigen Fenstern vergittert schien, die sich ineinander verwoben, mit Kristallscheiben und Fenstern und Spiegeln, miteinander verbundenen Tetraedern, mit glühenden Kugeln, deren Hüllen schimmerten, und in denen sich wiederum Kugeln drängten. All diese Kugeln bestanden aus miteinander verwobenen Funken, die sich in einem wirbelnden Glanz drehten.
    Und hinauf flogen sie in diesen kristallinen Himmel, Hand in Hand.
    »Aber wartet!«, rief Faeril. »Was ist mit meiner Frage? Wo finden wir Stoke?«
    Dodona sah Faeril mit seinen arglosen, blassblauen Augen an, während er und das Gitter gleichzeitig zu verblassen begannen. Sie hörte seine Worte, die trotz des Läutens der Windspiele deutlich zu verstehen waren. »Liebes, ich habe dir alle Antworten gegeben, die ich dir geben wollte, aber du bist es, die die entscheidende in deiner Erinnerung finden muss.«
    Dann war Dodona verschwunden. Faeril öffnete die Augen. Über ihr raschelten Sandra-Blätter vor einem blauen Himmel. Sie lag auf der Seite in dem Hain, umklammerte mit der Rechten den blauen Stein und der Linken einen klaren Kristall. Gwylly kniete neben ihr, weinte vor Freude. Urus, Aravan und Halid standen etwas abseits und lächelten. Und auf ihrer anderen Seite kniete Riatha und hielt ihr einen Becher mit Güldminze an die Lippen.
    Faeril setzte sich auf und umarmte ihren Bokkerer. »Oh, Gwylly«, flüsterte sie. »Ich habe Dodona gefunden und ihm eine Frage von Bedeutung gestellt. Und tausend Antworten bekommen.«
     
    Faeril saß den ganzen Abend wach da und erzählte, was sie gesehen, erlebt und erfahren hatte. Und während sie ihre Abenteuer schilderte, wurde ihr plötzlich klar, dass Dodona ihr tatsächlich zumindest den Teil einer Antwort auf die Frage gegeben hatte, wo sie Stoke finden würden.
    »Es gab nur eine einzige Kristallscheibe, durch die ich hindurchsehen konnte. Ihr Spiegelbild zeigte eine Bergfeste.«
    »Eine Feste?«, murmelte Urus. »Wie sah sie aus? Könnte es Stokes Erkerturm gewesen sein?«
    Faeril beschrieb die graue Festung, die von hohen, mit Zinnen bewehrten Bastionen, umgeben war, und deren Quader ebenso grau waren wie der Fels, der sie

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