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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Ehre?«
    Erneut richtete der Alte den Blick in die Ferne. »Der, den ihr sucht, hat keine Ehre, und er ist wahrlich ein Monster. Dennoch zögere ich, beim Tod von irgendetwas zu helfen.«
    »Aber ich habe Euch gefunden, Dodona. Beweist das nicht, dass ich ein Bedürfnis habe, das groß genug ist?«
    »Oder dass du klug genug bist.«
    Faeril sah den Alten an. »In beiden Fällen suche ich Wissen.«
    Der Mann erwiderte ihren Blick mit seinen blauen Augen. »Und ich bin verpflichtet, dir zu antworten, auch wenn du meine Erwiderung vielleicht nicht verstehst.«
    »Gut und schön, Dodona, gut und schön, denn ich möchte Euch so viele Dinge fragen: Wo zum Beispiel können wir Baron Stoke finden? Wo liegt das Schwert des Morgengrauens? Wo findet Aravan den gelbäugigen Mann? Worin besteht das Geheimnis von Urus Herkunft? Und das von seiner Verlassenheit? Und was hat es mit seinen Eltern auf sich? Was eigentlich bedeutet Raels Prophezeiung über Silberlerchen? Und die Silberne Klinge? Was habt Ihr denn damit gemeint, als Ihr sagtet, Riatha trage die Hoffnung der Welt in sich? Und außerdem, was ist mit der Expedition von Prinz Juad geschehen, als er kam, Euch zu suchen? Was schließlich…?«
    Faeril unterbrach sich, als der Alte lächelte, den Kopf schüttelte und seine Hand hob. »Du magst das alles fragen, gewiss, aber ich werde nur eine einzige Frage von Bedeutung beantworten, und es muss eine sein, die du auswählst.«
    Faeril war nicht sonderlich erfreut. »Nur eine?«
    »Nur eine.«
    Die Damman dachte lange nach, das Kinn in die Hand gestützt, und versuchte, zu entscheiden. Schließlich sah sie den Alten an. »Wir sind hierhergekommen, um nach dem Aufenthaltsort von Baron Stoke zu fragen, und auch wenn es noch mehr wichtige Fragen gibt, als ich stellen kann, so haben meine Gefährten und ich doch geschworen, ihn zur Strecke zu bringen. Ich nehme an, ich könnte raffiniert vorgehen und fragen, wo wir Stoke töten, damit ich nicht nur erfahre, wo er sich aufhält, sondern auch herausfinde, ob unsere Mission erfolgreich sein wird. Aber das mache ich nicht. Stattdessen, Dodona, will ich nur fragen, wo wir Baron Stoke finden können.«
    Der Mann lächelte. »Es ist gut, dass du nicht versuchst, übermäßig listig zu sein, Kind, denn die Antworten, die ich gebe, sind bestenfalls vage. Je einfacher die Frage, desto verlässlicher ist von daher auch die Antwort.
    Doch höre: Es ist lange her, seit jemand wie du gekommen ist, jemand, die reinen Herzens ist. Und indem ich deine Frage beantworte, werde ich dich auch mit Wissen belohnen, nach dem du zwar suchst, aber nicht gefragt hast.
    Du hältst in deiner Linken einen klaren Kristall, und ich weiß, dass du mehr darüber erfahren willst. Ich werde dir vieles zeigen, was diesen Kristall betrifft, vieles, aber nicht alles.
    Schau in den Kristall, Kind, denn ich will dich mit auf eine Reise nehmen.«
    Faeril hielt den Kristall vor ihre bernsteinfarbenen Augen und blickte hinein. Plötzlich taumelte sie in den Kristall hinein, fiel zwischen die funkelnden Spiegel und schimmernden Scheiben, und das leise Klingeln der Windspiele …
    … auf ein Land …
    … nach Caer Pendwyr.
    Dodona stand neben ihr.
    Höflinge schlenderten umher, Pagen huschten hierhin und dorthin. Leute saßen auf Bänken und warteten auf eine Audienz beim Hochkönig.
    Der Alte beugte sich über sie und sagte: »Sie können uns nicht sehen.«
    Faeril sah zu ihm hoch. »Was … Ist das wirklich da?« Sie konnte immer noch das leise Klingen der Windspiele hören.
    Dodona lachte. »Vielleicht, mein Kind. Vielleicht auch nicht.«
    Plötzlich standen sie in einer leeren Kammer der Burg.
    »Ich habe dich hierhergebracht, um dir etwas zu zeigen. Sieh aus diesem Fenster. Was erkennst du?«
    Faeril tat wie geheißen. Das tiefblaue Wasser der Avagon-See wogte unter ihr, die weiße Gischt der Wellenkämme rollte gegen den Fuß der steinernen Klippen. »Ich sehe das Meer.«
    »Ist das alles?«
    Möwen segelten im Wind, und am Horizont trieben über dem kobaltblauen Wasser weiße Wolken. Ein Segelschiff pflügte durch die Wellen. »Vögel. Wolken. Ein Schiff.«
    »Ist das alles? Sieh genauer hin.«
    »Was meint Ihr, Dodona?«
    »Sieh in das Glas.«
    »Oh.« Faeril schaute auf das Glas des Fensters. »Ich sehe Blasen im Glas, grünlich, und Schmutz auf dem Fenster.«
    »Ist das alles?«
    Auf dem Glas spiegelte sich die Kammer hinter ihr. »Ich sehe ein Spiegelbild des Raumes.«
    »Ist das alles?«
    Faeril sah genauer hin,

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