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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Galerie, schritten über einen Marmorboden, eine breite, geschwungene Treppe hinauf, über breite, mit Teppichen ausgelegte Korridore und kamen an schweren Holztüren vorbei, von denen einige offen, andere geschlossen waren. In den Kammern dahinter befanden sich die Gemächer der Beamten, Sammlungen von Kunstgegenständen oder kostbare Teppiche und vergoldete Möbel. Die Gefährten wurden zu zwei getrennten Badezimmern geführt, einem für Frauen und einem anderen für Männer.
     
    Eine Stunde später wurden die fünf Gefährten - inzwischen gebadet, parfümiert und in Seide und Satin gewandet, Riatha und Faeril verschleiert - in den privaten Speisesaal des Emirs geleitet. Bevor sie jedoch eintraten, sagte der Haushofmeister: »Ihr müsst Eure Waffen hier abgeben, denn außer seiner persönlichen Wache ist es allen verboten, in Gegenwart des Emirs Waffen zu tragen.«
    Urus sah die anderen an. »Diese Waffen«, erklärte er dann, »geben wir niemals aus der Hand, aber wir werden sie verhüllen.«
    Der Haushofmeister ließ sich nicht darauf ein. »Das ist nicht gestattet. Es ist schon lange her, seit ein Emir dies erlaubte, und er hat das Licht des nächsten Morgens nicht erblickt. Ihr müsst Eure Waffen hier lassen.«
    Urus sprach in Baeron weiter. »Wenn es dazu kommt, kann der Bär kämpfen, während die anderen ihre Waffen holen.«
    Gwylly übersetzte es auf Sylva.
    Aravan trat vor, seinen Kristallspeer in der Hand. Seine Miene war finster. Er knirschte mit den Zähnen, als er den Haushofmeister anfuhr: »Hört, unsere Waffen sind mir und meinen Gefährten teuer. Berührt sie nicht. Sollte doch etwas mit ihnen geschehen, so werdet Ihr das Licht des nächsten Morgens nicht erblicken.«
    Zögernd gaben sie, einer nach dem anderen, ihre Waffen ab. Den Kristallspeer, das Schwert aus Sternensilber, die Wurfmesser aus Silber und Stahl, Silberkugeln und Schleuder, den eisernen Morgenstern - all das legten sie auf einen langen Mahagonitisch, auf dem ein breiter Läufer aus rotem Samt lag, der mit Fransen geschmückt war.
    Der sichtlich erschütterte Haushofmeister war zurückgetreten, während sich die fünf entwaffneten, doch Riatha wandte sich zu ihm herum. Ihre silbergrauen Augen wirkten eisig. »Instruiert Eure Wachen, diese Waffen so zu beschützen, als wären es die ihres Emir, sonst werden sie in der Hei schmoren.«
    Der Haushofmeister stammelte einen Befehl an seine Wachen, während Aravan aufmerksam zuhörte. Dann nickte der Elf den anderen zu, und schließlich wurden sie vor den Emir geführt.
     
    Der Speisesaal, den sie betraten, war riesig: fast dreißig Meter lang und zwanzig breit. Rote Samtvorhänge bedeckten die Wände. Am oberen und unteren Ende war ein goldener Saum eingewirkt. Den Boden hatte man mit Marmor ausgelegt, dunkelrot mit goldenen Ornamenten. Die gewölbte Decke war das Spiegelbild des Bodens: Gold mit Rot durchsetzt. In der Mitte des Saales stand ein langes, vergoldetes Podest, reich gedeckt und mit Früchten, Brot und Fleisch beladen. Auf dem Boden lagen Satinkissen.
    Am Kopfende des Podests saß der Emir. Er war ein großer, beleibter Mann, gewandet in goldgesäumter, schwarzer Seide. Sein Haar und sein kurz gestutzter Bart waren ebenfalls schwarz, wie auch seine Brauen, unter denen braune Augen funkelten. Seine Haut war blass, seine Hände weich, die Finger breit und fett. Hinter seiner linken Schulter saß ein Jüngling, ein bartloser Junge, dessen goldfarbene Kleidung schwarz gesäumt war, ein Spiegelbild des Gewandes, wie der Emir es trug. An den Wänden rechts und links hatten zehn Wachposten Aufstellung bezogen, je fünf auf einer Seite, und hinter dem Emir standen vier weitere.
    Als die fünf eintraten, blickte der Emir auf, unterbrach seine Unterhaltung mit dem Jungen und musterte seine Gäste scharf. Angeführt vom Haushofmeister gingen die fünf Gefährten auf den Tisch zu und blieben fünf Schritte vor dem Emir stehen. Der Haushofmeister verbeugte sich kunstvoll. »Höchst Erhabener, Eure Gäste«, verkündete er in makelloser Gemeinsprache.
    Die fünf folgten Aravans Beispiel und verbeugten sich steif in der Hüfte, verzichteten auf jede Ausschmückung. Der Emir lächelte sie an, aber Faeril bemerkte, dass Aravan ihr ein Zeichen mit den Fingern gab. Haifisch, besagte es. Die Damman grinste und schielte zu Gwylly hinüber, der ebenfalls grinste. Beide Wurrlinge amüsierten sich über das Paradoxon eines Haifisches, der mitten in der Wüste lebte.
    »Willkommen in meinem

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