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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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weg.
    »In der Zwischenzeit«, fuhr der Emir fort, während die Wurrlinge aus dem Saal geführt wurden, »werden wir gut für sie sorgen.«
    Riatha, Aravan und Urus sahen ihnen nach, wütend und verzweifelt.
    »Wo ist Stoke?«, fragte Riatha schließlich den Emir.
    »In der Moschee in den Bergen. Sie liegt einen Tagesritt von hier entfernt. Er hält sich dort seit fast zwei Jahren auf und stiehlt mir mein Volk. Auch wenn ihm der Sultan gewogen ist, sind Stokes Gräueltaten auf lange Sicht doch nicht zu ertragen. Außerdem glaubt er, er könnte mir - mir! - befehlen, was ich zu tun hätte, als wäre ich seinem Willen Untertan. Nun, das werden wir sehen, mein Freund. Das werden wir ja sehen.«
    Urus war noch immer wütend, aber Aravan hatte sich schon wieder in der Gewalt. »Wir brauchen eine Karte, Pferde, unsere Waffen, Vorräte, überhaupt unsere Sachen, und alles Wissenswerte, das Ihr über Stokes Schlupfwinkel habt.«
    Der Emir winkte den Haushofmeister heran. »Abid wird Eure Wünsche erfüllen. Ihr könnt mich jetzt verlassen, aber beeilt Euch, denn Eure Zeit läuft ab, und das Leben Eurer Kinder verrinnt wie der Sand in einem Stundenglas.«
    Umringt von Wachen und angeführt vom Haushofmeister gingen die drei hinaus, verfolgt vom krähenden Gelächter des Emirs.
     
    Die drei Freunde bekamen ihre Waffen zurück, und man händigte ihnen ebenso Gwyllys Schleuder und Faerils Wurfmesser aus. Abid teilte ihnen mit, dass ihre Habseligkeiten bereits aus der Grünen Palme und den Kamelgründen hierhergebracht worden waren, da man ihre »Mitarbeit« vorausgesetzt hatte. Er führte sie in den Raum, in dem man ihre Habseligkeiten gelagert hatte. Riatha durchsuchte ihren Rucksack wie auch den der Wurrlinge und nahm die benötigten Gegenstände heraus: Langmesser, Dolche, Bogen und Pfeile, Kräuter und Tränke und noch anderes. Aravan und Urus packten ebenfalls aus, was sie in den nächsten Tagen benötigen könnten: Laternen, Seile, Kletterausrüstung, Zwieback, Feuerstein und Stahl und dergleichen mehr. Bis auf ihre Waffen steckten sie alles in Rucksäcke und zogen ihre Wüstenkleidung an sowie ihre Lederharnische. Riatha nahm noch zusätzliche Kleidung mit.
    »Abid!«, blaffte Aravan den Haushofmeister an. »Wir brauchen Pferde. Kamele laufen zwar leiser, machen aber ansonsten zu viel Lärm. Die Hufschläge von Pferden sind dagegen zwar lauter, aber sie beschweren sich nicht die ganze Zeit.«
    »Ich brauche ein besonders großes Pferd, kleiner Mann«, meinte Urus. »Eines, das mein Gewicht zu tragen vermag.«
     
    Abid rief eine Wache und gab dem Mann ein paar Befehle. Der Soldat lief daraufhin zu den Stallungen.
    Schließlich wandte sich Riatha an den Haushofmeister. »Ich bin bereit. Aber erst möchte ich meine Kinder ein letztes Mal sehen, um ihnen Mut zuzusprechen und ihnen einen Abschiedskuss zu geben.«
    Abid sah die anderen an und nickte. »Aber nur Ihr, Madam. Ihr müsst Eure Waffen ablegen und dürft Euch ausschließlich der Gemeinsprache bedienen.«
    Riatha reichte Aravan Dünamis, gab ihm außerdem ihre Langmesser und den Dolch. »Ich bin bald wieder da, Aravan.«
    Der Haushofmeister führte Riatha zu einem Raum in der Zitadelle, vor dem zwei Wachen standen. Auf eine Geste von Abid hin traten sie zur Seite, und der Haushofmeister zog die Tür auf.
    Gwylly und Faeril standen neben einem mit Stangen gesicherten Fenster, dessen Läden geöffnet waren. Als Riatha eintrat, drehte sich Faeril herum und lief zu der Elfe. Gwylly folgte ihr. Riatha kniete sich hin, umarmte die Damman und sah jedem Wurrling prüfend ins Gesicht. »Mut, meine Kinder«, sagte sie und bedeutete ihnen: Schon sehr bald.
    Die Elfe trug Faeril zum Fenster zurück und setzte sie dort ab. Sie blickte einmal kurz hinaus und sagte: »Ich muss gehen.«
    Riatha küsste die beiden, umarmte sie ein letztes Mal und wandte sich dann an Abid. »Ich bin bereit«, sagte sie. Da führte er sie weg. Als sie sich ein letztes Mal zu den Wurrlingen herumdrehte, sah sie, wie die beiden nebeneinanderstanden und ihr nachsahen, die Arme umeinandergeschlungen. Dann schloss sich die Tür.
    Riatha ging zu Aravan und Urus zurück, und mit ihnen folgte sie Abid zu den Stallungen. Dort warteten bereits drei gesattelte Pferde auf sie. Zwei Stuten und ein gewaltiger Hengst. Sie packten ihre Ausrüstung auf die Pferde.
    Dann stiegen die drei auf und ritten klappernd über den Hof und hinaus aus der Zitadelle. Sie folgten einem Soldaten, der als Führer fungierte. Hinter

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