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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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verbreitern, damit Kutsen Yong sie in seinem luxuriös goldenen Rollenden Palast entlangfahren konnte, der von vierzig roten Ochsen in den vor Furcht bebenden Westen gezogen wurde.
    In seinem eigenen schwarzen Wagen tobte Ydral vor Wut über diesen närrischen Emporkömmling, den Drachenjungen, der die Rückkehr Gyphons unnötig verzögerte. Er zertrümmerte Destillierkolben und schleuderte Folianten durch die Gegend, aber keines von beidem konnte seine Wut lindern. Nein, es bedurfte des Trostes etlicher junger Mädchen, um seinen schrecklichen Zorn zu stillen. Zitternd vor Erwartung bereitete er seine sehr scharfen Messer vor, überzeugte sich, dass die Riemen des Tisches fest waren und rief seinen Kammerdiener, dem er genau sagte, welche Lämmer aus der Herde er zur Schlachtbank zu führen hatte.

4. Kapitel
     
    JANGDI
     
    April, 5E1009 (Acht Monate zuvor)
     
    Bairs Blick glitt über die Felswände und die schneebedeckten Hänge, über gewaltige Granitklippen, tiefe Schluchten und ungeheure Vorsprünge, hinauf zu den monströsen Gipfeln, deren eisige Spitzen sich in dem wolkigen Grau verloren. Und sein Feuer sprach von Dauer und Masse und Kraft und auch davon, bis in den Himmel emporzureichen. »Himmel, Aravan«, sagte Bair ehrfürchtig. »Ist das der Jangdi?«
    »Das ist er«, antwortete Aravan.
    Bair blickte erst auf das Dorf und dann erneut auf die Hänge. »Jetzt weiß ich wenigstens, warum man sagte, das Dorf läge am Fuße des Jangdi.«
    Aravan seufzte. »Und irgendwo in diesem gewaltigen Bergmassiv liegt der Tempel des Himmels.«
    »Den wir finden müssen.« Bair stöhnte. »Wir werden eine Ewigkeit hier herumklettern.«
    »Vielleicht nicht, Bair. Suchen wir den Dorfältesten.«
    »Vielleicht sollte ich lieber als Mensch gehen und nicht als Jäger, damit ich die Dorfbewohner nicht verschrecke.«
    Aravan nickte, löste die Leine eines Packtieres und warf Bair die Zügel zu. »Du würdest noch natürlicher wirken, wenn du meinen Hengst führtest, statt einfach so herumzulaufen.«
    »Ich könnte auch ohne Sattel reiten«, sagte Bair. »Auf einem der Ersatzpferde.«
    »Ai, das könntest du, aber Diener und Kinder sprechen wahrscheinlich offener mit jemandem, den sie für einen Gleichgestellten halten, als mit jemandem, der auf einem Pferd reitet.«
    »Vorausgesetzt es gibt überhaupt Diener oder Kinder hier; was passiert, wenn keiner von ihnen die Gemeinsprache beherrscht? Ich meine, sie werden kaum Sylva sprechen, Baeron, Twyll, Chäkur oder die Brocken Kabla, die ich kenne.«
    »Dann erfinde was, Junge, erfinde was.«
    Bair seufzte, band den Zügel an einen Ring und flüsterte: »Komm mit, mein Kleiner.« Das Pferd folgte ihm. Aravan saß hochaufgerichtet im Sattel, und die Ersatzpferde und Packtiere folgten ihnen an ihren Leinen.
    Als sie sich dem Dorf näherten und in den Schutz des großen Felsvorsprungs ritten, traten mehrere Männer misstrauisch vor. Sie hatten ihre Messer im Gürtel. Hinter ihnen drängten sich Alte und Jünglinge. Einige hielten Knüppel in den Händen, andere grob beschnittene Langstöcke. Aus den Spalten der Türen und Fenster in den schlichten Hütten hinter ihnen spähten Mädchen, Frauen und Großmütter. Einige hatten ihre Kinder in den Armen, andere dagegen hielten die ihren fest.
    Die Haut der Dorfbewohner war hellbraun, fast saffranfarben. Bis auf die Ältesten hatten sie allesamt schwarzes Haar, und ihre dunklen Augen waren leicht schräg, fast wie diejenigen Bairs. Die Männer trugen Kleidung aus grob gesponnener Wolle, einige mit Westen darüber, andere hatten gefütterte Jacken an. Ihre Stiefel schienen aus Ochsenhaut zu bestehen, das Fellfutter war rötlich. Die Frauen trugen, soweit die beiden sehen konnten, ebenfalls grobe Kleidung, und auch sie hatten mit rotem Fell gefütterte Stiefel aus Ochsenleder an den Füßen.
    »Bleib ein paar Schritte vor ihnen stehen, Bair«, sagte Aravan auf Sylva. »Und dann hol den roten Seidenballen heraus.«
     
    Aufgeregt plappernde Frauen scharten sich um Bair, betasteten das feine, rote Tuch, während der lächelnde Dorfälteste Aravan in seine Hütte einlud. Er sprach Bharaq, und das sehr schnell, doch Aravan antwortete in derselben Sprache. Kurz bevor er in die Hütte trat, rief Aravan Bair zu: »Hol auch die gelbe Seide heraus, elar, und versuche herauszufinden, was du über den Tempel in Erfahrung bringen kannst.« Dann war Aravan fort und ließ Bair inmitten der Schar kichernder Frauen zurück.
    Bair reichte den roten

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