Mithgar 18 - Drachenkrieg
wurde.
(Uthr mnis klno dis …)
In der Zeit der Trinität
Tragt einen Hammer, seid wachsam;
Der schreckliche Feldzug ist Weh und Wut.
In der Zeit der Trinität
Bindet die Drachen, wo Ihr sie findet.
Findet den einen, den zu Recht Ihr schlagt.
In der Zeit der Trinität
Bringt den Kammerling zum gefangenen König,
Dass an dem Tag der größte Drache damit
zerschmettert. In der Zeit der Trinität
Wird der Paladin des Schicksals den Größeren
Drachen vernichten,
In der Zeit der Trinität, der Trinität…
In der Zeit der Trinität.
Nun endlich bahnten sich die Utruni den Weg durch den kalten Stein zu diesem Artefakt der Macht. Manche nannten es den Kammerling, andere Adons Hammer, etliche den Wuthammer. Und Orth streckte die Hand aus und nahm die große Waffe aus Silberon.
In ihrer langsamen, schweren Sprache, die wie das Knirschen von Fels auf Fels klang, sagte Brelk: »Jetzt müssen wir die Drachen aufsuchen.«
»Nein«, widersprach Chale, die Rubinäugige und Gefährtin von Orth, »noch ist die Zeit der Trinität nicht da.«
»Doch schon bald wird sie es sein«, meinte Orth und hob den Kammerling. Er sah ihn an, und seine großen, saphirnen Augen warfen einen bläulichen Schimmer auf die silberne Oberfläche, auch wenn kein Licht zu sehen war.
»Dann wenigstens sollten wir versuchen herauszufinden, wo sie sind«, fand Brelk, und warf seinen grünlich smaragdenen Blick auf den Stein und durch ihn hindurch auf die Welt, suchte Drachen nah und fern. Sein Blick glitt über den Leichnam von Frauth, des Nachkommen von Sleeth, der am Eingang seiner Höhle lag. Der Kaltdrache war tot, getötet vom Bann. Tief in seiner Höhle lag sein unberührter Schatz, obwohl sich die Zwerge von Kachar seinem Horst bereits näherten, um den Schatz samt Drachenhaut für sich zu beanspruchen.
In den Bergen im fernen Osten verbreiterte derweil eine gewaltige Armee eine Bergstraße. Alles in allem waren sie in diesem Monat einhundert Meilen vorgerückt. Kutsen Yongs großer, von Ochsen gezogener, rollender Palast blieb nicht weit hinter der schuftenden Goldenen Horde.
In seinem rollenden goldenen Wagen vergnügte sich Kutsen Yong mit seinen neuen Konkubinen, allesamt blutjunge Jungfrauen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, welche Mühen und Entbehrungen er seinen Männern zumutete.
In seinem Schwarzen Wagen, an einer anderen Stelle des Heereswurms, taumelte Ydral derweil zwischen Wut und Ekstase. Auch ihm dienten Jungfrauen, doch ihr Schicksal war ein gänzlich anderes.
Was die Feuerdrachen betraf: Sie alle waren weggeschickt worden, alle bis auf Ebonskaith. Immerhin konnten die Drachen jederzeit gerufen werden, wenn Kutsen Yong danach war. Und Ebonskaith, der mächtigste aller Drachen, hockte in den nahen Bergen und kochte vor Wut, brüllte diese Wut in den Himmel hinauf und schmiedete Ränke, wenngleich vergeblich, denn der Drachenstein hielt ihn in Schach.
Im Ardental saß Riatha am Westufer des Virfla und polierte die dunkelsilberne Klinge von Dünamis, dem Schwert, das in letzter Zeit so viel benutzt worden war. Sie fragte sich, wie es Bair wohl erging. Fühlte er sich gut? War er an einem angenehmen Ort? Oder schwebte er stattdessen in höchster Gefahr?
Sie wusste es nicht…
Sie wusste es nicht…
Plötzlich traten ihr Tränen in die Augen.
7. Kapitel
PHAEL
Mai, 5E1009
(Sieben Monate zuvor)
Als die Wesen mit ihren rabenschwarzen Schwingen herabsanken, Pfeile lagen auf ihren Bögen, nahm Bair seinen mit Stacheln gespickten Morgenstern zur Hand, obwohl er nicht wusste, was er gegen einen Angriff aus der Luft wohl damit ausrichten sollte. Während er jedoch gerade nach dem Schaft der Waffe griff, fiel sein Blick auf Aravan, der halb begraben unter dem Schnee lag. Kristallopyr ruhte schräg auf seiner Brust, noch an seinem Kletterharnisch befestigt, als Geschirr, mit dem Jäger ihn geschleppt hatte. Etwas schien ihm merkwürdig an Aravans Feuer, als hätte es sich verändert, oder wäre von einem Feuer überlagert, das nicht das seine war.
Bair kniete sich hin und legte einen Finger an Aravans Hals. Er atmete flach, sein Puls schlug langsam und schwach.
Unsicher stand Bair auf und stellte sich beschützend vor seinen kelan. Dann sah er den schwarz gefiederten Wesen entgegen, die sich in langsamen Spiralen vom Himmel senkten, ihre Bögen schussbereit in den Händen haltend.
Sie waren schwarz, so dunkel wie die Nacht, wie ebenholzschwarze Männer mit großen
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