Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Granitquadern bestand.
    Jetzt musste er erst seinen kelan hinaufziehen.
    Bair sah sich um, befreite ein Stück des Bodens vom Schnee, bis er eine geeignete Stelle fand, in die er drei Keile hämmerte, in die er Schnappringe hakte. Er zog ein Stück Seil durch die Ringe und machte am Ende eine Schlaufe. Anschließend hakte er mehrere Schnappringe aneinander und verankerte damit die Schlaufe des Seils. Schließlich führte er die Leine, an der Aravan hing, durch diesen Kreis und befestigte das Ende an einem Ring seines Harnischs.
    »Auf geht es, kelan«, brummte er dann, packte das Seil und trat an den Rand des Plateaus. Er nutzte Aravan als Gegengewicht und ließ sich die Seite des Plateaus so hinab, dass Aravan langsam hinaufschwebte. »Noch ein freier Aufstieg, kelan«, knirschte Bair. Einer der Knoten, mit denen er die Seile aneinander befestigt hatte, verhakte sich kurz in dem Kreis aus Schnappringen, löste sich jedoch wieder, nachdem Bair das Seil bewegt hatte. Hätte er nur einen Schnappring genommen, so hätte der Knoten den weiteren Abstieg blockiert. Er ließ sich so weit hinab, dass er Aravan schließlich erreichte, der immer noch atmete - und immer noch bewusstlos war. Und nach wie vor stimmte etwas mit seinem Feuer nicht. Bair befestigte ein Seil an Aravans Harnisch, das er anschließend nach unten warf, und kletterte weiter daran hinab. Schließlich hämmerte er einen Keil in eine Ritze und befestigte das Seil seines Harnischs an diesem Anker. Während Aravan in der Luft schwebte, ruhte sich Bair eine Weile aus.
    Schließlich machte er sich wieder an den Aufstieg und erreichte nach einem langen, mühsamen Weg am späten Nachmittag erneut die Spitze des Plateaus. Unter Aufbietung aller Kräfte gelang es ihm, Aravan ebenfalls auf die Ebene zu ziehen, und dann brach er neben seinem kelan zusammen.
    Später rappelte sich Bair wieder auf, stand auf wackligen Beinen da, während ihm der Schweiß vom Körper lief und seine Lungen brannten. Nun drehte er sich zu dem grauen Tempel um und schrie: »Also gut, Hüter, du gefühlloses Wesen, wir haben es aus eigener Kraft hierher geschafft!« Dann sank er auf die Knie und ließ den Kopf hängen.
    Eine Tür an der Seite des Tempels öffnete sich und ein weißhaariger, ganz in Weiß gekleideter Mann oder Elf trat heraus und schritt auf den erschöpften Bair und den bewusstlosen Aravan zu. Vor dem Jüngling blieb er stehen. »Willkommen im Tempel des Himmels, Alor Bair.«
    Bair blickte hoch und riss vor Überraschung die Augen auf. »Dodona!«, stieß er keuchend hervor.
    »Nein, Junge, nicht Dodona, auch wenn wir von einer Art sind. Dennoch wusste ich, dass Ihr vielleicht kommen würdet.«
    Obwohl Bair bemerkte, dass das Feuer des Hüters tatsächlich dem von Dodona glich - es war wie eine silberne Flamme -, fauchte er das Wesen an: »Wenn Ihr es wusstet, warum habt Ihr nicht geholfen?«
    »Gewiss, ich hätte euch jederzeit helfen können, aber ich wollte sehen, wie würdig du bist. Ich wollte hier als Letztes deinen Mut prüfen.«
    »Das war eine Prüfung? Ihr habt mich geprüft, während mein kelan hätte sterben können?«
    »Oh, Kind, er wäre nicht gestorben. Ich habe nur dafür gesorgt, dass er nicht aufwachte.« Der Hüter drehte sich zu Aravan herum, flüsterte ein Wort, und plötzlich war Aravans Feuer genau so, wie es sein sollte. Aravan stöhnte, und seine Atmung normalisierte sich.
    Bair schrie vor Wut auf. »Ihr habt einen Bann über ihn gewirkt, nur um mich zu prüfen?«
    »Allerdings«, erwiderte der Hüter freundlich. »Du warst und bist sehr würdig, weißt du.«
    Bair war überhaupt nicht erfreut und sah den Hüter an, wusste nicht, ob er stolz oder wütend sein sollte, ob er ihm danken oder seinem Zorn freien Lauf lassen sollte. Schließlich lachte er vor Verzweiflung.
    Aravan setzte sich auf und sah, dass Bair im Schnee kniete. »Was ist so komisch, elar?« Noch während er diese Frage stellte, ließ der Elf den Blick über den Rand des Plateaus und auf das Becken darunter gleiten. »Und wie sind wir hier hinaufgekommen?« Dann drehte sich Aravan erneut um, als sich der schwarz gefiederte Phael herabsenkte, betrachtete ihn und sah … den alten Mann. »Dodona?«
    Bair lachte noch lauter.

8. Kapitel
     
    FALKE
     
    Mai-September, 5E1009 (Sieben bis drei Monate zuvor)
     
    Der Hüter, Bair und Ala der Phael saßen jeweils einen Meter voneinander entfernt an den Enden eines gleichschenkligen Dreiecks mit den Gesichtern nach innen gewendet. In der

Weitere Kostenlose Bücher