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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Rabenflügeln, die sie weit spreizten, während sie hinabsanken. Insgesamt waren es sieben. Als sie näher kamen, bemerkte Bair, dass das, was er für ihre Kleidung gehalten hatte, in Wirklichkeit sich überlappende schwarze Federn waren. Ihre dunklen Körper und die Gesichter waren von diesen Federn vollkommen bedeckt. Sechs kreisten über Bair, und einer landete auf dem Schnee vor Bair, hatte die Flügel gespreizt und hockte sich ebenso hin, wie ein Falke es getan hätte, wenn er bedroht wurde: bereit zur Flucht oder zum Kampf. Er war kleiner als ein Mensch, vielleicht knapp einen Meter fünfzig groß, so schätzte Bair. Seine Flügel jedoch maßen von Spitze zu Spitze, wenn sie ausgebreitet waren, gewiss mehr als vier Meter. Die Brust des Wesens war breit und muskulös, weil er damit ja diese großen Schwingen bewegen musste, das Gesicht mit der breiten, hohen Stirn lief spitz zum Kinn hin zu und war mit feinen Federn bedeckt, die an den Stellen immer länger wurden, wo sie seinen länglichen Kopf hinaufliefen, bis sie sich auf seinem Schädel zu einem prächtigen Kamm auswuchsen, der weit über den Hinterkopf hinausragte. In diesem schwarz gefiederten Gesicht glühten gelbe Raubtieraugen, wild, scharf und wachsam. Sein Feuer schien hell, und es war unschwer zu erkennen, dass er und seine Gefährten ein Volk waren, mit Federn, Flügeln und allem, was dazugehörte.
    »Wir kommen in Freundschaft«, sagte Bair in Gemeinsprache und ließ seinen Morgenstern sinken. »Geschickt von Dodona.«
    Das Wesen trat bei Bairs Worten einen Schritt zurück, antwortete dann jedoch in einer Sprache, die wie das Bharaqui klang, das in dem Dorf Umran gesprochen wurde. Jedenfalls hörte es sich in Bairs Ohren so an, denn der Jüngling verstand eines der Worte: varjit. Verboten.
    Ach, Aravan, dass du ausgerechnet jetzt bewusstlos sein musst!
    Bair sprach in seinem begrenzten Kabal weiter, versuchte die richtigen Worte zu finden, vor allem solche, die von Freundschaft kündeten, und entschied sich schließlich für: »Wir sind hierhergekommen. Dodona sagt, geht. Wir nicht böse.« Als offenkundig wurde, dass er nicht verstanden wurde, wechselte Bair ins Sylva. »Wir kommen in Freundschaft.«
    Die Augen des Gefiederten weiteten sich, als er diese Sprache hörte, und er entspannte sich etwas. »Dieses Land ist für Fremde verboten, und ich sehe keinen Falken in der Nähe.«
    Bair seufzte erleichtert auf. Wenigstens eine Sprache, die wir beide verstehen. Aber was hat es mit diesem Falken auf sich?
    »Wer seid Ihr?«, erkundigte er sich laut. »Ich bin Ala von den Phael.«
    Bair sah ihn überrascht an. »Von den Phael? Von den Verborgenen?«
    Als Ala nickte, hängte Bair den Morgenstern an seinen Gürtel und legte das Sicherungsband an. Dann hob er die Hände mit den Handflächen nach außen, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war. »Ich bin Alor Bair vom Ardental, und mein Gefährte ist Alor Aravan von …« Bair runzelte die Stirn, und fuhr dann fort: »Vom Meer. Wir wurden von dem Orakel Dodona ausgeschickt, den Tempel des Himmels aufzusuchen. Aber im Augenblick würde ich jeden Schutz akzeptieren, denn meinem kelan geht es nicht gut.« Bair trat zur Seite und deutete auf Aravan.
    Der Phael sah den Elf an und seine gelben Augen weiteten sich. »Ein Lian?«
    Bair nickte.
    Der Phael ließ seinen Bogen sinken und trat vor, die Flügel ganz gefaltet. »Wir wurden vom Wächter geschickt, um einen Freund in Not zu finden, wenngleich ich nicht sagen kann, ob es dieser Lian ist. Und seinen Gefährten sollten wir ebenfalls suchen.«
    »Wir sind wahrlich in Not, und wir sind Freunde und Gefährten.« Bair drehte sich um und kniete sich neben Aravan nieder.
    »Es gibt eine Prüfung«, sagte der Phael, der sich ebenfalls neben Aravan kniete. »Eine Prüfung?«
    »Der Wächter sagte, der Gefährte würde einen Falken tragen, und der Freund hätte einen blauen Stein.«
    »Einen Falk …? 0 ja.« Bair griff unter seinen Kragen und zog den Kristall heraus, in dem der Falke eingraviert war. Der Phael betrachtete den Kristall. »Ein Falke, wahrlich, wenngleich nicht einer, den ich erwartete. Aber er genügt.« Dann suchte Bair unter Aravans Kragen nach dem blauen Stein, und zog das Artefakt heraus. Der Phael streckte die Hand aus und berührte den Stein. Bair bemerkte, dass die Federn auf den Händen und Fingern des Wesens so winzig waren wie kleine Schuppen, und dass die schwarze Haut des Handballens und die unter den Fingern kein Gefieder aufwies. Unter

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