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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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den größeren Federn an den Handgelenken und Armen sowie am Körper des Phael schienen sich dunkle Daunenfedern zu befinden. Das Wesen nickte und sah Bair an. »Er ist ein Freund, und du bist sein Gefährte, also seid ihr die, welche wir suchen.«
    »Ich wiederhole«, erklärte Bair, »wir müssen ihn in Sicherheit bringen.«
    »Es ist nicht weit.« Der Phael deutete nach Norden: »Vielleicht zwei Werst nach deinem Maß.«
    Bair sah hin. Etwa fünf oder sechs Meilen im Norden lag hinter einem Hang, einem Becken und einem weiteren Hang auf einer rauen, hohen Ebene ein großes, gedrungenes, rundes Gebäude aus Stein … Sein konisches Dach war schneebedeckt, und von den Giebeln hingen Eiszapfen herunter. Ein Gebäude, das noch vor wenigen Augenblicken nicht da gewesen war. Das hätte Bair geschworen.
    »So nah«, murmelte er. »Wir sind ihm so nah gekommen.«
    »Ja«, bestätigte der Phael. »Näher als jeder andere Eindringling vor euch. Aber ihr müsst allein dorthin kommen, das sagt jedenfalls der Wächter.«
    »Aber ich dachte, ihr solltet uns helfen?«
    »Nur, um euch den Weg zu zeigen.«
    Bair knirschte mit den Zähnen. »Bei Adon, für was hält sich dieser Wächter eigentlich?«
    »Nun, er ist der Wächter, der Hüter, der Schäfer, der Mystiker, der Mentor«, gab der Phael zurück, als wäre dies alles selbstverständlich. »Niemand stellt seine Worte infrage.«
    »Niemand stellt seine …?« Bair warf einen finsteren Blick zum Tempel und musterte dann Ala. Der Phael trat von dem wütenden Jungen zurück. Bair blickte auf Aravan hinab und richtete seinen Blick danach erneut auf den Tempel. »Ich werde ihm zeigen, wer von uns beiden ein echter Hüter ist.« Er zog seinen Mantel aus und legte ihn in den Schnee. Dann öffnete er auch Aravans Mantel und legte ihn auf den seinen. Er löste sein notdürftiges Geschirr von Aravans Harnisch und fertigte mit Seilen aus den beiden Mäntel eine Art Schlitten. Auf diesen zog er Aravan, in der dünnen Luft keuchend, knöpfte die Mäntel zu und befestigte die Seile an Aravans Harnisch. Auch Kristallopyr brachte er mittels seiner Schlinge wieder sorgfältig an dem Geschirr an. Dann trat er keuchend zurück, betrachtete seine Arbeit und sagte zu Ala: »Zeit zu gehen, Vogelmann.« Ein dunkler Schimmer umhüllte ihn, aus dem ein Silberwolf trat. Der Phael schrie ängstlich auf, sprang in die Luft und flog mit heftig schlagenden Flügeln davon. Jäger schob sich die Schlinge und das Geschirr über Kopf und Schultern, richtete seinen Blick auf das steile Plateau und setzte sich in Bewegung. Vorsichtig lief er den verschneiten Hang hinab, suchte sich einen Weg über das Schneefeld und zog den bewusstlosen Aravan hinter sich her.
    Sie glitten den Hang hinab, bis in das Becken. Der Silberwolf wich Spalten und Eis aus, hielt sich dort, wo der Schnee tief und weich war, und zog seinen verletzten Freund hindurch, während hoch über ihm die dunklen Phael flogen und sich mit pfeifenden Rufen verständigten. Der Wolf achtete jedoch kaum auf die Phael, während er durch das Becken lief und dann den gegenüberliegenden Hang erklomm.
     
    In dem schneebedeckten Geröll am Fuß des Plateaus löste Bair die Kletterausrüstung von Aravans Harnisch und befestigte sie an seinem. Dann sah er die Flanke des rauen Felsens hoch, die sich vor ihm erhob. Sie war von Furchen und Spalten durchzogen und mit Eis bedeckt; hier und da führten Schlote hinauf. Nachdem er den Felsen lange betrachtet hatte, entschied er sich für eine Route. Er befestigte ein Seil an den Schultern von Aravans Harnisch, rollte es aus und kletterte das Plateau hinauf, freihändig an dem zerklüfteten Fels empor, und benutzte seinen Eispickel, um sich gelegentlich einen Halt für Hände und Füße zu schlagen.
    Auf dem Vorsprung einer tiefen Nische stand ein Phael und sah zu.
    Bair kletterte derweil immer weiter hinauf, ruhte oft aus, wegen der dünnen Luft, und schlug gelegentlich Keile oder Felsnägel in die Wand, um mithilfe seiner Steigbügelleiter ein besonders schwieriges Stück zu überwinden. Er stieg weiter hinan, zog das Seil hinter sich her, und verlängerte es mit einem neuen Stück, für den Fall, dass es nötig wäre.
    Die Sonne zog langsam ihre Bahn.
    Schließlich erreichte er keuchend die Ebene, wo er sich eine Weile ausruhte und sich mit dem Rücken an den versprochenen Schutz lehnte. Aber Bair weigerte sich noch, es genauer zu betrachten. Er hatte sich nur mit einem kurzen Blick überzeugt, dass es aus grauen

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