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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Dasselbe, was auch für Bair, Urus und alle anderen Gestaltwandler galt: Die Gefahr, die dieses Wandeln beinhaltete, war immer da, denn auch wenn der Valke möglicherweise wieder zu Aravan werden würde, gab es dafür keine Garantie, denn Valke war tatsächlich ein wilder Falke. Das war die Gefahr, mit der Valke und Aravan lebten: Dass Aravan vielleicht nie wieder Valke, und Valke nie wieder Aravan werden würde. Der Elf Aravan war sich dieser Gefahr bewusst, der Terzel Valke dagegen nicht.
     
    Der Längste Tag des Jahres kam, der Sommertag. Bair und Aravan feierten nicht nur die Sonnenwende, sondern auch alle Phael feierten mit. Viele der dunkel gefiederten Wesen kehrten eigens dafür von ihren weiten Patrouillenflügen zurück, die sie am Vortag unternommen hatten. Am Sommertag selbst, um die Mittagszeit, flogen die Phael auf, zwitscherten und pfiffen, während sie in ihren Formationen kreuzten, und ihre Geister Theonor weihten, dem auch der Hüter diente. Jedenfalls sagte das Volar, als er gefragt wurde. »Adons Bruder ist Theonor, ein Gott so dunkel wie wir. Er ist der Schutzherr aller fliegenden Wesen, das glauben wir. Und der Hüter ist sein Vertreter auf Mithgar.«
    »Wenn der Hüter und Dodona von einer Art sind«, fragte Bair Aravan, »ist dann Dodona auch ein Vertreter? Wenn aber ja, wem dient er dann?«
    Aravan zuckte die Achseln. »Das musst du Dodona selbst fragen … oder vielleicht weiß es auch der Hüter. Ich jedenfalls nicht.«
    Als Bair den Hüter fragte, wem Dodona diente, bekam er die Auskunft: »Elwydd.«
     
    Der Juli zog herauf, und mit ihm schmolz das Eis, das Schmelzwasser ergoss sich in gewaltigen Flüssen über die steilen Hänge, in dem Becken bildeten sich Seen, der Packschnee zog sich weiter in die Höhen zurück, die Gletscher kalbten, und auch von den Berghängen brachen gewaltige Eisplatten ab und donnerten krachend in die Tiefe. Fels tauchte auf, wo zuvor das Eis des Winters gewesen war. Zudem wuchsen Gräser, und in den tiefer gelegenen Tälern blühten Blumen. Fliegen, Bienen, Käfer und Motten krabbelten in ihren pollenbeladenen Kelchen herum. Vögel stürzten sich herab und fraßen sich an der Fülle der Insekten satt. Auch die Kimu stiegen von den niederen Tälern ins Hochland hinauf. Die Ziegenantilopen ernährten sich von den saftigen Gräsern…
    Endlich war, mit der Hitze des Juli, der Frühling auch in diese Höhen gelangt.
    Und auch im Juli wurde Valke endlich aus dem Kreidedreieck befreit. Aber erst, nachdem der Hüter Aravan eingeschärft hatte, dass er sich auf sicherer Erde befinden müsse, bevor er sich vom Falken in den Elf zurückverwandelte, sonst würde er aus großer Höhe zu Tode stürzen, von einem schmalen Sims fallen oder dergleichen mehr.
    In einer äußeren Kammer des Tempels warnte an diesem Tag der Hüter Aravan erneut vor den Gefahren. Dann war Aravan mit einem Lichtblitz verschwunden, und stattdessen stand ein schwarzer Falke dort, mit dem Kristallanhänger und dem blauen Stein um seinen Hals. Valke betrachtete mit seinen scharfen saphirblauen Augen Bair, als erwartete er, gefüttert zu werden, doch stattdessen hielt ihm der Jüngling sein mit Leder gepolstertes Handgelenk hin, auf das der Falke sprang, und trug ihn nach draußen. Der Falke sah sich um, als suchte er Beute. Bair holte tief Luft und schrie: »Flieg, Valke!« Dann schleuderte er ihn mit seinem Arm hoch in die Luft, ließ den Vogel frei.
    Valke erhob sich, schlug mit seinen Flügeln und flog in einem flachen Bogen über den Rand des Tafelbergs hinaus, stieg in den blauen Himmel hinauf. Ala kreiste hoch über ihnen und schrie wie ein Falke. Bair sah den Hüter an, und als der Greis nickte, überzog ein dunkler Schimmer den Jüngling. Im nächsten Augenblick lief Jäger an den Rand des Berges und blieb stehen. Nach einer Weile hob der Wolf seine Schnauze zum Himmel und heulte, lang und trauernd.
    Und, ha! Valke antwortete, bog scharf seitlich ab und stürzte sich zu dem Draega hinab. Im letzten Augenblick noch breitete er die Schwingen aus und landete neben Jäger. Aus einem dunklen Schimmern und einem hellen Lichtblitz traten Bair und Aravan heraus. Elar und kelan lachten und umarmten sich. Ala landete neben ihnen und wurde ebenfalls in die Umarmung eingeschlossen. »Ah, elan, meinte Aravan. »Wie wundervoll ist es, so hoch über der Welt zu segeln.«
    Bair grinste. »Wahrscheinlich ebenso wundervoll, wie frei über die Ebenen darunter zu laufen.«
     
    Der Unterricht ging weiter. Bair

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