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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Wachsamkeit nach. Während Urus und Riatha ihre Blicke durch das tiefe Tal und über die Höhen gleiten ließen, kletterten Faeril, Ancinda und Tillaron den schmalen, steilen Pfad hinauf. Faeril ging voraus, die beiden anderen folgten, und sie alle trugen Körbe in den Händen.
    »Eure Ablösung ist gekommen«, sagte Faeril, als sie die Klippe erklomm und auf die beiden Elfen hinter sich deutete. »Aber ich dachte, wir setzen uns und essen, bevor wir wieder hinuntersteigen.«
    Wie bei einem Picknick breitete sie eine Decke auf dem Boden aus und legte die Speisen darauf: geröstetes Lamm, dunkles Brot und Äpfel, dazu ein paar geknackte Nüsse und einige Süßigkeiten. Dann gab Faeril eine Flasche des dunklen Weins aus Vancha und fünf Becher dazu.
    »Wenn Aravan und Bair doch hier wären«, sagte sie, als sie den Korken herauszog und die Becher füllte. »Aravan mochte den Vancha-Wein sehr - er meinte, es gäbe keinen besseren.«
    »Damit hat er recht«, sagte Tillaron, nahm einen Becher und blieb stehen, um zu wachen, während sich die anderen setzten.
    Nachdem alles serviert worden war, hob Faeril ihren Becher. »Auf Aravan und Bair, wo immer sie sein mögen.«
    Riatha wurde bei diesem Toast blass, aber auch sie hob ihren Becher und trank.
    Ancinda Einbaum bemerkte Riathas Kummer und beugte sich zu der Dara. »Tröste dich mit dem Gedanken, dass Aravan bei deinem arran ist, Riatha. Und auch damit, dass Bair sehr gut ausgebildet wurde.«
    Riatha seufzte. »Gut gesprochen, Ancinda, aber ich bin dennoch besorgt. Sicher hat Dodona Aravans Frage beantwortet, sonst wären sie längst wieder hier. Denn seit ihrer Abreise ist schon fast ein Jahr verstrichen.«
    Faeril hielt den Blick gesenkt. »Hoffen wir, dass Ihr recht habt, Ancinda, und dass es ihnen gut geht. Sonst könnte ihnen unterwegs etwas Schreckliches zugestoßen sein.«
    »Faeril!«, fuhr Ancinda sie an.
    Faeril verzog bestürzt ihr Gesicht. »Bei Adon«, meinte sie zitternd, »aber wir können es doch nicht wissen. Ich meine, sie könnten überall sein, sich mit wer weiß was herumschlagen, in tödlicher Gefahr … oder noch schlimmer.« Die Damman brach in Tränen aus.
    Tillaron schüttelte den Kopf. »Gefahr, vielleicht, schlimmer jedoch nicht, denn bis jetzt ist kein Todessermon gekommen.«
    Riatha erbleichte noch mehr und presste ihre Lippen fest zusammen.
    Urus zog Riatha und Faeril in seine Arme. »Hoffen wir, dass Dalavar Wolfmagier recht hatte, als er sagte, dass Bair mit Aravan gehen sollte, weil sie so ausgezeichnet zusammenpassen.«
    Riatha legte ihren Kopf an Urus’ Brust. »Wahrlich, chier, aber ich wünschte, wir wüssten, wo sie sind und was ihnen zugestoßen ist, ob unsere List hier im Ardental die Schwarzen Magier täuscht, oder ob sie längst schon woanders nach dem Unmöglichen Kind suchen.«
     
    Kutsen Yongs Goldene Horde marschierte durch Xian. Der rollende Goldene Palast des Masula Yongsa Wang fuhr in ihrer Mitte. Als sie den gewaltigen Heereswurm und die Drachen in den Lüften sahen, ergaben sich Dörfer und Ortschaften ohne jede Gegenwehr. Viele Pagoden wurden dem Jidu Shängdi geweiht, und zwar in einem Ritual, bei dem Menschen geopfert wurden. Ydral war bei diesem Blutvergießen geradezu ekstatisch geworden, weil er sich von dem gestohlenen Feuer nährte. Aber wie immer nach der Weihe des Tempels in Blut, erweckte Ydral einige der frischen Toten zum Leben und fragte nach dem Elf mit dem Kristallspeer. Manchmal hörte Ydral, dass sein Verfolger weit entfernt war, doch manchmal war der Gelbäugige von den Antworten auch verwirrt. Denn es gab Tage, an denen die Toten den Elf nicht aufspüren konnten … oder aber Ydral hatte die Antworten in dem Chor aus Wispern und Gezischel, das an- und abschwoll, während die zahllosen Toten versuchten, durch den Mund des einen Erweckten zu sprechen, überhört. Viele Stimmen sprachen gleichzeitig durch nur einen Mund, einige redeten von Schiffen auf dem Meer, von Kriegen und Geliebten, von Vögeln und Wölfen, von Myriaden anderer Dinge der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Ydral war zwar besorgt, weil er den Elf nicht aufspüren konnte, aber auch erschöpft von der Beschwörung und gesättigt von seinem Blutrausch. So zog er sich in seinen schwarzen Wagen zurück, um dort den Schlaf der Zufriedenen zu schlafen. Morgen oder übermorgen, vielleicht auch nächste Woche, spätestens jedoch dann würde es eine weitere Eroberung geben, eine weitere Zeremonie an den Jidu Shängdi, eine

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