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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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kletterte von dem Tafelberg des Tempels hinab in das Tal, wo kurz darauf ein Silberwolf durch das Becken rannte, während ein Falke hoch über ihm dahinstrich. Valke lernte, das Terrain vor ihnen zu erkunden, und Jäger von oben zu lenken, während Jäger lernte, der Führung des Falken zu Erde oder zu Wasser zu folgen. Ala half bei der Ausbildung, rief auf Sylva dem Draega Aufforderungen zu, dem Falken dagegen kreischende Anweisungen.
     
    In der dritten Woche des August war die Ausbildung schließlich abgeschlossen. Jäger und Valke hatten gelernt, mit dem jeweils anderen zusammenzuarbeiten. Valke fand Wege und Beute und Wasser, Jäger erlegte die größeren Tiere. Außerdem passte Aravan Kristallopyrs Schlinge Bair an, denn das Artefakt der Macht widersetzte sich der Wandlung, so wie auch der Kristallanhänger, Aravans blauer Stein und Bairs steinerner Ring. Als Aravan dem Jüngling an diesem Tag die Schlinge anpasste, betrat der Hüter die Kammer. Er blieb eine Weile im Eingang stehen und musterte den Speer mit der kristallenen Spitze, dann seufzte er, schüttelte den Kopf, drehte sich herum und verließ das Gemach. Aravan sah ihm verblüfft nach, nahm den Speer und betrachtete ihn, da er sich fragte, was der Hüter gesehen haben mochte, das ihn so bekümmern konnte. Aber es war nur die Waffe, die er seit Millennien getragen hatte, eine Klinge aus Kristall, die mit einer Fassung aus Sternensilber an dem Stab eines Zauberers befestigt worden war. Es war ein Geschenk, das einst ein scheuer Verborgener namens Drix auf dem westlichen Kontinent gefertigt hatte. Schon viele Male hatte diese Waffe Aravan das Leben gerettet - und sehr viele Leben mehr genommen. Was daran bekümmerte den Hüter? Aravan wusste es nicht. Er zuckte mit den Schultern, legte die Waffe beiseite und drehte sich erneut zu Bair um. Der Junge war geduldig stehen geblieben, während die Lederbänder von seinem Körper herunterbaumelten.
    Nach einer Weile schob Aravan Kristallopyr in die Speerhülle, überprüfte ihren Sitz und nahm noch einige kleine Veränderungen vor. »Das ist vollbracht«, meinte er schließlich.
    Bair schob die Daumen unter die Riemen, überprüfte den Harnisch und bemerkte: »Hoffen wir, dass der Harnisch nicht reißt, wenn ich mich wandle, oder von meiner Aura aufgesogen wird, so wie Rucksäcke und andere Ausrüstungsgegenstände.«
    »Wenn er reißt, fertigen wir einen eigens für Jäger an«, antwortete Aravan. »Aber jetzt lass ihn uns ausprobieren, Bair.«
    Dunkelheit umhüllte den Jüngling, dann stand Jäger da, Harnisch und Speer waren dort, wo sie sein sollten. Aravan lächelte, sagte »Bair«, und als der Junge vor ihm stand, fuhr er fort: »Wie wir vermutet haben, elar, so wie der Lederriemen an meinem blauen Stein zu diesem Artefakt der Macht zu gehören scheint, und auch die Platinkette an deinem Anhänger, so gehört auch der Harnisch zu dem Speer und verändert sich, um sich dem Träger bei der Wandlung anzupassen.«
    Bair entledigte sich des Harnischs und betrachtete Speer und Schlinge, während er sie auf den Tisch legte. »Trotzdem verändert sich der Harnisch nicht, wenn er einfach nur von einem Träger zum anderen weitergegeben wird. Nur bei der Wandlung … Ah, warte, ich sehe es. Der Harnisch wird von meinem Feuer umhüllt - und von dem Feuer des Speeres. Wenn ich mich also verwandle, passt sich der Harnisch mir an, bleibt jedoch auch mit dem Speer verwoben … genauso wie der Kristallanhänger und die Kette, sowie dein Stein und das Lederband dasselbe bei dir tun. Es liegt an der Mischung der Feuer, kelan, an ihrer Verschmelzung.«
    Aravan seufzte und schüttelte den Kopf. »Ich wollte, ich besäße deine Sicht, Bair. Wahrlich, ich wollte, ich verfügte über diese Sicht.« Aravan schwieg, nahm den Speer in die Hand und betrachtete ihn erneut verwirrt. Dann warf er einen Blick zur Tür, durch die der Hüter verschwunden war.
    Etwa um diese Zeit meldete eine der Phael, Penna hieß sie, Ala, dass eine große Armee langsam durch die Ausläufer des Jangdi marschierte. Das war eine ausgedehnte Kette verstreuter Berge, die sich vom Jangdi-Massiv quer über das Land bis in die ferne, eisige Ödnis erstreckte.
    »Jingarier scheinen es zu sein«, sagte Penna, »aber ich habe mich ihnen nicht genähert.«
    Ala runzelte die Stirn. »Sie gehören zwar nicht zu unseren Angelegenheiten, diese Streitigkeiten unter den Gehenden, aber Aravan und Bair sollten es vielleicht erfahren. Komm, gehen wir zu ihnen und sagen wir

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