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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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tiefster Einsamkeit im Darda Erynian und auch im Darda Stor studiert. Bair und Ala meditierten ebenfalls, wenngleich nicht so tief, und der alte Mann schien in eine Art Trance zu verfallen …
    »Nun, Gestaltwandler, borge mir deinen gestaltwandelnden Geist«, wisperte der Hüter.
    Bair wusste nicht, ob er überhaupt bewerkstelligen konnte, was der Hüter für notwendig erklärt hatte, aber er versuchte dennoch, den erforderlichen Zustand zu erreichen. Sein ganzes Wesen stand kurz davor, sich zu wandeln, und er hielt sich in eben dieser Balance, versuchte, Bair zu bleiben, und nicht Jäger zu werden … so gerade eben. Er versagte jedoch, und ein großer Silberwolf saß jetzt an der Stelle, an der eben noch der Jüngling gewesen war. Obwohl Ala das schon einmal gesehen hatte, schrie er vor Schreck über den Anblick des gewaltigen, silbernen Tieres auf.
    »Bair«, wisperte der Greis.
    Erneut tauchte Bair auf. Er hatte die Stirn gerunzelt. »Das ist schwer, Hüter.«
    »Dennoch, Gestaltwandler, versuch es erneut.«
    Bair versuchte es, immer und immer wieder, manchmal wandelte er sich, manchmal nicht, aber es gelang ihm nie, den richtigen Zustand zu erreichen. Doch er machte weiter, bis er schließlich genau auf der Schwelle der Wandlung verharrte. Er bewegte sich kein Fünkchen weiter oder zurück.
    »Flieger, borge mir deinen aufsteigenden Geist«, sagte der Hüter.
    Ala spreizte die Schwingen, und im selben Augenblick verlor Bair die Kontrolle, trat jedoch zurück, statt sich zu verwandeln.
    Der Greis seufzte. »Beginnen wir erneut.«
    Im Mittelpunkt des Dreiecks rührte sich Aravan nicht und zeigte auch in keiner Weise, ob er sich des Scheiterns außerhalb seines Kreidedreiecks bewusst war.
    Erneut suchte Bair diese heikle Schwelle - und fand sie schließlich.
    Wieder breitete Ala seine Schwingen aus und träumte vom Flug.
    »Aravan, borge mir deinen Elfengeist, auf dass er sich meinem Willen beuge«, wisperte der Hüter, und obwohl Aravan überhaupt nicht zu reagieren schien, nickte der alte Mann zufrieden.
    Auch wenn sich Bair in einem meditativen Zustand befand, konnte er sehen, wie Feuer von seinem eigenen Geist Aravan umhüllte, und auch wie das Feuer von Ala sich um den Elf schmiegte, Feuer, so schien es, das der Hüter kontrollierte.
    »Valke«, wisperte der Hüter, sprach den WahrNamen aus, für den sich Aravan entschieden hatte. Es war das Twyll-Wort für Falke.
    Unvermittelt blitzte ein platinfarbenes Licht auf, erhellte die Kammer, und als es erlosch, saß in dem Dreieck aus Kreide ein Falke, ein Männchen, ein Terzel, ebenso schwarz wie Aravans Haar, mit einem wilden Mut, der aus seinen scharfen, saphirblauen Augen sprach. Um den Hals baumelte ein Kristall an einer kurzen, dazu passenden Platinkette, und ein blaues Steinamulett an einem ebenfalls verkürzten Lederband, als hätten Kette und Band sich ebenfalls einer Transformation unterzogen und wären der Größe ihres Trägers angepasst worden.
    Von Aravan dagegen war nichts zu sehen.
    Bair und Ala zuckten vor Schreck aus ihrem meditativen Zustand. Bair keuchte vor Überraschung, während Ala erschreckt pfiff, denn obwohl beide wussten, was sie hatten erreichen wollen, kam es ihnen dennoch wie ein Wunder vor.
    Der Falke, dessen blaue Augen wild leuchteten, versuchte aufzufliegen, doch das Kreidedreieck verhindert es. Der Vogel kreischte laut vor Wut, ergrimmt von dieser Gefangenschaft, die er nicht verstand. Er versuchte, nach oben zu steigen, doch die unsichtbaren Wände des Kreidedreiecks schienen sich zwei Meter weiter oben zu treffen, und der Falke sank erneut zurück. Seine Flucht war vereitelt. Wieder kreischte der Raubvogel schrill vor Wut und hüpfte mit halb ausgebreiteten Flügeln durch das Dreieck, während er vergeblich einen Fluchtweg suchte.
    Als ihn der Phael bestürzt beobachtete, füllten sich seine Augen mit Tränen, während Bair nur fassungslos zusah. Aravan war verschwunden, aber Bairs besondere Sicht verriet ihm, dass der Kristall mit Feuer gefüllt war, mit dem Feuer seines kelans, das in dem schimmernden Gitter gehalten wurde. Die kleine Falkengravur in dem Kristall brannte hell.
    »Meiner Seel!«, rief Bair. »Meine Güte.«
    Der Alte drehte sich zu Bair und Ala herum. »Kommt, kommt!«, fuhr er sie an. »Wir können ihn nicht in diesem Zustand belassen.«
    Bair holte tief Luft, unterdrückte sein Staunen so gut es ging, und erreichte erneut den Zustand der leichten Meditation, obgleich der wilde, schwarze Terzel nur eine

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