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Mittelalter, 100 Bilder - 100 Fakten

Mittelalter, 100 Bilder - 100 Fakten

Titel: Mittelalter, 100 Bilder - 100 Fakten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Barth
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trennten. Das Mosaik in der Hagia Sophia in Konstantinopel zeigt ihn mit seiner Gattin Zoe kniend vor Christus dem Welterlöser
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    (c) akg, Berlin

Kupfer, Silber, Gold, Blei und Salz
Bergbau (seit dem 10. Jh.)
    Im Zuge des allgemeinen wirtschaftlichen Niedergangs nach dem Ende des Römischen Reiches kam auch der in der Antike florierende Bergbau weitgehend zum Erliegen, nur an wenigen Orten, etwa in den englischen Zinnminen, wurde noch der Betrieb fortgeführt. Daneben existierte die althergebrachte Eisenproduktion für den örtlichen Bedarf, meist als bäuerlicher Nebenerwerb. Erst im Hochmittelalter ging man daran, wieder einen Bergbaubetrieb einzurichten, teils in den alten, von den Römern erschlossenen Gebieten, teils aber auch an neuen, bis dahin unbekannten Lagerstätten, wobei man technisch sozusagen bei Null anfing.
    Am Rammelsberg bei Goslar war schon seit dem 10. Jahrhundert der Silberbergbau im Gange; der Sage nach hatte ein Jäger namens Ramm den Erzsegen gefunden: Sein im Dickicht angebundenes Pferd hatte ihn mit den Hufen freigescharrt. Zusätzlich wurde im Harz Kupfer, Eisen, Blei und Zink abgebaut. Im Rheinischen Schiefergebirge wurde Eisen gewonnen, Erz aus dem Siegerland und dem Westerwald verarbeitete man an Ort und Stelle zu Stahl. 1168 wurde der Silberbergbau im sächsischen Freiberg eröffnet, in Schlesien kam der Silber- und Goldabbau um 1200, nach Böhmen und Mähren 20 Jahre später. Noch im 13. Jahrhundert wurden auch in Ungarn, der Slowakei und in Schweden ergiebige Lagerstätten von Silber und Kupfer entdeckt. Im 14. und 15. Jahrhundert nahmen Bergwerke in Bosnien und Serbien sowie in Frankreich den Betrieb auf. Erstmals 1133 wurde (im Herzogtum Limburg) Steinkohle gefördert, die man hauptsächlich bei der Glasschmelze und zum Schmieden verwendete.
    Von besonderer Bedeutung war das Salz. Es wurde in großen Mengen verbraucht, nicht nur als Speisewürze, sondern zur Konservierung von Fisch und Fleisch. Die Lüneburger Saline lieferte in guten Zeiten 15 000 t im Jahr, und ihr Salz, bergmännisch abgebaut aus einem mächtigen unterirdischen Salzstock, war qualitativ dem Meersalz überlegen. Auch das Salz aus Halle an der Saale, das bereits zur Bronzezeit gefördert worden war, spielte eine wichtige Rolle.
Erschöpfung der Lagerstätten
    Der Bergbau kam im späten Mittelalter in eine Krise. Die Lagerstätten waren weitgehend erschöpft, jedenfalls was den Tagebau betraf. Und für einen Abbau in größerer Tiefe fehlten vielerorts Kapital und technische Kenntnisse. Dazu kamen Unterbrechungen durch kriegerische Ereignisse, Erdbeben, Grubeneinstürze und Wassereinbrüche. Erst mit der Bildung großer Vermögen, etwa dem der Fugger Ende des 15. Jahrhunderts, und der Einführung technischer Neuerungen bei der Entwässerung der Gruben kam wieder Bewegung in den Bergbau.
    Bergregal
    Bodenschätze galten als Eigentum des Königs. Er hatte das Recht (Regal), sie abbauen zu lassen. Für die deutschen Könige des Hochmittelalters war das Bergregal eine ihrer wichtigsten Einnahmequellen. Die Erträge des Goslarer Silberbergwerks allein machten schon einen wesentlichen Teil des Staatshaushaltes aus. Umso größer die Empörung, als der Sachsenherzog Heinrich der Löwe 1176 als Gegenleistung für Waffenhilfe von Kaiser Friedrich Barbarossa verlangte, dass ihm die Goslarer Gruben, da sie auf seinem Gebiet lagen, übergeben würden. Die unverschämte Forderung leitete das Zerwürfnis zwischen den beiden Großen ein. Im Zuge der weiteren politischen und wirtschaftlichen Entwicklung wurden allerdings vermehrt Bergregale wie auch andere Königsrechte an Territorialfürsten oder Geschäftsleute aus den Städten vergeben, die dann den Bergbau auf eigene Rechnung betrieben
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Der Bergknappschaftsaltar in der St. Annenkirche in Annaberg (Erzgebirge), entstanden um 1521/22, gibt Szenen aus dem Alltag der Bergleute wieder
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    (c) Interfoto, München

Treue gegen Treue
Das Lehenswesen
    Im Frankenreich wurde eine der Grundlagen der abendländischen mittelalterlichen Staatsund Gesellschaftsordnung geschaffen, das Lehenswesen (auch Feudalwesen): Entlohnung eines Dienstes nicht mit Geld, sondern mit Bodenerträgen. Wer Kriegs-, Hof- und andere Dienste leistete, wurde mit der Nutznießung am Boden in Form eines „Lehens“ (lateinisch „feudum“, auch „beneficium“) aus den königlichen Domänen entschädigt. Einen „Erfinder“ hatte das Lehenswesen nicht. Es entwickelte sich „unterhalb des Staates als Ausdruck

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